World of Warcraft: Mists of Pandaria im Test - Kein Mist

Schluss mit den Diskussionen über zu knuddelige Bären, zu viel »casual« und zu wenig klassisches WoW! Fest steht: Das Addon Mists of Pandaria bringt tonnenweise Neuerungen. Im Test ergründen wir, welche davon überzeugen. Und welche nicht.

Test-Video zu Mists of Pandaria Video starten 7:29 Test-Video zu Mists of Pandaria

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Die Begriffe Yin und Yang stehen in der chinesischen Philosophie vereinfacht gesagt für die Balance aller Dinge. Nach acht Jahren World of Warcraftdürfte dies auch Blizzard nur allzu gut bekannt sein. Ewig auf der Suche nach dem Ausgleich der Klassen, der Zufriedenstellung von Gelegenheitshelden und Hardcore-Profis gleichermaßen sowie dem Gleichgewicht zwischen PvE- und PvP Fans, müsste Blizzard das schwarz-weiße Yin-Yang-Symbol spätestens jetzt zum Firmenlogo erheben. Denn mit dem vierten Addon Mists of Pandariageht’s auch noch in asiatisch geprägte Gefilde.

Tatsächlich scheint Blizzard das Ziel, die ultimative World of Warcraft-Balance zu finden, nun ernsthafter anzugehen als jemals zuvor. Das Talentsystem haben die Entwickler komplett umgekrempelt, der neue Challenge-Modus möchte selbst altgediente Veteranen in Fünfer-Instanzen vor spannende Aufgaben stellen, die Haustier-Kämpfe und die storylastigen Szenarios sollen Mists of Pandaria als kurzweiliges MMO-Vergnügen für Zwischendurch noch attraktiver machen.

Dazu kommen die obligatorischen Addon-Inhalte: ein neuer Kontinent mit sieben Zonen, eine neue Rasse – die knuffigen Pandaren –, die neue Maximalstufe 90, neun Fünfer-Dungeons und drei neue Schlachtzüge erwarten die Spieler. Nur einer fehlt in Mists of Pandaria – der Oberbösewicht. Im Test prüfen wir, ob die Neuerungen und umgekrempelten Mechaniken funktionieren. Oder ob Blizzard angesichts des Konkurrenzdrucks durch den Free2Play-Boom in blindem Aktionismus das zerstört, was World of Warcraft eigentlich ausmacht.

Promotion: » WoW: Mists of Pandaria bei Amazon.de kaufen

World of WarCraft: Mists of Pandaria - Screenshots ansehen

Mein Feind, der Kontinent

In der ruhmreichen Tradition von Illidan, dem Lich-König und zuletzt Todesschwinge geht es in Mists of Pandaria mit einem – sagen wir – weniger greifbaren Feind weiter: dem Kontinent Pandaria. Wenn wir uns ans klassische World of Warcraft erinnern, gab es zu dieser grauen (und als mythisches Utopia im Gedächtnis gebliebenen) Vorzeit auch nicht den einen superfiesen Widersacher.

Ein ganzer Kontinent als Feind? Ob das Streichen des Oberbösewichtes Sinn hat, wird sich zeigen. Pandaria hat auf jeden Fall auch so eine Menge zu bieten. Ein ganzer Kontinent als Feind? Ob das Streichen des Oberbösewichtes Sinn hat, wird sich zeigen. Pandaria hat auf jeden Fall auch so eine Menge zu bieten.

Vielmehr faszinierte Blizzards junger Online-Koloss mit einer unbekannten Welt voller Abenteuer, deren Reiz nicht zuletzt aus dem Ausleben des Entdeckerdrangs bestand. Dieses »Classic-WoW«-Gefühl soll in Mists of Pandaria zumindest zwischen den Stufen 85 und 90 wieder aufkommen, beispielsweise dadurch, dass sich Helden erst auf der Höchststufe auf ihr Flugmount schwingen und über Pandaria kreisen dürfen.

Das muss man allerdings auch mögen. Wer von Mists of Pandaria von Anfang an packende Abenteuer erhofft, wird nämlich enttäuscht, auch in den hochstufigen Gebieten klappern wir erst mal hauptsächlich Standard-Quests ab. Schon klar, dass war im Classic-WoW auch nicht anders. Dass es aber auch anders ginge, als stur von Auftraggeber zu Auftraggeber zu stapfen, hat erst kürzlich Guild Wars 2mit seinen Quest-Events gezeigt. Wer sich in Azeroth immer noch wohlfühlt, fühlt sich dennoch auch in Pandaria wohl, Blizzard bietet eindach mehr vom Selben.

GameStar Sonderheft World of Warcraft: Mists of Pandaria 05/12
Für Rückkehrer, Einsteiger und Profis

Preis: 7,99 Euro; ab 24.09.2012

Auf prallvollen 148 Seiten: Was Rückkehrer, Einsteiger und Profis jetzt über das neue WoW wissen müssen! Unter anderem mit diesen Themen:

- Klassen-Guides auf 68 Seiten: alle Änderungen und ihre Auswirkungen, Glyphen-Tipps, Rotationen für jede Klasse und Unterklasse – natürlich mit dem neuen Mönch!
- Dungeon-Führer: alle neuen Instanzen geknackt – auf »heroisch!«
- Das ist völlig neu: So holen Sie das beste Spielerlebnis aus dem Addon.
- Talentschmiede: Schnelle Rollenwechsel, Talentpunkte, Glyphentaktik – so geht’s.
- Haustierkampf & Bauernhof: Kinderkram oder tolle Abwechslung?
- WoW für Dummies? Veteranen im Streitgespräch: Macht Pandaria das Spiel zu simpel?
- Die neuen Gebiete: Was Sie auf dem neuen Kontinent erwartet.
- Die neuen Fraktionen: Hier gibt’s die besten Items, Tiere und Rezepte für Ihren Charakter.
- War früher alles besser? Wie sich WoW über acht Jahre entwickelt hat.

