Apple iOS 7 im Test - Wasserdichtes iPhone per Update?

Nach fünf Jahren krempelt Apple mit iOS 7 das Design komplett um und verbessert die Multitasking-Fähigkeiten und den Browser deutlich. Wasserdicht wird das iPhone damit aber nicht - eine Fake-Meldung, auf die tatsächlich einige reingefallen sind.

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Das neue iOS 7 räumt mit der verspielten Optik der Vorgängerversionen auf. Im Detail sind eindeutige Einflüsse von Windows Phone zu erkennen. Das neue iOS 7 räumt mit der verspielten Optik der Vorgängerversionen auf. Im Detail sind eindeutige Einflüsse von Windows Phone zu erkennen.

Apple hat parallel zur Vorstellung der neuen iPhone 5S und iPhone 5C ein Update des iOS-Betriebssystems auf die Version iOS 7 angekündigt. Es ist seit dem 18. September verfügbar und hat, so viel sei vorab gesagt, nicht nur positive Resonanz erhalten. Während einer neuen Regierung ein Bewährungszeitraum von 100 Tagen zugestanden wird, fällen wir bereits nach einigen Wochen intensiver Tests unser erstes Urteil. Auffälligste Neuerung von iOS 7 im Test ist das komplett neue Design. Darüber hinaus gibt es einige neue Funktionen wie ein neues Kontrollzentrum und vernünftiges Multitasking sowie eine Unmenge von Verbesserungen bereits bestehender Elemente. Im Test von iOS 7 haben wir neben den augenfälligen Änderungen auch die eher kleineren Annehmlichkeiten im Verborgenen angeschaut.

Nachdem mit Scott Forstall der vermeintlich Schuldige für das »Karten-Desaster« beim Start von iOS 6 ausgemacht und entlassen wurde, übernahm Hardware-Designer Jonathan Ive auch die Verantwortung für das Software-Design. Die alte iOS-Oberfläche orientierte sich am sogenannten Skeuomorphismus, einer Stilrichtung, bei der Objekte in ihrer Gestaltung an ältere, vertraute Gegenstände erinnern und somit entsprechende Assoziationen auslösen sollen - beispielweise Notizblock, Uhr oder Kompass. Jonathan Ive hingegen war immer ein Kind des Minimalismus, was seine Hardware-Designs von iMac, iPhone und iPad eindringlich belegen.

Klareres Design

Der neue Look zeigt sich zunächst am Sperrbildschirm. Im Vergleich zu iOS 6 fallen die plastischer wirkenden Bedienelemente auf. Es gibt keine Begrenzungen und Unterteilungen mehr, sodass das Display größer als vorher wirkt. Alles sieht etwas aufgeräumter aus, aber auch flacher, die neue Schrift elegant, aber vielleicht etwas zu filigran. Das vertraut wirkende Symbol für die Signalstärke ist durch schwerer ablesbare fünf Kreise ersetzt worden. Nach dem Entsperren fallen vor allem die grellen Farben sowie die neuen Symbole auf, deren Schatten oder Spiegelungen verschwunden sind. So wurden etwa der Mail-App die Wolkenanmutung genommen, und den Notizen die Papierimitation. Ganz ohne Skeuomorphismus scheint aber auch Jonathan Ive nicht auszukommen. Denn es gibt weiterhin einen Briefumschlag in der Mail-App, ein Zahnrad bei den Einstellungen oder einen Fotoapparat in der Kamera-App. Eine iconografische Sonderstellung bildet die Uhr; sie zeigt im Symbol jetzt die aktuelle Uhrzeit an - ähnliches beherrschte bislang nur die Kalender-App. Die grellen neuen Farben begegnen uns vor allem in den Apps von Fotos, Game Center und Zeitungskiosk

iOS 7 wird auf den 2013er-Modellen iPhone 5S und 5C (im Bild) vorinstalliert. Neu ist neben dem Design auch das Kontrollzentrum (rechts). iOS 7 wird auf den 2013er-Modellen iPhone 5S und 5C (im Bild) vorinstalliert. Neu ist neben dem Design auch das Kontrollzentrum (rechts).

Das neue Design kommt nicht überall positiv an. Mancher Tester meint, es sähe jetzt aus wie Samsungs etwas verspielte TouchWiz-Oberfläche für Android. Wem es nicht gefällt, muss bei iOS 6 bleiben - und damit auf die regelmäßigen Sicherheitsaktualisierungen verzichten, wovon wir nur abraten können. Die neuen Funktionen im alten iOS-6-Design zu benutzen, ist bei Apple keine Option.

Neue Funktionen

Neben dem überarbeiteten Design soll iOS 7 auch durch neue und verbesserte Funktionen - laut Apple mehr als 200 - überzeugen, die letztlich die Benutzerfreundlichkeit auf ein höheres Niveau heben sollen. Dazu zählen vor allem das Kontrollzentrum, die Mitteilungszentrale, das weiterentwickelte Multitasking sowie AirDrop. Auch Apps wie Fotos, Safari und Siri wurden laut Apple deutlich verbessert. Das neue iTunes Radio, ein kostenfreier Internetradio-Dienst, steht in Deutschland allerdings bislang nicht zur Verfügung.

Bequemlichkeit gegen Sicherheit: Fingerabdrucksensoren lassen sich relativ einfach überlisten – vor allem da der Schlüssel in Form eines Fingerabdrucks in der Regel direkt daneben auf der Glasoberfläche zu finden ist. Bequemlichkeit gegen Sicherheit: Fingerabdrucksensoren lassen sich relativ einfach überlisten – vor allem da der Schlüssel in Form eines Fingerabdrucks in der Regel direkt daneben auf der Glasoberfläche zu finden ist.

Andere Funktionen gibt's nur für Besitzer eines iPhone 5S oder 5C, etwa den Touch-ID-Sensor oder die Vorzüge des iSight-Kamera-Sensors, wie Slo-Mo-Video mit 120 fps oder die automatische Bildstabilisierung. Generell läuft iOS 7 auf allen iPhones ab dem iPhone 4 sowie den iPads ab der zweiten Generation, AirDrop und Siri funktionieren erst ab dem iPhone 5 und iPad 3.

Das Kontrollzentrum

Das neue Kontrollzentrum ermöglicht den Schnellzugriff auf die wichtigsten Systemeinstellungen, etwa die Bildschirmhelligkeit, die automatische Bilddrotation oder den Flugmodus und wird durch Wischen vom unteren Bildschirmrand nach oben geöffnet - quasi als Gegenstück zur Mitteilungszentrale. Allerdings ist es uns im Test zumindest auf einem iPad häufig passiert, das wir beim normalen Surfen versehentlich das Kontrollzentrum geöffnet haben.

Das Kontrollzentrum gliedert sich in fünf Bereiche. Oben finden sich zunächst Ein-Aus-Schalter für die Systemeinstellungen, den Flugmodus, WLAN, Bluetooth, Nicht stören und die automatische Bildrotation. Es folgt ein Schieberegler für die Helligkeit, in der Mitte finden sich die Tasten für den Musikplayer. Darauf folgen die Sharing-Möglichkeiten für AirDrop und AirPlay, sofern vom Gerät unterstützt. Schließlich kommt der Schnellzugriffe auf Taschenlampe, Uhr, Rechner und Kamera.

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