Cities: Skylines - Tunnel-Update 1.1 im Test - Highlight am Ende des Tunnels

Das kostenlose Update 1.1 spendiert Cities: Skylines europäische Gebäude und Tunnel. Reichen die Verbesserungen, um nun unsererseits im Test auch eine neue Wertung zu spendieren?

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In unserer Cities: Skylines-Metropole Wisgard stapeln sich die Straßen an Verkehrsknotenpunkten: Doppelte Kreisverkehre bringen gefühlt Millionen Kraftfahrzeuge über ein ausgeklügeltes Anti-Stau-System in dicht besiedelte Wohngebiete. Hunderte von LKWs donnern Fabrikschluchten herunter, um sich dann über mehrere Highways auf den Weg in die nächste Stadt oder zur Frachtbahnhofanlage Süd zu machen. Im Minutentakt rattern die Güterzüge an vier Bahnhöfen ein und aus, während gleichzeitig öffentliche Servicestationen versuchen, ihren Job zu machen, rechtzeitig an Brandorten zu sein oder schlicht und ergreifend den Müll abzuholen, bevor er Beine bekommt.

Hinweis: Der ursprüngliche Test
Dies ist ein Kontrollbesuch. Im ursprünglichen Test zu Cities: Skylines von Anfang März lautete unser Fazit schon: »Besser als SimCity!« Wir werteten mit 88 Punkten. Dank des Updates gibt's nun einen Punkt mehr.

Der Bürgermeister muss dabei nicht bloß abwägen, was funktional ist oder einigermaßen gut aussieht. Er muss vor allem zusehen, dass er den Platz vernünftig nutzt - von dem ihm zwar grundsätzlich jede Menge zur Verfügung steht, aber wenn alles mit Straßen zugekleistert ist, fehlt am Ende wieder der Bauraum für die Wohngebäude der zukünftigen Millionenstadt. Hach, was wäre es doch schön, könnte man den ganzen Verkehrsmoloch zu einem guten Teil unter die Erde verfrachten.

Gesagt, gehört, getan: Entwickler Colossal Order beweist Herz für seine Kunden und bringt neben europäischen Gebäuden und den üblichen Bugfixes die Tunnel in die Metropolen der Hobbybürgermeister. Ganz kostenlos. Ob wir dabei in die Röhre gucken oder ob wir stattdessen den Verkehr reibungslos in selbige schicken können, klärt unser Kontrollbesuch.

Wo bekomme ich das Update her? Was muss ich beachten?
Weil Cities: Skylines an Steam gekoppelt ist, beziehen Sie das Update auf die Version 1.1.0 einfach als automatischen Download. Vorausgesetzt, Sie betreiben Steam nicht im Offline-Modus. Kleine Warnung: Sie sollten vor dem ersten Start der neuen Version den Workshop ("--noWorkshop") und die Mods ("--disableMods") deaktivieren, um Konflikte zu vermeiden. Einige Mods benötigen außerdem ein separates Update, um mit Version 1.1.0 zu laufen.

Verkehr ist schwer

Jeder, der seine Stadt in Cities: Skylines mal auf über 35.000 Einwohner gezüchtet hat, weiß, dass die eigentliche Herausforderung des Spiels nicht in austarierten Budgets besteht. Wenn wir einigermaßen die Mechaniken des Spiels durchblickt haben (Zonen und Service), können wir den Geldfluss relativ problemlos auf ebenso konstantem wie hohem Niveau halten. Schwierig wird es erst, wenn der Straßenverkehr ein Level erreicht hat, auf dem sich die kraftfahrenden Cims lieber stehend aneinanderreihen, anstatt flüssig vorwärtszukommen.

Cities: Skylines - Screenshots aus Version 1.1 mit europäischen Gebäuden ansehen

Wenn wir nun anfangen, durch das Studium der Fahrzeugrouten problematische Engstellen zu identifizieren und anschließend zu beheben, entstehen häufig spinnennetzartige Verkehrsknoten, aus denen nur die KI heil wieder rauskommt - wir selbst würden wahrscheinlich im endlosen Gewirr der Asphaltbahnen elendig verhungern, bevor wir auch nur in die Nähe eines rettenden Supermarktes gefunden hätten.

