Dead Synchronicity: Tomorrow comes Today im Test - Wenn sich Menschen in Blut auflösen

In Dead Synchronicity lösen sich Menschen in Blut auf. Nur eines der Mysterien, die uns im Test zum düsteren Erwachsenen-Adventure begegneten. Wenn doch nur jedes Rätsel so fesseln könnte.

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Was macht man, wenn man einen Traum hat? Nicht bloß träumen, sondern die Dinge selbst in die Hand nehmen. Das dachten sich auch drei Brüder aus Spanien. Die Oliván-Geschwister sind riesige Adventure-Fans und wollen das Genre wieder da sehen, wo es Anfang der 90er war. Ganz oben.

Also entwickeln sie Ideen zu einem eigenen Spiel. Einen Titel für das Projekt haben die Jungs, noch bevor ihr Studio überhaupt einen Namen besitzt. Dead Synchronicity: Tomorrow comes Today heißt das Adventure, und dank Kickstarter ist der Traum der drei Musketiere Realität geworden.

Das Produkt der Leidenschaft von drei Adventure-Fans ließ auch den Genre-Spezialisten Daedalic Entertainment aufmerksam werden, die das Spiel unter ihre Fittiche nahmen. Im Test sind wir schnell von den Vorzügen des Titels angetan, sehen aber auch eine Menge ungenutztes Potenzial.

Kaputte Welt

Protagonist Michael hat keine Ahnung, wer er ist, als er in einem modrigen Wohnwagen aufwacht. Ein Typ namens Rod erklärt uns, dass die Welt, wie wir sie kennen, nicht mehr existiert und er uns gerettet hat. Als Gegenleistung bittet er uns, ein Medikament für seinen kranken Sohn zu suchen.

Draußen müssen wir uns erst einmal in der rauen Wirklichkeit zurechtfinden. Denn natürlich steht das Medikament nicht im nächstbesten Eimer parat. Auf unserer Reise stapfen wir durch ein zugemülltes Flüchtlingslager, eine zerstörte Stadt und weitere ebenso abwechslungsreiche wie interessante Schauplätze, die entsprechend auch nicht gespoilert werden sollen.

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Schnell wird uns klar, dass die neue Weltordnung nicht die schlimmste Bedrohung ist. Eine mysteriöse Seuche greift um sich und schmilzt Infizierte, sodass nur noch Blut übrig bleibt. Außerdem löst ein klaffender Riss im Himmel merkwürdige Phänomene aus. Und dann hat Michael noch ständig Visionen und hört eine ihm fremde und zugleich vertraute Stimme zu ihm sprechen. Und was hat es eigentlich mit der namensgebenden toten Synchronizität auf sich?

Logikaussetzer

Die Handlung bleibt durchgehend interessant, auch wenn ein Held mit Amnesie nicht gerade die innovativste Ausgangssituation ist. Die Welt fühlt sich mit ihren eigenen Begriffen (etwa »Gelöschter« für einen Mensch ohne Gedächtnis) und Regeln bedrückend plausibel an.

Zudem bietet die Hintergrundgeschichte des Szenarios deutlich mehr Tiefgang, als es zunächst den Anschein hat. Vor allem wenn man langsam dahintersteigt, was es mit der Krankheit und den Phänomenen auf sich hat.

Dead Synchronicity : Wenn wir zu lange bewegungslos rumstehen, plagen Michael merkwürdige Visionen. Dead Synchronicity
Wenn wir zu lange bewegungslos rumstehen, plagen Michael merkwürdige Visionen.

Freunde von Mad Max und Science Fiction werden sich freuen. Ausgerechnet die Hauptfigur bleibt allerdings trotz vieler innerer Monologe recht blass, und das nicht nur optisch. Da helfen auch seine Visionen und die Enthüllungen über seine Vergangenheit nicht viel. Zudem handelt er hier und da für uns als Spieler nicht nachvollziehbar.

Dass in der rauen Welt über Leichen gegangen wird, ist furchtbar und wühlt selbst uns vorm Bildschirm auf. Trotzdem wären wir nicht so blöd, den Boss einer kriminellen Organisation aufs Schlimmste zu beleidigen. Michael tut das. Immerhin bleibt die Szene konsequent doof, denn bis auf eine verbale Attacke des Gegenübers kommen wir ungeschoren davon.

Derartige Aussetzer bleiben aber die Ausnahme. Die Charaktere sind meist interessant, wenn auch klischeehaft, und agieren weitestgehend den Umständen angemessen. Figuren und Geschichte halten uns bis zum Schluss an der Stange. Leider »belohnt« uns das Spiel mit einem Ende, das so offen ist wie die Verteidigung des HSV.

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