Nvidia Geforce Now - Cloud-Gaming statt Spiele-PC?

Mit Geforce Now von Nvidia können Sie PC-Spiele über das Internet ins heimische Wohnzimmer streamen. Wie gut das klappt und welche Vor- und Nachteile der Streaming-Dienst hat, verrät unser Test und Erfahrungsbericht.

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Spiele per Videostream über das Internet spielen, anstatt sie auf dem heimischen Rechner laufen zu lassen, wie es Nvidia nun mit Geforce Now im Test anbietet - diese Idee kennen wir doch bereits. Was OnLive (2003 gegründet, im Juni 2010 in den USA gestartet und Ende April 2015 endgültig eingestellt) und Gaikai (2008 gegründet, 2012 von Sony gekauft und mittlerweile für Playstation Now verantwortlich) einst in Sachen Cloud Gaming begonnen haben, will der Grafikkartenhersteller nun in Form von Geforce Now zu neuer Größe führen.

Seit dem 01. Oktober 2015 ist der Streaming-Dienst in Deutschland verfügbar, allerdings nur in Kombination mit der passenden Shield-Hardware (Shield Tablet oder Shield Android TV Konsole) von Nvidia. Die ersten drei Monate ist Geforce Now aktuell kostenlos, danach erhalten Sie für 9,99 Euro im Monat Zugriff auf etwa 50 Spiele, darunter viele Titel der Batman- und der Lego-Reihe.

Abonnenten können außerdem ein Dutzend Spiele wie The Witcher 3 oder demnächst auch Mad Max zum Vollpreis kaufen (inklusive zusätzlichem PC-Key für Steam, Origin & Co). Ob Geforce Now damit das Zeug hat, Spiele-PCs oder Playstation 4 und Xbox One das Fürchten zu lehren, klären wir in unserem Erfahrungsbericht anhand der wichtigsten Fragen zu Nvidias Streaming-Dienst. Alle Spiele-Screenshots stammen dabei (sofern nicht anders angegeben) direkt aus Geforce Now.

Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Cloud Gaming beziehungsweise Geforce Now hat vor allem zwei entscheidende Vorteile: Zum einen genügt dafür statt eines leistungsfähigen (und meist teuren) PCs auch relativ günstige, kompakte Hardware, da die eigentliche Berechnung der Spiele ja auf Servern im Internet stattfindet. Zum anderen müssen Sie Spiele weder herunterladen noch installieren und sich auch nicht um die Installation von Patches oder Grafikkartentreibern kümmern.

Nachteile gibt es allerdings auch, etwa die starke Abhängigkeit von einer guten Internetverbindung sowie die gegenüber dem direkten Spielen am PC geringere Bildqualität und der höhere Input Lag, worauf wir in den folgenden Abschnitten noch näher eingehen. Außerdem ist die Spieleauswahl von Geforce Now mit insgesamt etwa 60 Titeln momentan noch recht begrenzt, wobei Spiele in einer laufenden Rotation sowohl hinzugefügt als auch wieder aus dem Angebot genommen werden sollen.

Was brauche ich für Geforce Now?

Shield Android TV Um Geforce Now nutzen zu können, benötigen Sie ein Shield-Gerät. Kaufen kann man aktuell nur das hier zu sehende Shield Android TV, der Shield Controller ist im Kaufpreis von 199 Euro enthalten.

Shield Tablet Das Shield Tablet setzt nicht wie Shield Android TV auf den Tegra X1-Prozessor, sondern auf den etwas langsameren Tegra K1. Lieferbar ist es momentan allerdings weder in Deutschland noch in den USA.

Shield Portable Auch das erste Shield-Gerät überhaupt ist nicht mehr lieferbar. Nvidia nennt es mittlerweile »Shield Portable« (früher »Project Shield«), es handelt sich dabei um ein Handheld.

Die erste und vielleicht nicht selbstverständliche Voraussetzung: Geforce Now lässt sich momentan nur mit einem Shield-Gerät von Nvidia nutzen, eine Client-Software für andere Geräte wie Windows-PCs oder Android-Mediaplayer gibt es nicht. In den offiziellen Systemvoraussetzungen nennt Nvidia selbst dabei alle drei bislang erschienenen Shield-Modelle: Die neue Set-Top-Box Shield Android TV, das Shield Tablet und das Handheld Shield Portable, das zunächst unter dem Namen »Project Shield« bekannt wurde und zum Release Mitte 2013 nur »Nvidia Shield« hieß.

Wenn Sie noch kein Shield-Gerät besitzen, bleibt Ihnen gegenwärtig allerdings nur der Griff zu Shield Android TV, das inklusive Controller für 199 Euro (16 GByte Speicherplatz) beziehungsweise für 299 Euro (Pro-Variante mit 500 GByte Speicherplatz) zu haben ist. Die anderen beiden Shield-Geräte sind momentan weder in Deutschland noch in den USA lieferbar. Wir haben Nvidia gefragt, ob sich das in naher Zukunft wieder ändern wird, die Antwort lautete aber nur, dass man dazu momentan keine Ankündigungen zu machen habe. Shield-Neueinsteiger müssen also vorerst mit Shield Android TV vorlieb nehmen.

Die Set-Top-Box mit Nvidias neuem Tegra X1-Prozessor hat neben Geforce Now noch andere Funktionen zu bieten. Darunter das Abspielen von 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde (youtube, bnetflix, etc.), das Streamen von Spielen (die vom eigenen Geforce-PC berechnet werden) über das heimische Netzwerk und für Shield angepasste Android-Spiele.

Wir schauen uns aber primär Geforce Now an, für die Shield Android TV Konsole folgt ein separater Test mit allen Details abseits von Geforce Now. Mehr zum guten, aber nicht rundum überzeugenden Shield Controller erfahren Sie in unserem Test des Shield Tablets.

Ebenfalls eine wichtige Voraussetzung, um Geforce Now sinnvoll nutzen zu können: Eine möglichst schnelle Internetverbindung. Laut Nvidia sollen es mindestens 10 Mbit/s sein, für das Streamen in 720p und mit 60 Bildern pro Sekunde wird das Doppelte empfohlen, für Full HD und 60 fps sind es sogar 50 Mbit/s.

Bedenkt man die durchschnittliche Geschwindigkeit von Internetanschlüssen in Deutschland, die laut aktuellen Angaben von Statista bei 10,7 Mbit/s liegt, sind das ziemlich hohe Anforderungen. Es ist allerdings begrüßenswert, dass Nvidia hier klare und unserer Erfahrung nach auch realistische Angaben macht, anstatt mit zu niedrigen und unrealistischen Werten auf Kundenfang zu gehen.

Internetgeschwindigkeit im Vergleich Die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit liegt in Deutschland bei vergleichsweise geringen 10,7 Mbit/s, unangefochtener Spitzenreiter ist Südkorea mit 23,1 Mbit/s. (Quelle: Statista)

Voraussetzungen von Geforce Now Als empfohlenen Mindestwert gibt Nvidia 10 Mbit/s an, wer in 1080p mit 60 fps spielen will, der sollte dagegen möglichst über 50 Mbit/s oder mehr verfügen.

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