Im März 2012 startete Ex-Interplay Brian Fargo zusammen mit seinem Studio Inxile Entertainment die Kickstarter-Aktion für Wasteland 2, die Fortsetzung des Rollenspiel-Klassikers von 1987 und Vorbild für die erfolgreiche Fallout-Reihe.
Über das angestrebte Ziel von 900.000 Dollar ist die Crowdfunding-Kampagne dabei deutlich hinausgeschossen: Mehr als das Dreifache, gut 3 Millionen Dollar, konnten von über 60.000 Backern gesammelt werden.
Laut Fargo ist diese gewonnene, finanzielle Unabhängigkeit ein absoluter Segen für das Studio und natürlich auch das Projekt. Vor allem, da den Entwicklern kein »Publisher Overlord« in den Kram redet.
»Wir arbeiten jetzt seit gut 100 Tagen an Wasteland 2 ohne irgendwelche Ablenkung durch einen Firmen-Overlord. Wir haben hunderte von Seiten an Design abgearbeitet, die ersten Musikstücke sind im Spiel, das Basis-User-Interface steht und wir konnten unsere ersten Screenshots machen. Oder auf den Punkt gebracht: 'We're kicking ass'. Ohne Unterbrechung.«, so Fargo gegenüber Gamesindustry.biz.
Mit Systemen wie Kickstarter sei es immer mehr Entwicklern möglich, finanzielle Sicherheit zu erlangen ohne dabei die kreative Kontrolle opfern zu müssen. Dies könnte zu den besten Ergebnissen führen, die man seit langem auch im kommerziellen Bereich in der Branche gesehen hat.
»Firmen haben keine künstlerische Integrität; nur Individuen. Diese Form vom Integrität hat aber Einfluss auf das Produkt und wie Möglichkeiten genutzt werden. Es gibt durchaus Mitarbeiter in solchen Organisationen, welche diese Integrität besitzen – aber eben nicht die Macht, sie auch zu nutzen.«
»Die beste kreative Arbeit die wir zu sehen bekommen, ist die von Leuten, welche entweder diese Macht oder die nötigen finanziellen Mittel besitzen, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Solche Visionäre können durchaus auch in einer Organisation sitzen. Rockstar etwa hätten heute niemals ihren aktuellen Qualitätsstandard, wenn [Rockstar-President] Sam Houser den Laden nicht mit eiserner Faust geführt hätte. Er ist aber auch keine Firma, er ist ein Individuum.«
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