CS:GO nach dem Reanimated-Patch - Das wichtigste Update aller Zeiten?

Mit dem Update vom 15. September 2015 hat Counter-Strike: Global Offensive neue Animationen, neue Hitboxen und einige Bugfixes bekommen. Die Änderungen scheinen auf den ersten Blick trivial, ändern aber viele Dinge – und könnte die Stimmung gegenüber Valve retten.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Große Teile des Unterbaus von Counter-Strike: Global Offensive wurden am 15. September verändert. Was bedeutet das für die Spieler und das Gameplay? Große Teile des Unterbaus von Counter-Strike: Global Offensive wurden am 15. September verändert. Was bedeutet das für die Spieler und das Gameplay?

»Reanimiert« heißt das neue Update für Counter-Strike: Global Offensive. Das Wortspiel ist gewollt: Das neue Animationssystem gibt dem Begriff eine wortwörtliche Bedeutung, viel interessanter ist aber das übertragene »Wiederbelebt«. Musste man den Shooter wirklich wiederbeleben, stirbt Counter-Strike an Altersschwäche?

Warum Valve für den eigenen Haus-und-Hof-Shooter eine solch drastische Bezeichnung findet, und warum die an sich trivial klingenden Inhalte derzeit wie kaum ein anderes Thema besprochen werden, erklären wir kurz und knapp im Special.

The Good: Animationen und Hitboxen:

Mit dem Patch vom 15. September gibt es für CS:GO neue Animationen. Allerdings sind die nicht komplett runderneuert, sondern betreffen nur die Third-Person - sprich unsere Mitspieler und Gegner. Die bisherigen Animationen aus der Ego-Perspektive für den Waffenwechsel und ähnliches bleiben unberührt.

Die Animationen sind nun deutlich sauberer und ein Schritt in Richtung 2015, wurden aber eigentlich für etwas anderes benötigt: die neuen Hitboxen. Die Trefferzonen der Spielfiguren muss schließlich mit den Animationen übereinstimmen, und eben diese Trefferzonen wurden runderneuert. Wie krude die Hitboxen gegenüber dem neuen Modell aussahen, sieht man unterhalb.

Der Facebook-User Piccgamer zeigt in der folgenden Collage, wie sich das Treffermodell geändert hat. Ein Blick genügt: Das Update war für das Jahr 2015 überfällig. Der Facebook-User Piccgamer zeigt in der folgenden Collage, wie sich das Treffermodell geändert hat. Ein Blick genügt: Das Update war für das Jahr 2015 überfällig.

Counter-Strike war schon immer der Mainstream-Shooter mit der höchsten Anforderung an die Präzision, die neuen Hitboxen heben das Level aber nochmal an. Besonders Schüsse auf Gegner in Deckung, bei denen nur der Kopf zu sehen ist, müssen jetzt exakt treffen. Und zwei nervige Probleme wurden endlich gelöst: Die Hitbox der Spieler auf und an Leitern stimmt jetzt exakt mit der Animation überein, und auch springende Gegner haben jetzt die korrekte Hitbox während der Zeit in der Luft. Auch wenn beide Dinge eigentlich als Gegeben gelten müssen, bestanden die Probleme über Jahre - nach dem Motto »besser spät, als nie« wurden sie jetzt endlich behoben.

The Bad: Bugs und Bombenentschärfung mit Kabel

So sieht es aus, wenn nach dem Reanimated-Patch eine Bombe entschärft wird. Die Kabel machen deutlich, ob die Bombe wirklich entschärft wird, oder es nur ein Fake-Defuse war, um die verbleibenden Terroristen zu einer Handlung zu zwingen. So sieht es aus, wenn nach dem Reanimated-Patch eine Bombe entschärft wird. Die Kabel machen deutlich, ob die Bombe wirklich entschärft wird, oder es nur ein Fake-Defuse war, um die verbleibenden Terroristen zu einer Handlung zu zwingen.

Über diesen Punkt streitet die Community wie über nichts anderes: Die Bombenentschärfung wird jetzt mit zwei Kabeln begleitet, die sehr deutlich auf das Entschärfen hinweisen. Damit wird ein ganzes Spielsystem umgedreht: Der Fake-Defuse, also eine angetäuschte Entschärfung (die sehr laut zu hören ist) diente bisher dazu, den gegnerischen Terroristen aus dem Versteck zu locken und zu einer Handlung zu zwingen.

Mit den Kabeln sieht aber jeder Terrorist sofort, ob der Gegner tatsächlich entschärft, oder nur kurz die Taste betätigt und nun auf eine Reaktion wartet. Neben dem Fake-Defuse dürfte auch das Entschärfen durch die Wand verschwinden, da man bisher keinen Sichtkontakt zur Bombe brauchte - ein in sich schon kontroverses Feature, das aber zu vielen witzigen Entschärfungsszenen geführt hatte.

Außerdem liefert das neue Update nicht nur neue Features, sondern auch Bugs. Die neue Berechnung der Hitboxen führt bei vielen Spielern zu gelegentlichen Einbrüchen der Bildrate, die Animationen funktionieren ab und zu nicht richtig und viele kleinere Fehler werden wohl in den nächsten Wochen noch ausgebügelt werden müssen.

The Ugly: der M4A1-S Nerf und Zeus Buff

Ein großes weiteres »Feature« ist die Abschwächung der M4A1-S, die schallgedämpfte M4-Variante. Diese war der nicht schallgedämpften M4A4 so weit überlegen, dass kaum noch jemand - Profi oder nicht - auf die M4A4 gesetzt hat.

Mit einer Reduktion der Rüstungsdurchdringung, der Feuerrate und Präzision fällt der so genannte Nerf (Abschwächung) dieser Waffe alles andere als klein aus. Ob die M4A1-S jetzt endlich auf ein normales Niveau gesenkt wurde, oder gegenüber der M4A4 und dem Terror-Gegenstück AK überhaupt noch Land sieht, werden die nächsten Wochen im Profi-eSport zeigen.

Counter-Strike: Global Offensive ist auch ein Spiel der Ökonomie - auch beim echten Geld. Der Durchschnittspreis für den Waffenskin M4A1-S Hyper Beast ist nach dem Update um 20 Dollar gefallen, die Tendenz geht weiter nach unten. Der Grund: Die Waffe ist jetzt schwächer. Counter-Strike: Global Offensive ist auch ein Spiel der Ökonomie - auch beim echten Geld. Der Durchschnittspreis für den Waffenskin M4A1-S Hyper Beast ist nach dem Update um 20 Dollar gefallen, die Tendenz geht weiter nach unten. Der Grund: Die Waffe ist jetzt schwächer.

Zudem wurde der Preis für den Tazer auf 100 Dollar reduziert, was die Ein-Treffer-Kill-Waffe nun deutlich interessanter macht. Auch hier bleibt abzuwarten, ob die Profis der eSport-Szene die Waffe in ihre Taktiken übernehmen werden. Pistolen-Runden könnten sich so völlig verändern, würden aber wohl extrem verlangsamt werden - kein Spaß für die Zuschauer, sollte es denn so kommen.

M4 und Tazer hin oder her: Das Reanimated-Update verbessert die Optik des Shooters, das lange überfällige Update der Hitboxen ist da, das Balancing wurde geändert und das Meta-Spiel der Bombenentschärfung muss jetzt neu gelernt werden - es muss keine Umstellung auf Source 2 sein, um sich mal eben neu zu erfinden. Und das bei der wohl konservativsten Shooter-Marke auf dem Markt.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (41)

Kommentare(39)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.