Am gestrigen Montag zeigten Sony, IBM und Toshiba auf der International Solid State Circuits Conference in San Francisco erstmal das Herz der nächsten PlayStation: den sogenannten Cell-Chip, der nicht nur in der Spielkonsole, sondern auch in Workstations, HDTV-Geräten, Servern und anderen Systemen eingebaut werden wird.
Der Chip ist 221 mm² groß, besitzt 234 Millionen Transistoren und wird in 90-nm-Technik zunächst bei IBM in New York, später auch bei Sony in Nagasaki gefertigt werden. Die CPU verfügt über einen 64-Bit-Power-Prozessor und acht unabhängige, doch zusammen arbeitende Einzelprozessoren mit jeweils 256 KByte RAM und soll in frühen Ausführungen mit Geschwindigkeiten bis zu 4,66 GHz getaktet sein. Damit sollen bis zu zehn einzelne Rechen-Threads auf dem Chip laufen können. Die drei Hersteller behaupten, dass er durch die Multi-Prozessor-Technik bis zu zehn Mal so schnell wie aktuelle PC-CPUs sein soll. Über RAMBUS-Speichermodule soll eine Bandbreite von 100 GByte/Sekunde möglich sein, wobei es unterschiedliche Zugriffsmöglichkeiten des Cell-Kerns auf den Hauptspeicher und die anderen CPUs geben soll.
Eine Maßeinheit zur Geschwindigkeitsbestimmung sind Fließkommaberechnungen pro Sekunde. Ein Gigaflop gibt demnach eine Milliarde dieser Operationen pro Sekunde an - der Cell-Chip schafft 256 Gigaflops, also 256.000.000.000 Fließkommaberechnungen pro Sekunde. Die Liste der 500 schnellsten Supercomputer beginnt zwar erst bei 851 Gigaflops, aber da der Cell-Chip seinerseits wieder mit anderen vernetzt werden kann, ist ein Sprung in diese Liste keine Utopie.
Abzuwarten bleibt, wie schnell und umfassend Spieleprogrammierer dieses Rennpferd zügeln können - die Programmierung für ein Multiprozessor-System war historisch betrachtet stets eine Herausforderung für Entwicklungsstudios. Nicht zuletzt deswegen musste sich Segas Saturn-Konsole Sonys PlayStation geschlagen geben.
Für die Grafikfähigkeiten der PlayStation 3 sorgt ein Chip von nVidia, der als Nachfolger der aktuellen 6000er-Reihe gehandelt wird.
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