Keine Squads, kein Commander
Play4Free bietet einen Spielmodus namens »Assault«. Der entspricht dem Conquest-Modus der Battlefield-Serie, mit nur einem Unterschied: Abschüsse zählen nicht in die Wertung, stattdessen kann ein Team nur durch Flaggeneroberungen punkten.
Da möchte man meinen, dass sich die Teams besonders um Zusammenspiel bemühen. Das verhindert jedoch die Casual-Ausrichtung von Play4Free: Das anspruchsvolle Squad-System aus Battlefield 2 wurde entfernt, ganz zu schweigen vom Commander-Modus. Wir können uns also nur aussuchen, ob wir in unserer Basis spawnen wollen, oder ob uns das Spiel »in der Schlacht« aussetzen soll. Dann ploppen wir irgendwo auf der Karte auf. Koordinierte Angriffe sind so nahezu unmöglich. Nur der Sturmsoldat kann eine Fähigkeit freischalten, mit der für einige Sekunden Teamkollegen in seiner Nähe spawnen - ob sie das wollen oder nicht.
Zwangspausen vorprogrammiert
Talentpunkte sammeln ist natürlich prima, wir können die bei Play4Free nur nicht im laufenden Spiel investieren. Nach jedem Levelaufstieg müssen wir also zwangsweise das Match verlassen, sonst entgehen uns neue Fähigkeiten.
Danach wieder in die Schlacht zurückzukehren funktioniert nicht: Play4Free bietet keinen Server-Browser, sondern verschickt uns bei jedem Spielstart automatisch in ein beliebiges Match. Zwar weist das Spiel in den Steuerungsoptionen einen Ingame-Shop und eine Favoriten-Liste aus, bislang funktioniert jedoch beides nicht.
Ein fliegender Charakterwechsel ist in jeden Fall nicht möglich. Dadurch können wir uns nicht auf taktische Gegebenheiten anpassen, und, schlimmer noch, nicht einmal auf die gespielte Map. Auf Sharqi etwa gibt’s keine Fahrzeuge, hier ist der Pionier unterlegen, auf Oman mit seinem großen Fuhrpark ist der Schrauber hingegen unverzichtbar. Sogar die simpelsten Einstellungen, von der Grafikauflösung bis hin zur Mausempfindlichkeit, lassen sich nur außerhalb des Spiels verändern. Das ist nun wirklich dämlich.
» Special: Kartenvergleich Battlefield 2 vs. Play4Free
Geiz ist nur so mittelgeil
Play4Free wirkt zwar auf den ersten Blick wie eine Neuauflage von Battlefield 2, jedoch fehlt dem Spiel das, was Battlefield 2 ausmacht: das ausgeklügelte Teamspiel. Natürlich bekommt der Sanitäter immer noch (haufenweise!) Punkte dafür, Medipacks zu verteilen, und doch krämert jeder Spieler zwangsläufig für sich alleine herum. Da mag man sagen: »Was soll’s, kost’ ja nix!« Doch wer es in Play4Free leid ist, von überlegenen Waffen niedergeballert zu werden, wird auf kurz oder lang doch ein paar Euro investieren wollen. Und das ist exakt der Preis, den man heute noch für das weitaus bessere Battlefield 2 berappen muss.
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