Electronic Arts - »John Riccitiello ist der Hauptgrund, warum EA nicht mehr gerockt hat.«

EA-Mitarbeiter reagieren gemischt auf Rücktritt von CEO John Riccitiello. Neben Respekt für dessen Leistung ist aus der Belegschaft auch Häme zu hören.

John Riccitiello, bald Ex-Chef von EA. John Riccitiello, bald Ex-Chef von EA.

Der Rücktritt des Electronic-Arts-CEO John Riccitiello Ende März 2013 hat bei Mitarbeitern des Spielepublishers gemischte Gefühle ausgelöst. Die Webseite GamesIndustry International hat einige Verantwortliche beim zweitgrößten Spielehersteller der Welt zu der Kündigung des Firmenchefs befragt und einige Stimmen eingefangen.

Don Daglow, ehemaliger EA-Producer und »Branchenbeobachter« sagt:

»Es gab [unter Riccitiello] natürlich einige risikobehaftete Aktionen, die sich nicht ausgezahlt haben (Das sündteure Star Wars: The Old Republic, Anm. d. Red), aber ich glaube, dass die Geschichte John Recht geben wird, das Schlachtschiff auf einen wichtigen Kurs Richtung Digitalgeschäft gebracht zu haben, den andere Unternehmen (THQ als Paradebeispiel) zu spät und zu sachte angegangen sind.«

Ein ehemaliger EA-Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden will, äußert sich weniger milde:

»Riccitiello hat in jedem Jahr, in dem ich bei EA war, Geld verloren (und wahrscheinlich in jedem Jahr, in dem er selbst bei EA war auch). Er wusste einfach nichts über Spiele oder generell interaktive Unterhaltung. (…) Er brachte nichts von Wert ein. Er ist eher unausstehlich als imponierend. (…)

Jetzt ist also Larry [Probst, der Übergangschef] zurück und obwohl Larry clever ist und den Markt kennt, habe ich keine Ahnung, ob er mit ganzem Herzen bei der Sache ist. (Ich schätze nein.) EA beschäftigt derzeit eine gewaltige Belegschaft von unproduktiven Verantwortlichen (…), die sich für kreative Kraftwerke halten, die wirklich kreativen Leute haben Electronic Arts aber schon lang verlassen, um irgendwo zu arbeiten, wo sie kreativ sein können, Risiken eingehen und Dinge erfinden. (…)

Electronic Arts hat in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren kaum etwas Interessantes gemacht, wie das Ausbluten an Eigenkapital in dieser Zeit beweist. Es ist wirklich traurig. Dieses Unternehmen hat einmal gerockt. Riccitiello war der Hauptgrund, warum das aufhörte. Vielleicht wird es besser, aber ich glaube nicht daran.«

John Riccitiello gibt seinen Posten als Vorstandsvorsitzender bei Electronic Arts nach sechs Jahren zum 31.03.2013 auf. Unter Übergangschef Larry Probst sucht das Unternehmen derzeit nach einem neuen CEO. Wahrscheinlichster Kandidat ist der COO Peter Moore. Branchenanalyst Michael Pachter glaubt, Riccitiellos Rücktritt war nicht ganz freiwillig.

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