Fallout - Bethesda verklagt Interplay

Aus der Drohung ist jetzt Wirklichkeit geworden. Bethesda verklagt Interplay wegen Fallout.

Bethesda macht ernst: Der Spielhersteller verklagt Interplay wegen Vertragsbruch und Lizenzverletzungen in Bezug auf Fallout. 2004 kaufte Bethesda die Marke Fallout von Interplay, den Machern von Fallout 1 und 2. Im Gegenzug sicherte sich Interplay die Rechte, ein Online-Rollenspiel auf Basis von Fallout zu entwickeln. Allerdings verpflichtete sich Interplay dabei, gewisse Regeln einzuhalten. Laut Ansicht von Bethesda folgte Interplay aber den Vorgaben nicht. Größter Streitpunkt: Interplay hätte bis Ende März 2009 mindestens 30 Millionen US-Dollar Geldmittel für die Finanzierung des Fallout-Online-Projekts auftreiben müsse. Gegen Ende Juni hatte der Hersteller laut Geschäftsbericht aber 2,54 Millionen US-Dollar Schulden und liquide Mittel in Höhe von 16.000 US-Dollar. Deswegen habe Bethesda laut Klageschrift bereits im März Interplay die Rechte entzogen. Kurze Zeit später teilte Interplay mit, dass es die bulgarischen Masthead Studios mit der Entwicklung des Online-Rollenspiels zu Fallout betraut habe.

Neben den Streitereien um die Online-Rollenspiel-Lizenz geht es auch um die alten Fallout-Spiele. Der Hersteller Bethesda ist der Ansicht, dass die alten Spiele nur mit seiner Einwilligung neu auf den Markt gebracht hätten werden dürfen. Interplay habe aber ohne Erlaubnis, ein Spielepaket mit dem Namen Fallout Trilogy geschnürt und es im Handel sowie über Internetvertriebsplattformen wie Steam verkauft. Noch erzürnter ist Bethesda über die Verwendung des Namens Fallout Trilogy, wegen der es zu Verwechslungen mit Fallout 3 kommen könne.

Bethesda möchte nun, dass das Gericht klarstellt, dass Interplay nicht mehr irgendwelche Rechte an der Marke Fallout besitzt. Außerdem möchte der Hersteller den Verkauf von Fallout-Produkten durch Interplay stoppen.

Ende November 2006 hatte sich mit Interplay eine längst tot geglaubte Spielefirma wieder zu Wort gemeldet. Nach zwei Jahren, in denen vor allem die Schulden reduziert wurden, hatte der alte Chef Herve Caen eine Pariser Investmentbank aufgetrieben, die ihm nicht nur Geld gab, sondern auch bei der Platzierung neuer Aktien half. Interplay verkaufte die Rechte an der Marke Fallout an Bethesda weiter. Das Ergebnis, Fallout 3, ist bestens bekannt. Teil der Vereinbarung war es aber auch, dass sich Interplay die Rechte an einem Online-Rollenspiel auf Basis von Fallout zurücksicherte. Mit dem neuen Geld der Aktien sollte die Finanzierung gestemmt werden. Bethesda hat in den letzten Jahren eine eigene Abteilung für Online-Rollenspiele aufgebaut, die gerüchtehalber an Elder Scrolls Online arbeiten. Denkbar wäre es, dass Bethesda die Zügel wieder in die eigene Hand nehmen möchte, um selber ein Fallout-Onlinerollenspiel zu entwickeln.

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