Arbeiten im Apple-Store - Morddrohungen, Eis und gegenseitige Bewertungen

Eine ehemalige Mitarbeitern eines Apple-Stores in Großbritannien hat in einem Interview einen Einblick in die Arbeitsbedingungen und das Verhalten mancher Apple-Kunden gegeben.

In einem ausführlichen Interview schildert eine ehemalige Apple-Store-Mitarbeiterin ihre Elebnisse mit Kunden und spricht über die Arbeitsbedingungen, die teilwesie an einen Kult erinnern. In einem ausführlichen Interview schildert eine ehemalige Apple-Store-Mitarbeiterin ihre Elebnisse mit Kunden und spricht über die Arbeitsbedingungen, die teilwesie an einen Kult erinnern.

Die ehemalige Mitarbeiterin war laut dem sehr langen Interview mit Business Insider von 2011 bis Ende 2015 in einem Apple-Store in Großbritannien beschäftigt. Den Tod von Apple-Mitgründer Steve Jobs sorgte für eine sehr bedrückte Stimmung im Apple Store, aber auch für eine Atmosphäre, laut der die neuen Mitarbeiter nun das Vermächtnis von Jobs weiterreichen müssen. »Sehr seltsam, sehr kultähnlich«, so die Mitarbeiterin.

Sogar die Front-Beleuchtung der Apple-Stores sei an diesem Tag gedimmt worden. »Ja, es ist wie ein Kult. Es war buchstäblich Helden-Verehrung bei Steve Jobs. Jedes Quartal hatten wir ein Store-Meeting, bei dem man all die neuen Videos von Jonathan Ive zu sehen bekam und 'Oh, ist das nicht unglaublich' sagte. Jedes Quartal sagte er uns, wie wunderschön sein neues Produkt ist.«

Es habe zum Firmenethos gehört, daran zu glauben, was Apple ist und sich entsprechend zu verhalten. »Es war als ob ich jeden Tag im Store eine Apple-Maske aufziehen musste und es hasste. Viele Leute, mit denen ich gesprochen habe, gingen nach Hause und weinten, weil es so schrecklich und fordernd war.« Auch die Vorschriften, die Apple seinen Mitarbeitern macht, kommen zur Sprache. Die Mitarbeiter sollen Kunden nicht zu einem Kauf drängen, sondern bei einem Kauf dann vor allem zusätzliche Leistungen wie Apple Care, Schulungen, Garantieverlängerungen oder Mobilfunk-Verträge zusätzlich verkaufen. Hier stünden die Mitarbeiter unter starkem Druck, obwohl diese Angebote für viele Kunden gar keinen Sinn machten.

Die Gespräche mit den Kunden sollen sich dabei zunächst eher um private Dinge drehen, damit ein persönlicherer Kontakt entsteht. Dazu gehören auch Fragen nach dem Beruf oder nach der Lieblingseissorte. Aber so gut wie jeden Tag gäbe es auch unangenehme Kunden. Ein Kunde habe ihr nach einer Ablehnung einer kostenlosen Reparatur sogar gedroht, außerhalb des Ladens zu warten und sie nach Feierabend mit dem Auto zu überfahren. Sie habe diesen Kunden aber nie wieder gesehen. Solche Drohungen seien ein paar Mal vorgekommen.

Ebenfalls unangenehm sei es gewesen, dass die Mitarbeiter des Stores sich gegenseitig beobachten und bewerten mussten. Auch die Bezahlung sei sehr niedrig gewesen, nach den vier Jahren habe sie nach einigen Erhöhungen 8,08 Pfund pro Stunde erhalten, das sind umgerechnet rund 10,60 Euro. Die meisten Mitarbeiter könnten sich daher Apple-Produkte nicht leisten, obwohl es Rabatte gibt. Die sozialen Leistungen von Apple seien allerdings sehr gut. Auch Möglichkeiten zum Bezug von Apple-Aktien gehörten dazu.

Quelle: Business Insider

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