Seite 2: Windows Vista Service Pack 1 - Was bringt das erste große Update?

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Kleinstverbesserungen

Ab Service Pack 1 zeigt Vista nicht mehr den maximal nutzbaren Arbeitsspeicher, sondern den tatsächlich eingebauten -- also unter einem 32-Bit-Vista bei 4,0 GByte eben 4,0 GByte statt der eigentlich nutzbaren 3,0 GByte. Ab Service Pack 1 zeigt Vista nicht mehr den maximal nutzbaren Arbeitsspeicher, sondern den tatsächlich eingebauten -- also unter einem 32-Bit-Vista bei 4,0 GByte eben 4,0 GByte statt der eigentlich nutzbaren 3,0 GByte.

Außer DirectX 10.1 gibt es nur wenige kleine Neuerungen im Service Pack 1. Eine Klage von Google hat Microsoft dazu gezwungen, die Desktop-Suche so umzuprogrammieren, dass auch Drittanbieter eigene Lösungen entwickeln und integrieren können. Auf die Kritik von Herstellern von Virenscannern und anderer Sicherheits-Software an der 64-Bit-Version von Vista antwortet Microsoft mit einer speziellen Schnittstelle. Damit können Hersteller wie Symantec oder McAffee besser auf dern Kern des Betriebssystems zugreifen und für die gleiche Sicherheit gegen Viren und Würmer wie beim 32-Bit-Vista sorgen. Die Bitlocker-Festplattenverschlüsselung funktioniert jetzt auch auf anderen Partitionen als der der Windows-Installation, die zu defragmentierenden Partition lassen sich nun frei wählen.

Ohne Service Pack 1 kopiert Vista oft extrem langsam auf USB-Sticks. Ohne Service Pack 1 kopiert Vista oft extrem langsam auf USB-Sticks.

Beides sind aber Standardfunktionen, die eigentlich gleich in die erste Version eines Betriebssystems gehören. Auch bei Windows Update macht Microsoft eine Politik der kleinen Schritte. Die Aktualisierungsroutine erlaubt erstmals, bestimmte Patches ohne Neustart einzuspielen -- was andere Betriebssysteme schon seit Jahren beherrschen. Ab Service Pack 1 unterstützt Windows Vista zudem ExFAT, eine überarbeitete Version des FAT-Dateisystems mit Unterstützung für längere Dateinamen. FAT wird heutzutage hauptsächlich auf USB-Speicher oder Flash-Karten eingesetzt (das Standarddateisystem für Windows-Installationen ist NTFS). Die übrigen neuen Funktionen sind primär für Systemadministratoren interessant.

Ein bisschen weniger nervig

Traditionell kämpft Microsoft mit immer neuen Kopierschutzverfahren gegen illegale Windows-Versionen und damit für mehr Umsatz. Seit XP muss Windows nach der Installation erst direkt bei Microsoft über das Internet oder per Telefon aktiviert, also freigeschaltet, werden. Mit Vista hat der Konzern die Leine noch enger gezogen -- außer mit der einmaligen Aktivierung prüft Microsoft die Legalität der Vista-Kopie zum Beispiel beim Installieren von Patches mit dem »Windows Genuine Advantage«-Verfahren (WGA).
Auf Druck von Firmenkunden hat Microsoft die Folgen einer fehlgeschlagenen WGA-Echtheitsprüfung mit dem Service Pack 1 etwas entschärft. Wird Vista aus welchen Gründen auch immer nicht innerhalb von 30 Tagen über das Internet oder per Telefon aktiviert, wechselt das System in einen »Modus reduzierter Funktionalität«.

Hier lässt sich der Internet Explorer nur eine Stunde nutzen, bevor Vista den Benutzer automatisch abmeldet. Ähnlich lästig ist der so genannte Nicht-Original-Status, in den Vista geht, falls ein trotz erfolgreicher Aktivierung die Validierung eines System bei speziellen Updates fehlschlägt. In dieser Situation schaltet Vista die Aero-Oberfläche und die ReadyBoost-Technik ab und schränkt die Funktionalität von Windows Update und Windows Defender ein. Beide Gängelmodi bergen insbesondere für Firmen die Gefahr, dass bei einem Cracker-Angriff auf die Aktivierungs-Server die Vista-Installation auf Tausenden von Rechner als illegal markiert wird oder sich gar nicht mehr nutzen lässt. Im August 2007 hatte WGA weltweit 12.000 legale Installationen vorübergehend als »unecht« identifiziert.

Der Service Pack 1 ersetzt diese beiden Nervmodi durch einen neuen, bei der Nutzer einer verdächtigen Vista-Installation vor der Anmeldung 15 Sekunden lang einen Hinweisdialog und dann stündlich weitere Hinweise sowie selbstständig wechselnde einfarbige Hintergründe ertragen muss.
Abseits dieser Veränderungen am WGA-Verfahren will Microsoft zwei Löcher im Kopierschutz gestopft haben, die raubkopierte, aber voll funktionsfähige Vista-Versionen möglich machten. In den einschlägigen Foren berichteten aber mehrere User, dass ihre illegalen Vistas auch nach der Installation des Service Pack 1 reibungslos weiter laufen.

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