»Meisterhaft kopiert« ist bei vielen wahrscheinlich das erste, was ihnen in Zusammenhang mit Nioh einfällt. Und kein Wunder, der PS4-exklusive Titel erinnert auf Anhieb an eine ganz bestimmte Reihe: Dark Souls. Trotzdem sind die Fans glücklich, denn Nioh ist nicht einfach nur ein Abklatsch der bewährten Souls-Mechaniken, sondern das perfekte Spiel für alle Dark-Souls-Fans - nur eben nicht auf dem PC.
Als GameStar sind wir darüber natürlich besonders traurig. Zwar ist Dark Souls mit Demon's Souls auf der Playstation 3 erst groß geworden, mittlerweile gibt es aber auch eine aktive und begeisterte PC-Community rund um das Hardcore-Rollenspiel, das dadurch letztes Jahr völlig zurecht lange mit Teil 3 an der Spitze der Steam-Charts war.
Aber sei's drum, da der ein oder andere Souls-Fan vielleicht auch eine PS4 besitzt, wollen wir ihm Nioh nicht vorenthalten - und drücken währenddessen fleißig die Daumen für eine PC-Portierung. Unsere Kollegen von der GamePro konnten das fernöstliche Dark Souls bereits spielen und zeigen sich im ersten Fazit begeistert. Als Soul-Fan muss man dieses Spiel einfach lieben.
Hau drauf und stirb
Denn wie Dark Souls ist Nioh vor allem eines: bitterböse. Wie Kollege Tim Hödl in seinem Ersteindruck festgestellt hat, ist Nioh ein verdammt schweres Spiel. Ähnlich wie in Dark Souls muss man unzählige Stunden investieren, um das Kampfsystem zu meistern. Neben dem klassischen Mix aus Parieren und Zuschlagen kommen hier außerdem verschiedene Stellungen und Kombos hinzu, die das System noch komplexer und vielseitiger machen. Auch nach 30 Stunden hat Kollege das System so noch nicht hundertprozentig durchschaut.
Das Haar in der Suppe: Ärger um den Koop-Modus von Nioh
Was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn die Reise durchs feudale Japan soll rund 70 Stunden dauern. Wie in Dark Souls stellen wir uns verschiedenen schaurig gestalteten Monstern - hier sind die allerdings von den Yokai-Dämonen der japanischen Mythologie inspiriert. Ebenso wie die Checkpoints im Spiel, die von kleinen Schreien anstatt der typischen Leuchtfeuer verkörpert werden.
Hier enden allerdings auch schon die Parallelen zu Dark Souls, denn Niohs Geschichte ist sehr viel konkreter: Als Pirat gelangen wir im 16. Jahrhundert nach Japan und werden der erste westliche Samurai. Zwar ist die Erzählung rund um die japanische Historie immer noch wirr, aber kein Vergleich zu der kryptischen Handlung eines Dark Souls. Die lässt sich größtenteils immerhin nur durch Beschreibungstexte erschließen.
Süßer Triumph
Das kann aber nicht vom Soul-Stil ablenken. Egal ob Gegner unerwartet auftreten, wir unzählige Male sterben oder unter Schweiß und Tränen einen Boss schlagen - wir spüren den Frust und den unglaublich befriedigenden Triumph eines Souls-Spiels. Das Gefühl, für das die meisten Dark-Souls-Fans diese Spielreihe lieben. Kaum ein Spiel fordert uns so und kaum ein Spiel schenkt uns solche Siege.
Das macht Nioh auf den ersten Blick zur idealen Dark-Souls-Alternative, stärker noch als Spiele wie Salt and Sanctuary oder Hyper Light Drifter, da auch der Look und die Atmosphäre stimmen. Allerdings hat das Spiel auch seine Macken: Die Technik wirkt nach 10 Jahren Entwicklungszeit etwas veraltet und der Koop-Modus stellt ausgerechnet die Souls-Fans nicht zufrieden.
Zwar lässt der sich komfortabel im Menü anwählen, umfasst aber nur Missionen, die man bereits allein absolviert hat. Sich gegenseitig bei schweren Stellen zu helfen oder das ganze Spiel gemeinsam das erste Mal durchzuspielen, fällt also flach. Bleibt abzuwarten, ob Nioh unsere Kollegen im Test trotzdem voll überzeugen kann. Wir verlinken ihn hier, sobald er auf der GamePro online geht.
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