Skyrim: Falskaar - Mod-Check - Ein Jahr für Falskaar

Ein Jahr Arbeit steckt in der riesigen Skyrim-Mod Falskaar. Ihr Erschaffer, Alexander J. Velicky, will sich damit beim Elder-Scrolls-Entwickler Bethesda bewerben. Doch kann die Fan-Erweiterung mit der Qualität der Bezahl-DLCs mithalten?

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Mehr als 20.000 Mods gibt es für die PC-Version von Bethesdas Rollenspiel The Elder Scrolls – Skyrim. Diese Zahl ist keine Schätzung, sondern stammt von der Auflistungs-Seite der Mod-Zentrale Skyrim Nexus. Zugegeben, die meisten Skyrim-Mods ändern nur minimale Details im Gameplay, am Interface oder haben ausschließlich den Zweck, die Materialmenge bei Rüstungen für Damen zu verringern.

Eine bemerkenswerte Mod sticht derzeit jedoch aus der Menge heraus – der 19jährige Highschool-Absolvent Alexander J. Velicky hat eine komplette Erweiterung für das Spiel im Alleingang entwickelt, die Bethesda als DLC verkaufen könnte, ohne sich dafür schämen zu müssen.

Die Mod mit dem Namen »Falskaar« besteht aus einem eigenständigen neuen Gebiet, das ungefähr ein Drittel der Größe des ursprünglichen Skyrim einnimmt und Elder-Scrolls-Veteranen gut 25 Stunden beschäftigen dürfte.

Falskaar herunterladen und installieren
Die Falskaar-Mod lässt sich nur über die den Skyrim Mod Nexus beziehen. Um die rund 500 MB große Datei herunterzuladen, müssen Sie sich dort allerdings kostenlos registrieren. Nach dem Download entpacken Sie die heruntergeladene Datei und kopieren den Inhalt in den Ordner \Steam\Steamapps\common\Skyrim\Data. Selbstverständlich können Sie auch einen Mod-Manager benutzen, wenn Sie schon andere Skyrim-Mods nutzen. Der Entwickler von Falskaar empfiehlt allerdings, seine Mod in der Ladereihenfolge möglichst weit vorne zu platzieren. Wir haben Falskaar mit einem ansonsten ungemoddeten Skyrim getest und keine Probleme feststellen können.

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Herausforderung an Bethesda

Velickys Motivation für den Bau einer solchen Mammut-Mod waren allerdings nicht nur die vergänglichen Belohnungen Ruhm und Ehre: Er hegt den Traum, einen Arbeitsplatz als Spieledesigner beim Skyrim-Entwickler Bethesda zu ergattern.

Nach dem Abschluss an der Highschool 2012 bunkerte er sich ein Jahr lang zuhause ein und betrieb die Entwicklung von Falskaar als Ein-Mann-Projekt; sein Maßstab für die Mod war, den gleichen Grad an Professionalität und Qualität zu erreichen, als ob Falskaar tatsächlich von Bethesda stammen würde.

Das Leben der Nord in Falskaar ist beschaulich; die Dörfer ähneln denen in Skyrim sehr. Das Leben der Nord in Falskaar ist beschaulich; die Dörfer ähneln denen in Skyrim sehr.

Seine Argumentation: Wenn er Spielinhalte herstellen kann, die genauso gut sind wie die von Bethesda, dann ist das ein zugkräftiger Grund, seine Bewerbung zu akzeptieren.

Wirklich neue Anblicke zum Staunen dürfen wir als Besucher in Falskaar aber nicht erwarten. Falskaar kommt uns eher wie ein Best-of-Skyrim vor, bei dem altbekannte Versatzstücke zu einer regelrechten Skyrim-Imitation neu zusammengemischt wurden. Das Ergebnis ist stimmig, aber auch wenig originell.

Ausstechplätzchen

Für die Konstruktion seiner eigenen Region hat Velicky keine zusätzlichen Terrainelemente, Texturen, Häuser oder Türme erstellt – alles in Falskaar stammt aus der Skyrim-Requisitenkiste und wurde wie mit der Plätzchen-Ausstechform vervielfacht.

Das ist nicht schlimm – selbst das Skyrim-Hauptspiel leidet streckenweise unter dieser Copy-und-Paste-Massenproduktion, durch die sich in jeder kleinen Stadt die Tavernen bis auf den Namen des ansässigen Barden wie ein Ei dem anderen gleichen oder alle Draugr-Grabstätten ein Déja-Vu-Kribbeln im Hinterkopf auslösen.

Falskaar mit einem kurzen Blick von Skyrim zu unterscheiden ist fast unmöglich, die beiden Länder ähneln sich zu sehr.

Skyrim - Screenshots zur Neuland-Mod »Falskaar« ansehen

Ein Unterschied ist immerhin in der Topografie zu sehen: Falskaar ist kreisförmig wie eine Arena, und umschlossen von Felswänden. Markante Felsensporne sitzen wie später eingefügte Kegel mitten im platten Gelände, das in West-Ostrichtung vom Amber-Fluss geteilt wird.

Netter Nebeneffekt dieser reduzierten, künstlich anmutenden Geomorphologie ist, dass die große Übersichtskarte – im Gegensatz zu Skyrim – klar und deutlich anzeigt, wo ein Weg verläuft und wo unüberwindliche Wasserfälle oder Steilwände das Vorankommen verhindern. Damit die Spieler sich nicht verlaufen, wenn sie sich an die gepflasterten Straßen halten, war Velicky zudem so freundlich, ähnlich wie im Hauptspiel korrekt beschriftete Wegzeiger an allen Straßenkreuzungen aufzustellen.

Das kommt uns sehr gelegen, da es in Falskaar etliche Quests und Questreihen gibt, die uns quer durch das bratpfannenförmige Land schicken. Exakt wie in Skyrim reicht die Palette unserer Aufgaben von simplen Hol- und Bringdiensten über das Ausräuchern von Nekromanten, das Aufspüren alter Familienerbstücke bis hin zu mehrstufigen, aufwändigen Abenteuern, die uns durch riesige, handgebaute Dungeons führen und einige Stunden in Anspruch nehmen können.

Dabei treffen wir auf die gleichen altbekannten Skyrim-Gegnerstatisten wie Banditen oder Untote.

Die Karte von Falskaar ist deutlich übersichtlicher als die des Festlands von Skyrim, bietet dafür aber weniger Raum für Überraschungen und Spekulation. Die Karte von Falskaar ist deutlich übersichtlicher als die des Festlands von Skyrim, bietet dafür aber weniger Raum für Überraschungen und Spekulation.

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The Elder Scrolls 5: Skyrim

Genre: Rollenspiel

Release: 28.10.2016 (PC, PS4, Xbox One), 17.11.2017 (Switch), 11.11.2011 (PS3, Xbox 360)