Obduction im Test - Mystischer Augenöffner

Mit Obduction will Entwickler Cyan an alte Erfolge wie die Myst-Reihe und Riven anknüpfen. Im Test zeigt sich ein Präsentationswunder mit teilweise frustrierenden Puzzles.

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Auf der kleinen Plattform angekommen zwängen wir uns einen schmalen Gang entlang und betätigen einen Hebel. Der schmale Gang senkt sich, gleichzeitig kommt ein Schaltkasten mit kyrillischen Zeichen ins Bild. Nach ein bisschen Herumprobieren stellen wir fest: Hier muss eine 20-stellige Zahl eingegeben werden. Nur: Wo kriegen wir die Zahl her?

Dieses und viele andere Puzzles haben sich die Unterstützer der Kickstarterkampagne für Obduction rund 1,3 Millionen Dollar kosten lassen. Der Finanzierungserfolg kam nicht von ungefähr - Cyan Inc. sind für legendäre Titel wie Myst und Riven berühmt. Kann das Studio an die Erfolge der alten Titel anknüpfen?

Such die Story!

Wir beginnen an einem See: Eine Art Lichtschlange fährt über den Himmel, während uns eine unheimliche Stimme vermeintlich wirres Zeug erzählt - und plötzlich werden wir weggebeamt. Wir finden uns in der Stadt Hunrath auf dem Planeten Soria wieder. Hunrath ist von fremdartigen Gebilden umgeben und sieht aus, als wäre sie genau wie wir von irgendwo anders auf den fremden Planeten teleportiert worden.

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Bald treffen wir auf das Hologramm der Bewohnerin Farley (alle Personen, die wir im Spiel antreffen, sind über Bildschirme oder Hologramme eingefügte echte Schauspieler), die uns vor einer Invasion der Mofang (einer Alienrasse) warnt. Ist deswegen niemand in der Stadt? Und wie kommen wir wieder zurück an unseren See?

Die völlig surreal präsentierte Geschichte eröffnet sich uns nur langsam anhand von Tagebüchern, Notizen und Hinweisen. Sie ergibt nur durch detailliertes Studium aller Hinweise und durch mutige Interpretation der Lücken einen Sinn. Das erfordert vor allem hochkonzentriertes Beobachten der jeweiligen Szenerie. Was höchst befriedigend für Detailfetischisten und berufsmäßige Um-die-Ecke-Denker ist, kann für Spieler ohne Puzzlediplom ziemlich frustrierend sein, wenn von drei möglichen Story-Enden keines so richtig einleuchten will, weil irgendein wichtiges Detail im Vorfeld verpasst wurde.

Warum hängen hier so viele Nummernschilder? Dieses Rätsel ist bereits eines, das höchste Aufmerksamkeit und pedantisches Absuchen erfordert. Warum hängen hier so viele Nummernschilder? Dieses Rätsel ist bereits eines, das höchste Aufmerksamkeit und pedantisches Absuchen erfordert.

Such die Hinweise

Von unserer Ausgangsbasis Hunrath aus müssen wir uns Zugang zu drei weiteren Welten (im Spiel Sphären genannt) verschaffen, die alle wiederum irgendwie mit Hunrath verknüpft sind. Manchmal müssen wir beispielsweise in einer Welt einen Weg suchen, an dessen Ende eine Tür aufgesperrt werden kann, die in Hunrath noch verschlossen war. Abkürzungen freizuschalten, gehört zu den befriedigendsten Rätsel-Elementen des Spiels.

Wir finden Codes, Schalter, Mechanismen und mysteriöse Hinweise auf bestimmte Areale, aber nur selten finden wir offensichtliche Zusammenhänge. Wer nicht so gern in eher ungewohnten Bahnen denkt, der muss oft auf reines Ausprobieren zurückgreifen.

20 Zahlen auf einem Blatt Papier? Das müssen wir sicher irgendwo eingeben. Solche Hinweise gehören noch zu den plausibelsten Rätselelementen. 20 Zahlen auf einem Blatt Papier? Das müssen wir sicher irgendwo eingeben. Solche Hinweise gehören noch zu den plausibelsten Rätselelementen.

Dass die dreistellige Zahl, die wir aus einem Alien-Zahlensystem-Übersetzungsgerät heraus gekitzelt haben, in das dreistellige Zahlenfeld an einer Tür passt, ist naheliegend. Aber was tun wir, wenn wir die Zahl 222 plötzlich in eine Alien-Schalttafel eingeben sollen? Obduction erklärt uns das Alien-Zahlensystem (ein Mathematiksystem zur Basis 4 - für Mathestreber ein Fest!) zwar, bis zu diesem Moment benötigen wir es aber gar nicht, da sich alle anderen Schalttafeln durch profanes Ausprobieren lösen lassen. Und zurück in die Stadt zum Übersetzungsgerät dürfen wir nicht. Und nun? Jetzt ist guter Rat teuer.

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