Seite 2: Rango: Interview mit Lead Animator Maia Kayser - »Für eine gute Geschichte gibt es einfach keine Alternative«

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Gedanken über den Nachfolger

Maia Kayser war vor allem für Beans verantwortlich (hier rechts im Bild). Maia Kayser war vor allem für Beans verantwortlich (hier rechts im Bild).

GameStar: So schön, dass Sie gleich ein weiteres Mal mit ihm zusammenarbeiten wollen?
Maia Kayser: Auf jeden Fall. Für mich war Rango das bisher beste Erlebnis in meiner Karriere. Das hat mir irrsinnig Spaß gemacht.

GameStar: Sie waren in Rango für Beans verantwortlich. Schön ist der Charakter aber eher nicht? Mochten Sie die Figur dennoch?
Maia Kayser: Anfangs war es sehr schwierig, Beans bei der Animation attraktiv zu machen. Sie entspricht ja nicht unbedingt dem gängigen Schönheitsideal. Sie wurde ja eher mit einem seltsamen und eigenartigen Aussehen entworfen. Die Idee dahinter war, dass sie allmählich ihre innere Schönheit offenbart, und wir zeigen müssen, wie sie so langsam aufblüht. Diese Veränderung bei der Animation rüberzubringen, war sehr herausfordernd. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht, vor allem weil ihr Charakter so lustig war.

GameStar: Überraschend an Rango ist ja, dass die Figuren nicht wie typische Actionfigur-Spielzeuge aussehen. War das nicht ein Risiko?
Maia Kayser: Risiko gibt es eigentlich immer. Wir hatten auch öfters die Diskussion, ob wir es nicht vielleicht mit dem schrägen Aussehen übertreiben. Es ging dabei aber eher um Details. So waren Rangos Augen zu klein. Da hatten wir Angst, dass die Augen zu wenig Ausdruck hatten. Wir haben dann mit den Bewegungen der Haut um den Augen experimentiert, um mehr Ausdruck in die Figur zu packen. Wir haben uns allerdings schon Sorgen gemacht, dass unsere Figuren zu rau und schmuddelig aussehen. Anderseits ist genau das ja der Charme des Films.

GameStar: Wird es einen Nachfolger zu Rango geben?
Maia Kayser: Keine Ahnung. Ich habe zwar schon viele Gerüchte gehört, aber noch nichts Festes. Wir hoffen natürlich, dass es einen zweiten Teil geben wird. Aber das sind alles noch ungelegte Eier.

Vom Haustier zum Westernheld: Rango Vom Haustier zum Westernheld: Rango

GameStar: Rango lief ja auch in 3D. Ist für Sie 3D notwendig oder mehr ein schönes Gimmick.
Maia Kayser: Für mich als Animator ist es vor allem spannend, dass 3D eine Technik ist, die sich noch schnell weiterentwickelt. Wenn man mit 3D eine Geschichte aktiv unterstützen kann, ist es eine tolle Sache. Dummerweise habe ich schon einige 2D-Animationsfilme gesehen, die deutlich mehr Dimensionen hatten als mancher 3D-Animationsfilm, der jetzt gerade rauskommt. Wenn 3D schlecht oder nur als Gimmick genutzt wird, ist der Effekt eher störend. Am Ende des Tages braucht man für einen guten Film eine gute Geschichte. Dafür gibt es einfach keinen Ersatz.

GameStar: Ihr Name klingt deutsch, haben Sie deutsche Wurzeln?
Maia Kayser: Ja, ich habe deutsche Eltern. Ich habe auch erst circa anderthalb Jahre an der Fachhochschule Aachen studiert. Dann bekam ich ein Stipendium für die USA und habe dort mein Studium beendet. Außer meinen Eltern leben noch viele Verwandte von mir in Deutschland. Ich selber bin jetzt schon seit 13 Jahren in den USA.

GameStar: Wir stellen uns Animation immer als Männergeschäft vor. Sind Frauen in der Minderheit bei ILM?
Maia Kayser: Ja, das stimmt schon. Warum das so ist? Ich habe keine Ahnung. In den letzten Jahren ist mir aber aufgefallen, dass immer mehr Frauen in unsere Branche strömen. Es stimmt aber trotzdem, dass sich nach wie vor mehr Männer für Animation interessieren. Dabei empfinde ich meinen Beruf als sehr kreativ, was ja eigentlich eine Domäne der Frauen sein sollte.

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