Test Drive Unlimited 2 im Test - Besser erst Probe fahren

Das erste Unlimited von 2007 führte das Rennspiel-Genre in die Online-Welt. Das war damals wegweisend. Test Drive Unlimited 2 macht alles noch mal genauso - das ist inzwischen viel zu wenig.

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Was für eine Ausrede! Auf die Frage, warum Test Drive Unlimited 2 grafisch eher Fiat- statt Ferrari-Niveau hat, antwortet Eden Games in einer Presse-Mitteilung: »Wir fühlen uns geehrt, dass TDU2 nicht mit anderen Open-World-Titeln, sondern mit grafisch anspruchsvolleren Rennspielen verglichen wird. Bei uns gibt es aber keine schlauchartigen Strecken, sondern alles, was man sieht, kann auch angesteuert werden. Diese Freiheit fordert natürlich ihren Tribut von der Hardware.« Wir fragen uns, ob die Jungs Need for Speed: Hot Pursuitnicht kennen. Oder Burnout Paradisevon 2008, das ebenfalls eine offene Spielwelt bot und auch heute noch bedeutend besser aussieht. Test Drive Unlimited 2merkt man ohnehin in jedem Bit und Byte an, dass es den Fortschritt des Genres komplett verschlafen hat. Und das nicht nur in technischer Hinsicht.

Das Spiel: groß, aber abwechslungsarm

Schauplatz ist diesmal sowohl das aus dem ersten Unlimited bekannte Hawaii-Eiland Oahu als auch die Partyinsel Ibiza, die wir wie gewohnt frei erkunden dürfen und die jede Menge Rennen, Nebenmissionen, Autohändler und Immobilien zum fröhlichen Entdecken bieten.

Offroad-Boliden steuern sich nicht wesentlich kniffliger als ihre Asphaltkollegen. Offroad-Boliden steuern sich nicht wesentlich kniffliger als ihre Asphaltkollegen.

Zu Beginn müssen wir uns aber erst mal Führerscheine für die drei Klassen (Asphalt, Klassiker und Offroad) in diversen Fahrschul-Missionen erarbeiten. Bereits hier wird klar, dass Test Drive Unlimited 2 Abwechslung nicht gerade groß schreibt, denn die Aufträge laufen immer nach demselben Schema ab: Slalomfahren, Überhol-Training, Slalomfahren bei Regen, und so weiter. Die Turniere selbst sind kein Stück besser. Die in jeweils sechs Aufgaben unterteilten Meisterschaften bieten lediglich klassische Rennen, Zeitrennen, Last Man Standing und die aus dem Vorgänger bekannten Geschwindigkeits- und Radarfallen-Herausforderungen. Dass uns das Spiel trotzdem halbwegs motiviert, liegt an den edlen Lizenzkarossen, die wir nach und nach durch gewonnenes Preisgeld erstehen. Zumal es bereits viel Spaß macht, in der neuen Ego-Perspektive durch die Autohäuser zu stromern und sich die blankpolierten Luxusboliden ganz aus der Nähe anzuschauen.

Die Kampagne: lang, aber anspruchslos

Nach den ersten vier, fünf Spielstunden geht Test Drive Unlimited 2 trotzdem die Puste aus, was vor allem am zu niedrigen Schwierigkeitsgrad liegt. Selbst Einsteiger haben die schnarchige, stets im Pulk fahrende Gegner-KI nach spätestens der dritten Kurve überholt, und in den Zeitrennen kommt wegen des meist simplen Streckenverlaufs und der zu laschen Countdowns selten Spannung auf.

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Besonders negativ fällt der mangelnde Anspruch beim Last Man Standing auf. Was in anderen Spielen wie Colin McRae Dirt 2 für packende Positionskämpfe sorgt, verkommt hier zur langweiligen Geduldaufgabe, weil wir die versammelte Konkurrenz bereits nach einer halben Runde hinter uns gelassen haben. Auch das Wetter und die unterschiedlichen Bodenbeläge wirken sich kaum spürbar auf das actionlastige Fahrverhalten aus. Einflüsse wie Windschatten oder Unfallschäden kennt Test Drive Unlimited 2 ebenfalls nicht, und wenn wir die Fahrhilfen abschalten, bricht der Wagen lediglich etwas schneller aus. Fortgeschrittene Rennspieler und Profis sollten also einen Bogen um das Spiel machen.

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