Update (7. Februar 2014): Mittlerweile hat sich auch der Ghostwriter von Samuragochi zu Wort gemeldet. Einem Bericht von sueddeutsche.de zufolge handelt sich um den Teilzeit-Musiklehrer Takashi Niigaki - und der will eigenen Angaben zufolge sogar für die populäre Hiroshima-Sinfonie verantwortlich sein.
Außerdem gab er zu Protokoll, dass er nie das Gefühl gehabt habe, dass Samuragochi tatsächlich taub sei. Ist der »Beethoven des digitalen Zeitalters« also eigentlich nur ein Hochstapler? Auch weitere Aussagen Niigakis lassen das vermuten. So soll der vorgebliche Resident-Evil-Komponist noch nicht einmal in der Lage gewesen sein, Partituren zu schreiben.
Samuragochi selbst äußerte sich zu den jüngsten Entwicklungen um seine Person bisher nicht.
Ursprüngliche Meldung: Auch wenn der Name Mamoru Samuragochi wohl nur echten Kennern ein Begriff sein dürfte - seine Musik wird wohl den meisten Spielern schon einmal in den Ohren geklungen haben. Samuragochi betätigt sich bereits seit einigen Jahrzehnten als Komponist und zeichnete sich als solcher unter anderem für die Soundtracks von Resident Evil und Onimusha verantwortlich. Jedenfalls dachte man das bis vor Kurzem.
Wie der mit 35 Jahren an Taubheit erkrankte Komponist nämlich nun zugab, hat er bereits vor 20 Jahren einen anonymen Helfer engagiert, der ihm als Ghostwriter bei der Hälfte seiner Werke unterstützte. Grund war wohl das bereits damals abnehmende Hörvermögen des heute 50-Jährigen.
Durch seinen Anwalt ließ Samuragochi nun ausrichten, zutiefst zu bedauern, seine Fans betrogen und andere enttäuscht zu haben. Er wisse, dass es für seine Taten keine Entschuldigung gebe, heißt es. Erst im vergangenen Jahr hatte der japanische Rundfunksender NHK den Komponisten laut eurogamer.net zu dessen 50. Geburtstag in einer umfangreichen Dokumentation geehrt. Nach Bekanntwerden der Täuschung entschuldigte sich der Sender nun für seine mangelhafte journalistische Arbeit.
Samuragochi wurde in Japan lange Zeit als »Beethoven des digitalen Zeitalters« gefeiert - das US-Magazin Time hatte ihn erstmals 2001 so tituliert. Weltweite Bekanntheit erlangte er vor allen Dingen durch seine »Hiroshima«-Sinfonie, die eigentlich zur Ehrung der Opfer des Atombombenangriffs 1945 entstanden ist, später jedoch auch für die Opfer der Tsunami-Katastrophe im März 2011 Verwendung fand.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.