Nun ist das aber Teil dessen, was bei einer visuellen Simulation passiert: Die kleinen KI-Agenten müssen samt ihren Wegfindungsroutinen von A nach B gelenkt werden. Das ging auch bisher schon sehr gut - vorausgesetzt, wir investierten einiges an Hirnschmalz, um das Fahr- (und manchmal auch Fehl-)verhalten der Cims zu verstehen (Stichwort: Spurwechsel!). Problematisch wird es allerdings immer dann, wenn wir partout keinen Platz mehr haben, um weitere Pisten zu ziehen.

Der Tunnel, dein Freund und Helfer

Übersicht ist Ansichtssache: Um die verschiedenen Ebenen unter Tage auseinanderhalten zu können, müssen wir den Kamerawinkel anpassen. Übersicht ist Ansichtssache: Um die verschiedenen Ebenen unter Tage auseinanderhalten zu können, müssen wir den Kamerawinkel anpassen.

Diese Probleme sind nun endgültig vorbei. Colossal Order hat ein perfekt funktionierendes Tunnelsystem eingebaut, dass ebenso einfach funktioniert wie das Bauen von Brücken oder Hochstraßen: Ging es bisher mit den Bild-Auf- und Bild-Ab-Tasten nur von ebenerdig bis Brücke, können wir ab sofort mit Bild Ab auch tief unter die Erde bauen. Unterirdisch schaltet die Ansicht um, Straßen oberhalb der Grasnarbe werden grün dargestellt, unsere Tunnel in Schwarz-Grau - also genauso wie die U-Bahn-Röhren bisher. Der Autoverkehr lässt sich darauf gut beobachten, die Cims flitzen als helle Fahrzeugflecken durch die Dusterstrecken. Verschiedene Tiefenstufen sorgen außerdem dafür, dass wir die Tunnelröhren sogar über und untereinander her bauen können.

Noch mehr Aufbauspaß: Die zehn besten Mods für Cities: Skylines

Vorbei die Zeit, in der alles irgendwie über Brücken geregelt werden musste. Ab sofort kann das Verkehrsnetz unter den Häusern her gezogen werden. Dabei lassen sich die Tunnel auch platzsparend direkt an oberirdischen Straßenzügen anbringen: Noch eine paar Bäume drum herum und der Verkehr erscheint aus einem vergleichsweise klitzekleinen Betonloch im Boden - bzw. verschwindet einfach darin. Aus den Augen, aus dem Sinn. Oder?

Eine Lösung für (fast) alles

Nein, denn die Tunnel funktionieren genauso wie alle anderen Straßen. Skylines ist durch die Tunnel nicht einfacher geworden, auch wenn dieses Feature viele Möglichkeiten mit sich bringt, den Verkehr verschwinden zu lassen, umzuleiten, zu steuern, Platz zu sparen. Aber die neue Ebene macht unsere Aufbauarbeit - vor allem in wachsenden Großstädten - noch komplexer.

Ist das schlecht? Überhaupt nicht, denn es bieten sich nun noch viel mehr Lösungsmöglichkeiten für funktionelle oder ästhetische Probleme - Möglichkeiten, die wir vorher nicht hatten. Früher musste der Verkehr erst an allen Vorgärten vorbei an den Rand des Wohnviertels, damit wir ihn auf die Autobahn bekamen. Jetzt gibt es in den Häuserschluchten kleine Tunneleinfahrten, in denen der Verkehr schon im Wohngebiet verschwindet und erst an der Autobahn wieder rauskommt.

Runter kommen sie alle: Auch unsere Busflotte kommt und geht über Tunnel. Runter kommen sie alle: Auch unsere Busflotte kommt und geht über Tunnel.

Das funktioniert tadellos. Etwas frickelig wird die Sache nur dann, wenn wir auch unterirdisch das Verkehrsnetz zum gordischen Knoten haben auswachsen lassen. Dann müssen wir manchmal eine Weile mit der Kamera arbeiten, bis wir im richtigen Winkel den richtigen Punkt getroffen haben, um das richtige Stück Tunnel zu erwischen oder einzureißen. Aber das ist weniger fehlender Komfort als vielmehr eine Begleiterscheinung der vielen möglichen Bauebenen. Und wie immer hilft auch hier eine gute Vorausplanung bei der Bewahrung der heiligen Übersicht.

Weniger schön ist allerdings, dass die Tunnel schon recht früh in einem schwarzen Vorhang enden, der weitere Einblicke von außen humorlos verwehrt. Selbst sehr kurze Tunnelstrecken, durch die man eigentlich durchsehen können müsste, grüßen mit diesem Sichtblocker. Und warum wurde vergessen, auch die Fußgängerwege untergrundfertig zu machen?

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