Pass? Passt! - EAs Onlinepass öffnet Gebrauchtkäufern neue Türen

Der Publisher EA will in Zukunft auch von Gebrauchtkäufern Geld sehen, wenn Sie online spielen wollen. GameStar-Redakteur Fabian Siegismund würde gerne »Abzocke!« schreien, sieht aber auch Vorteile bei dem System – zumindest für PC-Spieler.

Groß war die Aufregung innerhalb der Redaktion, als es hieß, EA Sports werde zukünftig seinen Konsolenspielen einen »Onlinepass« beilegen. Nur mit diesem Code kann man dann den Multiplayer-Modus freischalten - und auch nur einmal. Wer das Spiel gebraucht kauft, muss den Pass zusätzlich erwerben.

Ob und wie das System auch für PC-Spiele Anwendung finden wird, ist noch nicht bekannt. Allerdings nutzt EA hier schon bei Singleplayer-Titeln ein ganz ähnliches System: Bei Dragon Age oder Mass Effect 2 etwa erhalten Sie nur Zugang zu kostenlosen DLCs, wenn Sie das Spiel neu gekauft haben. Zweitkunden müssen sich diesen »VIP-Pass« nachkaufen.

»Abzocke!« war da unsere erste Reaktion. Aber wenn der Beißreflex erstmal nachlässt, erscheint das System einigermaßen sinnvoll, zumindest auf dem PC. Hier sind die meisten Multiplayer-Titel wie etwa Bad Company 2 ohnehin mit einem Key an einen bestimmten Account gebunden, lassen sich also nicht ohne weiteres gebraucht verkaufen. Mit einem solchen Onlinepass aber würde das zukünftig funktionieren.

Konsoleros können hingegen momentan ihre Spiele munter tauschen und weiterverkaufen, die würden mit dem Pass schlechter dastehen. Denn die privaten Geschäfte mit Gebrauchttiteln nerven die Publisher, die verdienen daran keinen Cent. Die Hersteller sehen den Konsolenspiel-Gebrauchthandel mittlerweile sogar als ebenso große Bedrohung wie die Raubkopien. Daher der Onlinepass.

Bei Mass Effect 2 schalten Erstkäufer mit dem beigelegten VIP-Code Zusatzinhalte frei. Wer das Spiel gebraucht erwirbt, muss den VIP-Zugang nachkaufen. Bei Mass Effect 2 schalten Erstkäufer mit dem beigelegten VIP-Code Zusatzinhalte frei. Wer das Spiel gebraucht erwirbt, muss den VIP-Zugang nachkaufen.

PC-Spielern würde das System Vorteile bringen - vorausgesetzt, der Preis bleibt im Rahmen. Statt ein neues Bad Company 2 kaufen zu müssen, besorgt man sich das Ding für kleines Geld gebraucht und legt noch mal ein paar Euros für den Pass drauf, und schon kann’s losgehen. Nicht optimal, aber besser als nichts, und bei den günstigen Preisen für gebrauchte PC-Spiele, könnte die Rechnung für den Kunden tatsächlich aufgehen. Unklar ist allerdings, ob der Pass tatsächlich für den PC kommt, denn hier schmälerte er ja die Gewinne von EA.

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