LucasArts - Disney schließt Studio, alle Entwicklungen eingestellt

Der Medienkonzern Disney hat das Entwicklerstudio LucasArts geschlossen und rund 150 Mitarbeiter entlassen. Alle Projekte der Firma wurden eingestellt, darunter Star Wars 1313 und Star Wars: First Assault.

LucasArts - Das legendäre Entwicklerstudio wird geschlossen. LucasArts - Das legendäre Entwicklerstudio wird geschlossen.

Wie unter anderem Kotaku berichtet, hat der Disney-Konzern das Entwicklerstudio LucasArts schließen lassen. Gleichzeitig wurden alle Arbeiten an derzeitigen Projekten eingestellt. Die beiden Titel Star Wars 1313 und Star Wars: First Assault werden somit ebenfalls aufgegeben. Die entsprechenden Entwicklerteams wurden zum Teil aufgelöst, etwa 150 Angestellte wurden entlassen.

Laut Disney könnten die Rechte an den Titeln zukünftig an andere Entwickler oder Publisher vergeben werden. In einem Statement des Mutterkonzerns Lucasfilm hieß es zur Begründung: »Nach einer Neubewertung unserer Position auf dem Markt haben wir entschieden, LucasArts als internes Entwicklerstudio zugunsten eines Lizenzmodells umzustrukturieren. Damit erreichen wir ein breiteres Spektrum an qualitativ hochwertigen Star-Wars-Titeln bei minimalem Risiko für die Firma.« Man sei »dankbar und sehr stolz« auf die talentierten Teams, die an den neuen Projekten gearbeiteten haben.

Ron Gilbert, seit 1985 Teil von LucasArts und Schöpfer der Monkey-Island-Reihe schrieb auf Twitter: »Das ist ein trauriger Tag. Aber keine Überraschung - man hat es kommen sehen. Ich war der neunte Mitarbeiter bei Lucasfilm Games [später LucasArts].«

Disney hatte im Herbst vergangenen Jahres Lucasfilm und damit auch die Tochterfirma LucasArts übernommen. Zunächst wurde berichtet, LucasArts würde sich vermehrt in Richtung Social- und Mobile-Games orientieren. Später wurden Gerüchte laut, LucasArts hätte Star Wars 1313 auf Eis gelegt. Im September 2012 strich das Studio alle Stellenausschreibungen und Neuanwerbungen und stoppte Neuankündigungen von Spielen - für viele Mitarbeiter ein Vorzeichen für das Ende der Firma.

Laut Game Informer könnten die eingestampften Star-Wars-Spiele durch Lizensierung noch eine Chance erhalten: Es sei nicht ausgeschlossen, dass Titel wie Star Wars 1313 von anderen Studios übernommen und fortgeführt würden, so ein Sprecher von LucasArts.

LucasArts hat sich vor allem in den 1990er Jahren mit zahlreichen Spielen mit der Star-Wars-Lizenz einen Namen gemacht. Zu den bekanntesten und erfolgreichsten Titeln gehören die Jedi Knight-Reihe, X-Wing, Rebel Assault und The Force Unleashed. Aber auch die Adventures der Monkey Island-, der Indiana Jones- und der Sam & Max-Reihen erfreuten sich bei Fans großer Beliebtheit. Die meisten Star-Wars-Spiele wurden jedoch bereits in der Vergangenheit von externen Studios unter dem Dach von LucasArts als Lizenz-Titel entwickelt. So entstanden z.B. Star Wars: Knights of the Old Republic bei BioWare und Star Wars: Battlefront bei Pandemic Studios. In den letzten Jahren konnte LucasArts nicht mehr an den Erfolg früherer Jahre anknüpfen. Titel wie Fracture und Star Wars: The Force Unleashed 2 blieben unter den Erwartungen.

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