Das Charaktersystem
Fallout 3: Es ist keineswegs übertrieben, zu sagen: Nie in der Videospielgesichte war die Erstellung eines virtuellen Charakters intelligenter, (emotional) prägender und gekonnter als in Fallout 3. Sie erleben aus der Ego-Perspektive die Geburt Ihrer Spielfigur und können in diesem Zusammenhang Ihren Namen festlegen, im nächsten Schritt bestimmen Sie das Erscheinungsbild des neugeborenen Helden wie etwa sein Geschlecht, die Hautfarbe, Frisur und seine Augenfarbe. Das Spiel überspringt einige Jahre. Ihr Charakter ist inzwischen zum Kleinkind herangewachsen. Nach einer Lauf- und Steuerungsübung mit Papa stolpern Sie einem bunten Kinderbuch entgegen mit dem zuversichtlichen Titel »You are S.P.E.C.I.A.L«. Wenn Sie das Buch öffnen, finden Sie zwischen dem Einband ein ebenso drollig aufgemachtes Menü, in dem Sie Charakterpunkte auf sieben verschiedene Persönlichkeitswerte verteilen. Die Anfangsbuchstaben der Attributsbezeichnungen (Stärke, Wahrnehmung, Ausdauer, Charisma, Intelligenz, Beweglichkeit, Glück) setzen sich im Englischen zu dem Wort »Special« zusammen.
Erfahrungspunkte bekommen Sie in Fallout 3 nicht allein von besiegten Mutanten, sondern auch für den geschickten Einsatz Ihrer Talente. Mit jedem Levelaufstieg können Sie jeweils drei dieser Fähigkeiten um einen Punkt verstärken. Wenn Sie zum Beispiel die Fähigkeit »Redekunst« verbessern, bekommen Sie in den Multiple-Choice-Dialogen zusätzliche Antwortmöglichkeiten spendiert und können Questgebern höhere Belohnungen abschwatzen. Mit jedem zweiten Stufenaufstieg dürfen Sie darüber hinaus Sondertalente erwerben wie etwa das Talent »Ladykiller«, welches Ihnen zusätzliche Dialog- und Handlungsoptionen gegenüber dem schönen Geschlecht einräumt.
Fallout: New Vegas: Ihren Charakter können Sie auch in Fallout: New Vegas mit dem flexiblen S.P.E.C.I.A.L.-System an Ihre bevorzugte Spielweise anpassen. Für Menschen, die sich ihren Rollenspielvorlieben weniger bewusst sind, übernimmt der Landarzt stellvertretend mit seiner stolzen Sammlung von Tintenklecksen die Selbstfindung. Die Charaktererschaffung in Fallout New Vegas ist zwar ebenfalls gut in die Spielwelt integriert, verblasst jedoch gegen die unvergleichliche Heldengeburt von Fallout 3.
Das Kampfsystem
Fallout 3: Das Kampfsystem in Fallout 3 lässt Ihnen den nötigen Freiraum, selbst zu entscheiden, wie Sie die Riesenameisen, Zombies, Supermutanten und Rebellen bekämpfen möchten - schnell und reich an Action oder langsam und mit Köpfchen. Im Klartext heißt das: Entweder Sie schießen (bevorzugt aus der Ego-, optional auch aus der Schulterperspektive) wie in einem Shooter in Echtzeit mit der linken Maustaste auf den Gegner, oder Sie geben (Fallout-typischer) Aktionspunkte für Aktionen aus, im sogenannten V.A.T.S.-Modus. Ein schneller Tastendruck friert die Spielsituation ein; nun bekommen Sie den ausgewählten Gegner in Großaufnahme herangezoomt und seine Trefferzonen (also in den meisten Fällen Arme, Beine, Kopf und Rumpf) präsentiert. Prozentzahlen geben an, wie groß Ihre Chance ist, mit der gerade ausgewählten Waffe aus dem jetzigen Winkel die entsprechende Körperpartie zu verletzen. Hört sich kompliziert an, funktioniert aber wie aus einem Guss, ist komplett nachvollziehbar und eröffnet zusätzlich zum Nervenkitzel klar einsetzbare taktische Möglichkeiten.
Fallout: New Vegas: Das grundlegende Kampfsystem in New Vegas ist vollständig von seinem Vorgänger übernommen. Realistische Auswirkungen der gezielten Attacken im V.A.T.S.-Modus (Feinde, denen Sie in ihr Bein schießen, fangen zum Beispiel an zu humpeln) bereichern die Kämpfe um eine weitere taktische Komponente. Außerdem wurde das Waffenarsenal im Vergleich zum Vorgänger deutlich aufgestockt. Auch die unterschiedlichen Munitionstypen laden zu strategischen Überlegungen ein. Wie schon in Fallout 3 dürfen Sie sich auch in New Vegas einen Begleiter zur Seite stellen, der Sie in den Kämpfen unterstützt. Diese lassen sich nun um einiges komfortabler über ein simples Kreismenü befehligen. Leider sind die Weggefährten nicht nur bedienungsfreundlich, sondern auch etwas zu stark geworden, worunter die Balance in den Kämpfen leidet.
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