»Killerspiele«-Debatte - Studien: PC-Spiele Hauptgrund für Jugendgewalt

Die konservative Tageszeitung Münchner Merkur titelt in ihrer Donnerstagsausgabe auf Seite 1: »PC-Spiele fördern Jugendgewalt. Studien belegen: Brutale Computerprogramme Hauptursache für Kriminalität Minderjähriger«.

Nach den jüngsten, eher wohlwollenden Berichten von Zeitungen und Fernsehen über GTA 4 schlägt den Computerspielen nun wieder stärker Gegenwind entgegen. Die konservative Tageszeitung Münchner Merkur titelt in ihrer Donnerstagsausgabe auf Seite 1: »PC-Spiele fördern Jugendgewalt. Studien belegen: Brutale Computerprogramme Hauptursache für Kriminalität Minderjähriger.« (Siehe Foto links).

Die Zeitung beruft sich auf eine Pressemitteilung der GEO Wissen-Redaktion, die in ihrem neusten Heft zum Thema Pubertät auch Jugendgewalt beleuchten. Darin heißt es: »Gewaltkriminalität kann verschiedenste Ursachen haben, etwa familiäre Armut, eine schlechte Eltern-Kind-Beziehung oder ein besonderes Lebensumfeld. Der stärkste Risikofaktor aber ist der Konsum von Mediengewalt, und darunter stehen an erster Stelle Gewaltspiele am Computer«. Dies habe eine mit 653 Schülern über zwei Jahre erstellte Studie des Münchener Schulpsychologen Dr. Werner Hopf ergeben.

Das Ergebnis der Untersuchung sei: »PC-Spiele sind bedeutsamste Ursache für Delikte wie Prügeln, Vandalismus, Mobbing oder Automatenaufbrüche sind - vor gewalthaltigen Fernsehsendungen und Horrorfilmen. Außerdem wirkte sich ein starker Konsum von Gewaltmedien negativ auf die Englisch- und Deutschnoten aus.« Die vollständige Hopf-Studie ist bislang noch nicht veröffentlicht.

GEO Wissen führt als weitere Experten den US-Forscher Craig Anderson und die Psychologin Ingrid Möller von der Universität Potsdam an. Letztere habe herausgefunden: »Je akzeptabler ein Schüler Gewalt findet, so das Ergebnis, desto eher übt er sie auch aus. Zwar greifen vor allem ohnehin aggressive Schüler zu Gewaltspielen - doch die Spiele machen die Kinder im nächsten Schritt noch aggressiver.« »Das ist eine Abwärtsspirale«, wird Möller zitiert.

Gegenteilige Aussagen oder andere Studie werden zumindest in der Pressemitteilung nicht erwähnt. Auch keine konkreten Spiele genannt. Der komplette GEO-Artikel liegt uns bislang noch nicht vor. Sobald wir den Text von GEO vorliegen haben, können wir über weitere Details berichten. In der Meldung des Münchner Merkurs wird als einziges Spiel, »das Killerspiel "Counter-Strike"« erwähnt. Auch die Zeitung führt keine anderslautende Studie oder eine Meinung eines anderen Experten an.

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