Aufwendige Videos und Zwischensequenzen, Instant-Action im Gefechtsturm, Dogfights zwischen Dickschiffen und Raumstationen: Die Weltraum-Oper Black Prophecybeginnt nicht gerade wie ein Weltraum-Opa, sondern erfreulich zackig.
Der fulminante Einstieg, der uns im Sauseschritt die wichtigsten Funktionen unseres Schiffes, der Navigation und Kommunikation einbläut, erinnert eher an ein Vollpreisspiel als an einen Free-to-Play-Titel. Doch der Crashkurs hat auch Macken -- wichtige Kniffe fallen nämlich unter den Tisch, dazu gleich mehr.
Jägermeister
Wer schon mal ein Weltraumspiel geflogen ist, wird auch mit Black Prophecy gut klarkommen. Die Kombination aus Maus- und WASD-Tastensteuerung klappt ordentlich, nur mit dem Joystick kamen wir nicht gut klar - die Verzögerung auf unsere Bewegungen ist zwar stufenlos einstellbar, aber deutlich unpräziser als mit der Maus.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch das Interface: Mit der Leertaste blenden Sie Buttons ein, über die Sie zum Beispiel Ziele markieren, Ihren Schiffsstatus aufrufen oder Ihr Inventar bewundern. Aber Obacht: Sie sind in einem Online-Rollenspiel -- wenn Sie mitten im Gefecht im Inventar stöbern, ist das ungefähr so sicher wie Simsen bei Tempo 180 in der Autobahnbaustelle.
Moment -- Online-Rollenspiel? Richtig: In Black Prophecy steigen Sie wie in den unzähligen Fantasy-Kollegen im Level auf, verbessern Fähigkeiten und schalten neue Missionen frei. Gleichzeitig verbessern Sie Ihren Raumjäger, den Sie nicht nur tunen, sondern auch an Ihre Spielweise und Aufträge anpassen können. Mit jedem Levelaufstieg verteilen Sie Punkte auf Rumpf, Flügel, Cockpit et cetera.
Sie sind zu doof, zu zittrig oder faul zum genauen Zielen? Dann schrauben Sie einen Raketenwerfer an Ihr Schiff – allerdings muss die entsprechende Montagestelle auch ausreichend hochgelevelt sein. Sie sind geschickt, haben eine ruhige Maushand und lieben genaues Zielen? Dann montieren Sie eben eine Sniperwaffe.
Technokratisch
Entwickler Reakktor hat einige Untugenden aus seinem Neocronübernommen: Black Prophecy spielt sich sehr nüchtern und technisch, emotionale Ausbrüche finden Sie eher auf Vulcan als hier. Beispielsweise basteln Sie sich zu Spielbeginn einen Charakter zusammen; der Editor ist auch echt gut, die Ergebnisse sind schick anzuschauen. Doch dann taucht die Figur kaum noch auf!
Irgendwann in ferner Zukunft soll ein Patch folgen, nach dem Sie mit Ihren Charakter durch die Raumstationen wandern können. Doch bis dahin müssen Sie sich mit einem spärlich animierten Stationsinneren begnügen, das quasi als Menü fungiert. Netterweise können Sie aber auch Aufträge per Funk annehmen, müssen also nicht extra andocken.
Aufträge gibt es dafür zuhauf, anders als bei Battlestar Galacticahaben wir ständig alle Hände zu tun. Sogar bei simplen Sensoren-Abklapper-Missionen werden wir angegriffen, Leerlaufzeiten gibt es dank Hypersprung von Sektor zu Sektor so gut wie nie. Dafür nerven uns Einsätze gegen große Schiffe: Um die zu zerlegen, sollen wir Schwachpunkte wie Generatoren oder Geschütze zerschießen.
Blöderweise ist schlecht zu erkennen, auf welcher Seite des Schiffes sich die Dinger denn nun befinden, außerdem verbergen Sie sich gern in Einbuchtungen oder hinter Aufbauten, sodass wir so eine Schiff teils mehrfach langsam umkreisen mussten, bis das gesuchte Ziel zerbröselt war. Kein Vergleich mit den schnellen Dogfights gegen wendige Feindmaschinen!
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