Seite 2: James Bond 007: Skyfall - Ein Stehaufmännchen wird erwachsen

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Dinosaurier mit Existenzberechtigung

Ein wenig klingt es schon in der Inhaltsbeschreibung an: Skyfall kokettiert mit dem Thema »Haben sich James Bond und der britische Geheimdienst selber überlebt?«. Das mag kein neues Terrain für einen James-Bond-Film sein, nichtsdestotrotz immer noch ein sehr aktuelles. Gerade James Bond, den wir noch vor zwei Filmen als unerfahrenen Agenten bei seinen ersten Schritten erlebt haben, muss sich im aktuellen Werk mehr Spott über sein Alter anhören als der alte Sean Connery in Sag niemals nie.

Ralph Fiennes als Regierungsmitarbeiter Gareth Mallory bekommt etwa die Worte in den Mund gelegt, dass das Spionage-Geschäft mehr was für junge Männer sei. Hier wird nicht nur Bond kommentiert, sondern das gesamte Filmgeschäft. Wie man es sich schon denken kann, will Skyfall natürlich die Aussage vermitteln, dass auch Dinosaurier ihre Existenzberechtigung haben.

Judi Dench spielt zum siebten Mal Bonds Chefin M. Judi Dench spielt zum siebten Mal Bonds Chefin M.

Das sieht man vor allem daran, dass Judi Dench als 78-jährige in Skyfall ihren bislang größten Part in einem Bond-Film bekommen hat. Mit der gewohnten Würde, aber auch mit Unsicherheit angesichts der großen Gefahren verteidigt sie als M ihren Geheimdienst. Da reicht die Spanne von der eiskalten Entscheiderin, die im Sinne der großen Sache auch den Tod ihres besten Agenten in Kauf nimmt, bis zu Action-Szenen, bei denen sie aktiv mitspielt.

Damit stiehlt Judi Dench ihrem Kollegen Daniel Craig des Öfteren die Show, was aber als Verbeugung vor der großen Schauspielerin Sinn der Sache ist. Dafür darf Craig so cool sein, wie es von ihm erwartet wird. Es erinnert fast an die Twilight-Wölfe, wie die Drehbuchschreiber jeden noch so kleinen Vorwand dafür benutzen, dass Craig aus seinem Tom-Ford-Anzug schlüpft, um seinen Oberkörper zu zeigen. Hinter der coolen Show steckt aber zu jeder Zeit schauspielerisches Können, mit dem Craig seine Figur wie in den letzten beiden Teilen wieder als echten Menschen erscheinen lässt.

Blofeld lässt grüßen

Das Bond-Girl Severine (Bérénice Marlohe) bezaubert nicht nur James Bond. Das Bond-Girl Severine (Bérénice Marlohe) bezaubert nicht nur James Bond.

Das Internet taugt als Bösewicht natürlich nur wenig. Deswegen dauert es in Skyfall nicht lange, bis das Böse ein Gesicht bekommt. Der Ex-Agent Silva, verkörpert von Javier Bardem, erinnert dabei im positiven Sinne an alte Zeiten. Wie zum Beispiel Blofeld in Man lebt nur zweimal hat er sich auf einer Insel eingenistet und dort sein eigenes bizarres Reich geschaffen. Bardem spielt Silva mit betont übertriebenen Gesten und großen Worten. Angetrieben wird Silva aber nicht von einem Streben nach Weltherrschaft, sondern eher von persönlichen Animositäten.

So toll er das macht - das Drehbuch hat dabei ein kleines Problem: Da die Gefahr in der ersten Stunde des Films eine gesichtslose Bedrohung ist, kommt Bardem kaum große Auftritte. Ein bisschen wenig für einen klassischen Bösewicht, aber auch ein Spiegel der modernen Zeit: Das Böse lauert an vielen Stellen. So haben die Protagonisten mit Computerviren, böswilligen Regierungsvertretern und nicht zuletzt auch mit ihren eigenen Fähigkeiten zu kämpfen.

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