Apple iPhone 6 - Geliebt und Gehasst

Apples iPhone polarisiert wie kaum ein anderes Gerät, Diskussionen über die aktuellen Erben des ehemaligen Smartphone-Pioniers geraten meist innerhalb weniger Posts zu einem sinnlosen Flamewar ohne Aussagekraft. Wir lassen uns weder von Hype noch von Hate beeindrucken und testen das iPhone 6 nach unseren Kriterien – ist das Luxus-Smartphone sein Geld wert oder nicht?

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Das Apple iPhone 6 polarisiert - wir zeigen Stärken sowie Schwächen und lassen uns von den gewohnten Flamewars rund um die iPhones nicht beeinflussen. Das Apple iPhone 6 polarisiert - wir zeigen Stärken sowie Schwächen und lassen uns von den gewohnten Flamewars rund um die iPhones nicht beeinflussen.

Jedes Jahr ein neues Smartphone - so ist es der Wunsch der Hersteller, Telekommunikationsunternehmen und Einzelhändler. Ein Wunsch, dem sich Apple genauso wenig wie Samsung, Sony oder HTC verweigern kann (und will). Knifflig wird es allerdings, ausreichend Neuerungen in die aktualisierten Modelle wie dem Apple iPhone 6 im Test stecken zu können, dass sie überhaupt als Neuentwicklung durchgehen.

Apple hat es da ein wenig einfacher: Bislang waren iPhones nur mit 3,5 Zoll (in grauer Vergangenheit) und 4,0 Zoll Displaydiagonale erhältlich. Beim iPhone 6 gibt das Unternehmen aus Cupertino nun aber das Motto »zu groß darf ein iPhone nicht sein« auf und vergrößert das Display. Beim iPhone 6 Plus sogar auf Phablet-verdächtige 5,5 Zoll. Wir testen allerdings das mit 4,7 Zoll deutlich handlichere iPhone 6 ohne Plus, das nach einigen Software-Updates jetzt auch die meisten Kinderkrankheiten hinter sich hat. Was bringt der Displaywuchs und wie fühlt sich das neueste iPhone im Alltag an?

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Hardware

Auch wenn gewisse Gemeinsamkeiten zu Android-Smartphones bestehen: die technischen Daten des iPhone 6 unterscheiden sich recht deutlich von denen der Mitbewerber aus dem Google- oder Microsoft-Lager. Das iPhone 6 nutzt einen 4,7 Zoll großen Bildschirm mit der ungewöhnlichen Auflösung 1334x750 Pixel. Der Prozessor basiert zwar auf dem Chipdesign der britischen Firma ARM, unterscheidet sich aber doch recht stark von gängigen Smartphone-Prozessoren.

Die Gehäuseform ist Apple beim iPhone 6 sehr komfortabel gelungen. Die Gehäuseform ist Apple beim iPhone 6 sehr komfortabel gelungen.

So nutzt der A8 genannte Chip nur zwei Rechenkerne, die zudem nur mit 1,35 Gigahertz takten. Allerdings nutzt Apple keinen Chip von der Stange, sondern ein an vielen Stellen optimiertes Design. Während frühere Apple-SoCs von Samsung entwickelt und hergestellt wurden, kommt der A8 erstmals vom taiwanesischen Hersteller TSMC. Dort werden übrigens auch die Grafikchips von Nvidia und AMD hergestellt, was gerüchteweise zu einem gewissen Engpass bei Produkten in 20-nm-Fertigung geführt haben soll - denn in eben diesem modernen Fertigungsprozess lässt Apple den A8 bei TSMC produzieren.

Während ältere Prozessoren wie viele von Samsungs und Qualcomms Exynos und Snapdragons reine 32-Bit-Prozessoren sind, arbeitet der A8 (wie auch schon der Vorgänger A7) intern mit 64 Bit. Das ermöglicht zwar theoretisch auch die Nutzung von mehr als 4,0 Gigabyte Arbeitsspeicher, Apple verbaut aber weiterhin nur 1,0 Gigabyte RAM. Optimierungen des Chips sollen für etwa 25 Prozent Mehrleistung gegenüber dem A7 sorgen, auch wenn der Takt nur um wenige Prozent gestiegen ist. Android-Nutzer wundern sich zudem über die geringe Anzahl der Rechenkerne: Apples A8 im iPhone 6 und iPhone 6 Plus ist lediglich ein Dualcore-Design, während im Android-Lager selbst bei Einstiegsgeräten mittlerweile vier Kerne gängig sind. Im Alltag entscheidet aber nicht nur die Menge der Rechenkerne, sondern auch deren konkrete Nutzung - mehr dazu später bei den Benchmarks.

Der Apple A8 SoC erweist sich im Test trotz seinen nur zwei Rechenkernen als überraschend schnell. Der Apple A8 SoC erweist sich im Test trotz seinen nur zwei Rechenkernen als überraschend schnell.

Für die Grafik zeigt sich ein PowerVR GX6450 mit vier Rechen-Clustern und einem Takt von 450 Megahertz verantwortlich. Auch wenn diese Grafiklösung abseits der Apple-Welt recht unbekannt ist, spricht die zumindest auf dem Papier beachtliche Leistung für das Design. Einzig der überarbeitete A8 im aktuellen iPad und Nvidias Shield-Tablet mit dem K1-Prozessor sowie dessen Nachfolger X1 rechnen im Mobilbereich schneller - und natürlich Intels HD4400 im Surface Pro 3, womit wir den Begriff Mobilbereich aber schon sehr weit dehnen.

PowerVR war vor langen Jahren ein halbwegs bekannter Hersteller für PC-Hardware, die hauseigenen Kyro-Grafikchips erfreuten sich zumindest in ihrer preislichen Nische einiger Beliebtheit. Deren Tile-Based-Rendering befeuert nun auch die Mobil-GPUs, unter anderem eben bei Apple.

Der A8 wird beim iPhone 6 von Apples Sensor-Coprozessor M8 unterstützt. Dieser kleine und energiesparende Chip wertet dabei die permanent eingehenden Sensordaten aus und entlastet so den A8, was sich positiv auf die Akkulaufzeit niederschlagen soll.

Apple nutzt den gewohnten Lightning-Port zum Laden und zur Datenübertragung. Apple nutzt den gewohnten Lightning-Port zum Laden und zur Datenübertragung.

Kommunikativ zeigt sich das iPhone 6 mit WLAN nach 802.11 a/b/g/n sowie ac mit 2,4 und 5 Gigahertz. Erstmals ist auch NFC an Bord, wenngleich Apple den Chip nicht so flexibel nutzbar macht, wie es möglich wäre - NFC dient bei Apple bislang ausschließlich zur Bezahlung mittels Apples Wallet-Service Apple Pay.

Mangels Slot für SD-Karten ist es beim iPhone 6 wichtig, schon beim Kauf auf die benötigte Menge Speicherplatz zu achten. Angeboten wird das Smartphone mit 16, 64 und 128 Gigabyte, wobei ausgerechnet die beliebte Variante mit 32 Gigabyte fehlt. Uns lag die Version mit 16 Gigabyte vor, von denen noch etwa 14 Gigabyte zur freien Verfügung stehen. Mangels SD-Slot scheint uns die Anschaffung einer Version mit mehr Speicher aber sinnvoller.

Die NFC-Funktionen sind nur für Bezahlvorgänge vorgesehen. Die NFC-Funktionen sind nur für Bezahlvorgänge vorgesehen.

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