Bulletstorm - E3-Vorschau: Mord mit Methode

Endlich mal keine moderne Kriegsführung: Bulletstorm, das makabre Gemeinschaftswerk von Epic Games und den Painkiller-Machern, ist zwar unendlich blutig, relativiert die Gewaltorgie aber durch ein abgefahrenes Szenario und frische Shooter-Mechanik.

Im Gegensatz zu vielen anderen E3-Präsentationen ist es bei Bulletstorm kein Trailer, der den Besucher aufs Probespiel einstimmt, sondern ein Tutorial-Video. Vier Minuten lang erklärt eine witzelnde Frauenstimme, wie der ungewöhnliche Shooter gehandhabt wird – das Töten will hier nämlich zelebriert werden. Nicht nur wegen der Optik, sondern weil plan- und kunstvolles Gemetzel Stilpunkte verschafft, und die sind elementar für das Freischalten von Talenten, Waffen und immer verrückteren Mordmethoden. Fürs erste genügen uns aber schon die, die in dem fünf Minuten langen E3-Level zur Verfügung stehen.

Knallen nach Zahlen

Zwei Waffen trägt unser Söldner, der in Bulletstorm irgendwo am Ende des Universums gestrandet ist und – hier von einer schmucken KI-Kombattantin begleitet – einer Heerschar von Mutanten den Garaus macht. Die erste Waffe ist der Peace Maker Carbine, im Endeffekt ein durchschlagskräftiges Sturmgewehr. Ein gewöhnlicher Kill mit dem PMC gibt allerdings nur dürftige »+10« Stilpunkte, wie uns die über der Leiche auftauchende Zahl mitteilt. Ein gezielter Headshot (der hier den Kopf des Gegners gleich komplett wegreißt) bringt schon das Zehnfache. Da der exakte Kopfschuss aber nicht so leicht von der Hand geht, nutzen wir lieber ein paar andere Aktionen, um Punkte zu machen. Neben den Waffen (die zweite ist eine Flail Gun, mit der zwei durch ein Seil verbundene Granaten verschossen und gezündet werden) besitzt der Söldner in Bulletstorm nämlich noch ein Elektrolasso, mit dem er den Feind durch die Luft schleudert, wobei dieser praktischerweise für wenige Augenblicke in Zeitlupe schwebt – ein perfektes Ziel für eine Salve, die mit dem Prädikat »Frequent Flyer« und 50 Punkten bedacht wird.

Tritt in den Hintern

Und dann nutzt unser Held auch noch gerne seinen rechten Fuß: Wir kicken Bomben durch die bunte, heruntergekommene Scifi-Szenerie von Bulletstorm und treten schwebende Gegner, um sie noch ein bisschen länger in der Luft zu halten. Ein hässlicher fetter Mutant, der uns den Rücken zukehrt, wird schließlich besonders bösartig behandelt: Ein Tritt in den Hintern lässt ihn stolpern und ein Weilchen überrascht ausharren, sein Gesäß gibt das perfekte Ziel und wir werden mit einem hämischen »Fire in the Hole« und 150 Punkten belohnt. Und so weiter und so fort: In Bulletstorm wird in unendlich vielen Formen gemordet und dabei ebenso viele abgeschmackte Witze gerissen. Gleichzeitig sind das Szenario und die Spielmechanik aber dermaßen überzogen, dass man das spaßige Gemetzel keine Sekunde lang ernst nimmt. Bleibt zu hoffen, dass die USK das ähnlich sieht …

» GameStar-Video zu Bulletstorm von der E3 2010

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