Mehr Zeitlupe
Wer sich in F.E.A.R. 3 die Mühe macht, die an die vorgeschriebene Route dran geklatschten Räume zu durchstöbern, findet beispielsweise kleine Alma-Puppen oder noch mehr von den leuchtenden Leichen, die sowieso schon überall rumliegen. Alma-Puppen und Leichen bedeuten Punkte, die zusammen mit erspielten Errungenschaften (etwa »Puste soundso viele Gegner um, ohne selbst Schaden zu nehmen!«) für Stufenaufstiege sorgen. Die an die Stufenaufstiege gekoppelten Verbesserungen lassen sich nicht aussuchen, sondern werden automatisch zugewiesen. So darf der Point Man später beispielsweise mehr Munition tragen oder die Zeitlupe länger aktivieren.
F.E.A.R. 3 - Die Waffen ansehen
Gruselgrafik
Grafisch hinkt F.E.A.R. 3 anderen aktuellen Shootern deutlich hinterher. Matschtextur reiht sich an Matschtextur, selten gibt’s optische Akzente wie eine Metzgerei, in der Tierkadaver von der Decke baumeln.
Auch die Waffeneffekte bleiben vergleichsweise blass. Bis wir gemerkt hatten, dass wir das schon aus dem ersten Teil bekannte Bolzenschussgerät in Händen hielten, vergingen etliche Minuten. Immerhin sorgen Almas Wehen gelegentlich für Farbtupfer. Dann färbt sich der Himmel blutrot und eine Druckwelle fegt durch den Level, die sogar Eisenbahnwaggons verrücken kann. Akustisch versucht das Spiel durch Schauermusik und die typischen Gruselfilm-Geräusche wie Quietschen und unheimliches Grunzen Stimmung zu erzeugen. Diese Rechnung ginge auch auf - wenn denn entsprechend Gruseliges passieren würde. Unheimlich ist allerdings nur die deutsche Stimme von Jin-Sun Kwon. Der Rest der Sprecherriege macht einen ordentlichen Job, auch wenn sich die Wortmeldungen der Armacham-Soldaten für unseren Geschmack deutlich zu häufig wiederholen.
F.E.A.R. 3 bleibt also nicht nur weit hinter dem ersten Teil (89 Punkte) zurück, sondern kommt nicht mal an den zweiten (81 Punkte) heran. Das allerdings war schon nach der letzten Vorschau-Session unsere F.U.R.C.H.T.
Koop und Multiplayer
In F.E.A.R. 3 steckt auch ein Koop-Modus, Sie können das gesamte Spiel mit Point Man und Fettel im Duo bestreiten. Zuvor müssen Sie die entsprechenden Abschnitte allerdings alleine gemeistert haben. Fettel spielt sich angenehm anders als der Point Man, dessen einzige Spezialität die Zeitlupe ist.
F.E.A.R. 3 - Multiplayer-Screenshots ansehen
Fettel hingegen zieht ohne Waffe los, darf aber Gegner mit Energieladungen grillen, sie in die Luft heben und aussaugen oder sie gar besetzen und so fernsteuern. Letzteres hält nicht ewig, nur mit den Seelen erledigter Feinde lässt sich die Lebensdauer des Besessenen verlängern. Hübsch: Fettel darf sogar dem Point Man eine schützende Hülle um den Körper zaubern. Dafür gibt’s Team-Punkte. Es darf aber auch jeder auf eigene Faust kämpfen und etwa die herumliegenden leuchtenden Leichen für sich allein beanspruchen. Am Ende eines Levels wertet das Spiel dann die Ergebnisse der beiden Figuren aus und kürt den besseren zum Lieblingssohn.
Auch zwei der regulären Multiplayer-Modi sind auf Teamwork ausgelegt. In »Wehen« wehren sich bis zu vier Spieler gegen immer neue und stärkere Angriffswellen. In »Be******ener Lauf« (Der heißt wirklich so, sogar mit den Sternchen!) gilt es, einer alles verschlingenden grauen Wolke davonzulaufen und gleichzeitig Angreifer aus dem Weg zu räumen. »König der Seelen« darf man sich nennen, wenn man im gleichnamigen Spielmodus als Geist die längste Zeit einen Körper besetzen konnte. Genau wie im Koop-Modus muss man dafür die Seelen erledigter Feinde aufsammeln. Und in »Überlebender der Seelen« ist nur ein einziger Spieler als Geist auf der Karte unterwegs, während sich die anderen gegen Almas Schurken wehren müssen. Der Geist manipuliert die Anstrengungen der anderen drei, indem er etwa einen von ihnen besetzt.
Grundsätzlich gefallen uns die Modi, weil sie hübsche Abwechslungen zum Einheitsbrei von Deathmatch und Co. bieten. Allerdings hätten wir uns mehr Mitspieler und ein deutlich ausgefeilteres Leveldesign gewünscht.
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