Seite 2: Interview mit Thomas Jarzombek

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung

2

Spiele als Inspiration für Gewalt?

3

Verbot: Ja oder Nein?

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Spiele als Inspiration für Gewalt?

GameStar Kann es nicht sein, dass gerade Computerspiele die Inspiration für die Ausführung der Taten sind?

Thomas Jarzombek Ich fürchte, dass die Inspiration für diese Taten aus der Berichterstattung über vorangegangene Massaker kommt. Man wird sicherlich nicht fordern wollen, die Berichterstattung zu verbieten.

GameStar Nach dem Amoklauf von Erfurt wurde das Jugendschutzgesetzt verschärft. Was schätzen Sie, ist die Debatte diesmal ein Strohfeuer, oder stehen den Computerspielen und -spielern politische Konsequenzen bevor?

Thomas Jarzombek Der Wind wird rauer. Herr Schünemann aus Niedersachsen hat eine Bundesratsinitiative angekündigt. Damit steigt natürlich der Druck auf alle Handelnden, jetzt vermeintliche Konzepte zu beschließen.

GameStar Was bedeutet eine Bundesratsinitiative?

Thomas Jarzombek Aus den Ländern geht eine Initiative in den deutschen Bundestag für eine entsprechende Gesetzesvorlage. Wenn der deutsche Bundesrat mit Mehrheit ein solches Verbot einfordern sollte, dann ist das natürlich eine vollkommen andere Bedeutungslage, als wenn es einzelne, auch hochrangige Politiker tun.

GameStar Gibt es inzwischen einen politischen Konsens, was »Killerspiele« überhaupt sind?

Thomas Jarzombek Ich habe noch nicht davon gehört.

GameStar Angenommen, gewalthaltigen Spiele würden in Deutschland verboten -- was wären die Konsequenzen?

Thomas Jarzombek Es würde wenig bewirken. Einerseits würden die wenigen Unternehmen, die solche Spiele in Deutschland produzieren, ins Ausland abwandern oder schließen. Andererseits muss man sehen, dass solche Spiele in der Regel schon jetzt komplett indiziert oder ab 18 freigegeben sind, so dass Jugendliche solche Titel gar nicht beziehen können.

GameStar …sollten.

Thomas Jarzombek Wenn man von der Problematik an der Kasse absieht, glaube ich, dass der Löwenanteil schlicht und einfach raubkopiert wird. Denn insbesondere bei den neuen Titeln sind Preise von 50 bis 60 Euro auch ein Jugendschutzfaktor. Das kann sich nicht jeder leisten. Also wird raubkopiert. Das wird sich auch durch ein Verbot nicht verändern.