»So viele Disziplinen von Wissenschaftlern haben sich noch nie auf einem Haufen getroffen, um über Computerspiele zu reden« - launig fasste die Moderatorin Conny Czymoch zur Eröffnung die Konferenz »Computerspiele und soziale Wirklichkeit« zusammen. Unter dem Motto »Clash of Realities« (Zusammenprall der Wirklichkeiten) versammeln sich von Mittwoch bis Freitag dieser Woche in der Kölner Fachhochschule so ziemlich alle deutschen und einige internationale Forscher, die sich in der jungen Computerspiele-Forschung einen Namen gemacht haben -- ein hochkarätig besetztes Plenum also. Die Fachhochschule Köln hatte gemeinsam mit Electronic Arts zu der Veranstaltung geladen, um herauszufinden, was der aktuelle Stand des Wissens sei.
»Rund ein Jahr Vorbereitungszeit« habe das Symposium benötigt, erklärte der FH-Prorektor Rüdiger Küchler in seiner Eröffnungsansprache, und ließ den Blick über die mit mehreren Hundert Zuschauern und einigen Kamerateams gut gefüllte Aula der FH schweifen: »Wir hatten hier noch keine Veranstaltung mit einem solchen Medieninteresse.«
Das wurde am Eröffnungstag freilich zunehmend auf die Probe gestellt. In den folgenden drei Reden und einer Podiumsdiskussion kristallisierte sich vor allem heraus, dass es noch wenige Erkenntnisse zu referieren gibt, aber viele Vermutungen: Fragestellungen und Konjunktive bestimmten die Vorträge, die Schlüsselsätze begannen zumeist mit »Man müsste...«, »Ein Ansatz wäre...« oder »Es könnte sein, dass...«. Klaus Mathiak, Psycho-Biologe der Technischen Hochschule Aachen, kam am Ende seines Vortrags mit gequältem Lachen zum einzig sicheren Ergebnis: »Eigentlich folgt daraus, dass wir viel mehr Geld für unsere Forschung brauchen.«
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