Anno 2205 - Griff nach den Sternen

Das umfangreichste Endlosspiel, die längste Kampagne, die größten Städte: Anno 2205 will den Begriff Aufbauspiel-Epos neu definieren. Als weltweit erste Website haben wir einen ganzen Tag probesiedeln dürfen und faszinierende Gründe für all die Superlative gefunden.

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Verrostet, abgewrackt, in Trümmern: Die Arche, unser Mutterschiff aus Anno 2070, hat definitiv schon bessere Tage gesehen. Ein ebenso überraschendes wie symbolträchtiges Bild, mit dem Blue Byte Mainz die Präsentation von Anno 2205 eröffnet. Ein Bild, das uns sagen soll: Ja, schon wieder Zukunft … aber nein, dies ist trotzdem kein Auf-Nummer-sicher-Nachfolger!

Drei Jahre lang arbeiten die Entwickler um Creative Director Dirk Riegert nun schon am sechsten Teil der traditionsreichen Strategiereihe und haben dabei tatsächlich kaum einen Baustein auf dem anderen gelassen. Die Nervosität im Raum ist bei allen Beteiligten entsprechend greifbar, schließlich ist gerade erst ein ähnlich radikaler Neuanfang beim Genre-Kollegen Die Siedler: Königreiche von Anteria sowohl bei Fans als auch Presse mit Pauken und Trompeten durchgefallen.

Auch wir sind zunächst skeptisch. Dann lässt man uns spielen. Und unsere Skepsis weicht Stück für Stück, Insel für Insel der Faszination. Ja, vieles wird anders. Aber das Entscheidende bleibt und wird sogar noch ausgebaut.

Annochens Mondfahrt

Anno 2205 spielt in der gleichen Welt wie sein Vorgänger, nur eben 135 Jahre später. Die Ressourcen der Erde sind größtenteils leergeplündert, aber ein Durchbruch in der Fusionstechnologie könnte die Energieprobleme der Menschheit für immer lösen. Mit Betonung auf »könnte«. Denn das für die Energiegewinnung nötige Helium-3 gibt's in ausreichender Menge nur an einem denkbar schwer erreichbaren Ort: dem Mond.

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Unser Ziel ist klar, das Rennen eröffnet. Als Chef einer Mega Corporation wetteifern wir mit anderen Unternehmen um die Erschließung und Besiedlung des Erdtrabanten. Nur wer auf unserem Planeten die nötigen infrastrukturellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen schafft, darf erstmals in der Anno-Serie nach den Sternen greifen - im wahrsten Sinne des Wortes. Dass uns bei diesem Griff jede Menge Widersacher auf die Finger klopfen wollen, gehört zum guten Storyton. Die paramilitärische Vereinigung »Orbital Watch« findet unser kapitalistisches Streben zum Beispiel furchtbar … nun ja … kapitalistisch und würde aus dem Mond viel lieber einen unabhängigen Himmelskörper machen.

Wie im Vorgänger mixt die Ausgangssituation von Anno 2205 geschickt Fiktion mit wissenschaftlichen Fakten und erschafft so eine glaubwürdige Welt, in der wir uns trotz manch ungewohnter Gebäude- und Warenbezeichnung zu Hause fühlen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Autoren aus dem interessanten Szenario dieses Mal eine spannendere Geschichte machen als bei der recht vorhersehbaren Kampagne von Anno 2070.

Das endloseste Endlosspiel

Den Mond besiedeln wir auf mehreren separaten Karten. Den Mond besiedeln wir auf mehreren separaten Karten.

Die Qualität der Story wird bei Anno 2205 auch deshalb ein wichtiges Kriterium sein, weil wir die Kampagne nicht mehr ignorieren können. Genauso wenig wie das Endlosspiel. Denn die Aufteilung in mehrere Spielmodi fällt künftig ins Wasser, laut Dirk Riegert soll »jede Partie gleichzeitig die längste Kampagne und das endloseste Endlosspiel der Anno-Geschichte werden«. Klingt in der Theorie zu schön, um wahr zu sein. Bis wir die Maus in die Hand nehmen und in die Praxis eintauchen.

Die erste Überraschung erwartet uns bereits nach der Auswahl von Firmenlogo und -name. Statt wie gewohnt direkt die Kontrolle über unser erstes Siedlungsschiff zu bekommen, erblicken wir eine 3D-Strategiekarte samt Erde und Mond, auf der wir unsere erste Inselwelt wählen. Drei stehen zur Auswahl, jede von Hand designt, mit eigener Topographie, speziellen Nebenquests und entsprechend auch anderen Herausforderungen. Die Aufgaben der Hauptstory rund um das Wettrennen zum Mond bleiben aber stets gleich, schließlich erfüllen sie auch die Funktion eines Tutorials.

Der Clou: Wenn wir auf unserer ersten Inselwelt die nötigen Ziele erreicht haben, können wir auf der Strategiekarte eine weitere Welt freischalten - etwa unsere erste Mondkolonie oder auch eine zweite Erdregion. Insgesamt werden wir voraussichtlich zwischen acht und zwölf Welten pro Partie besiedeln dürfen, die endgültige Zahl wird laut Riegert von den finalen Systemanforderungen und der entsprechenden Optimierung abhängen. Zur Einordnung: In den Vorgängern konnten wir allein auf einer Inselwelt schon locker 50 Stunden und mehr verbringen, um alles voll auszubauen.

Bauten für die Ewigkeit

Unseren Raumhafen können wir im Verlauf unserer Partie immer weiter ausbauen. Anders als in Anno 2070 sollen dabei auch Offline-Spieler den vollen Funktionsumfang bekommen. Unseren Raumhafen können wir im Verlauf unserer Partie immer weiter ausbauen. Anders als in Anno 2070 sollen dabei auch Offline-Spieler den vollen Funktionsumfang bekommen.

Die Errichtung eines gigantischen Imperiums mit mehreren interagierenden Regionen bedeutet natürlich auch, dass jedes Gebäude dort bleiben muss, wo wir es einmal platziert haben. »Es hat Anno-Spieler schon immer in der Seele wehgetan, wenn sie in einer Mission viel Herzblut in den Aufbau ihrer Siedlung gesteckt haben und sie in der nächsten Mission wieder ganz von vorn beginnen mussten«, so Dirk Riegert. Trotzdem runzeln wir die Stirn. Denn solch eine persistente Spielwelt war bei Die Siedler: Königreiche von Anteria noch das Hauptargument für ein konstant nötige Onlineverbindung.

Nicht bei Anno 2205. »Du kannst alles komplett offline spielen«, verspricht Riegert, »Warenproduktion, Handel und Bevölkerungsentwicklung finden bei uns nicht auf Servern statt, sondern ausschließlich auf deinem PC. Und auch nur dann, wenn das Programm läuft.« Zusätzliche Onlinefunktionen wird es natürlich dennoch geben, anders als die Arche-Upgrades in Anno 2070 sollen sie aber keine spielentscheidenden Vorteile bringen. Genaueres will man erst später verraten, wir tippen auf spezielle optionale Events und Szenarien ähnlich der Welt- und Tagesgeschehen des Vorgängers. Die volle Fokussierung auf die neue Endlosspiel-Kampagne zeigt sich auch darin, dass es - Zitat-»vorerst« keinen Multiplayermodus geben wird. Der dürfte also wie in Anno 1404 erst per Addon nachgereicht werden.

Anno 2205 - Einen Tag gespielt: Video-Fazit von Heiko Klinge Video starten 7:27 Anno 2205 - Einen Tag gespielt: Video-Fazit von Heiko Klinge

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