» Jetzt im Shop bestellen!

Bären-Bashing

Dass die Pandaren eine frappierende Ähnlichkeit mit dem in China beheimateten großen Pandabären haben und noch dazu die Religion, die Kampfkunst, der Baustil, im Grunde die gesamte Kultur sehr asiatisch (insbesondere chinesisch) anmuten, ist kein Geheimnis. Weitgehend unbekannt scheint jedoch zu sein, dass die Pandaren keinesfalls auf die tollpatschige Titelfigur gewisser Animationsfilme zurückgehen.

Ob sich der ein oder andere Entwickler von den Animationsstreifen inspirieren hat lassen oder nicht, die Pandaren existieren im Warcraft-Universum schon seit 2002, seit Warcraft 3, auch wenn viele »Panda-Hasser«, das nicht wahrhaben wollen. Wer sich selbst überzeugen möchte, kramt einfach den Klassiker hervor und trifft zunächst sowohl auf den »Größten Panda aller Zeiten« als auch auf den neutralen Helden »Panda Braumeister« -- sowie im Addon Frozen Throneauf die Panda-Legende Chen Sturmbräu.

Viel Kritik mussten die Pandaren im Vorfeld einstecken, doch ob der knuddelige Look gefällt oder nicht: Die Gerüchte, die Pandaren seien abgekupfert, stimmen nicht. Viel Kritik mussten die Pandaren im Vorfeld einstecken, doch ob der knuddelige Look gefällt oder nicht: Die Gerüchte, die Pandaren seien abgekupfert, stimmen nicht.

Das Gerücht, dass Blizzard mit Mists of Pandaria vermehrt den asiatischen Markt bedienen möchte, klingt ebenso unwahrscheinlich, da die klischeehafte Darstellung der neuen Inhalte doch eher auf westliche Vorlieben zugeschnitten sein dürfte. Ob nun zu pelzig oder zu wenig seriös, über Geschmack lässt sich selbstverständlich nicht streiten. Wenn man allerdings die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor, die den Pandaren klar ausmacht, betrachtet, hat Blizzard auch hier (mal wieder) einen guten Mittelweg gefunden.

Von dem Tipp, einmal einen großen Panda im Zoo zu umarmen, wenn man die Pandaren immer noch zu niedlich findet, möchten wir an dieser Stelle Abstand nehmen – die Tiere wiegen bis zu 320 Pfund. Auch ist dieses Vorhaben seit dem 12. August nur noch schwer umzusetzen, denn an diesem Tag starb Bao Bao, der letzte auf deutschem Boden lebende große Panda. Bleiben wir also lieber bei der Online-Version und widmen uns der Geschichte des neuen Volkes – insbesondere derjenigen, die uns beim Start in Mists of Pandaria erwartet.

Am Anfang war die Bombe

Zwar ist ein ganzer Kontinent voller neuer Wesen, Abenteuer und Geschichten an sich schon ein spannender Widersacher, jedoch spielt auch der neu aufflammende Konflikt zwischen Allianz und Horde in Mists of Pandaria eine wichtige Rolle. Natürlich ist diese Auseinandersetzung in allen vergangenen Addons und überhaupt sämtlichen Warcraft-Spielen eigentlich nie so richtig abgeebbt, doch wenn’s keinen gemeinsamen Gegner mehr gibt, bleibt eben noch mehr Zeit, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.

Mit dem neuen Szenario »Theramores Sturz« beginnt die Pandaria-Story. Die altehrwürdige Allianzfestung wird dabei von der fiesen Horde mit einer Manabombe fast ausradiert. Mit dem neuen Szenario »Theramores Sturz« beginnt die Pandaria-Story. Die altehrwürdige Allianzfestung wird dabei von der fiesen Horde mit einer Manabombe fast ausradiert.

Wie bei den vergangenen Erweiterungen hat auch die neue Story schon eine Woche vor dem Launch begonnen. Dieses Mal allerdings nicht in Form eines großen World-Events, sondern im neuen Szenario »Theramores Sturz«, einer Art Mini-Instanz, die sich zu dritt abschließen und beliebig oft wiederholen lässt. Der Schwierigkeitsgrad fällt allerdings sowohl in der Allianz- als auch in der Horde-Version des Szenarios sehr niedrig aus.

Wie wir im Betatest ergründen konnten, steigt der Anspruch der späteren Mini-Instanzen auf Pandaria leicht, trotzdem bleiben die Szenarien kurzweilige Events ohne großen Anspruch. Auf Horde-Seite erleben wir mit »Theramores Sturz« eine Kommando-Aktion, bei der wir in die Festung Theramore eindringen und alles für den monumentalen Abwurf einer gigantischen Mana-Bombe vorbereiten, die bei Abschluss des Szenarios die einst stolze Bastion in einen Energieball hüllt und komplett verwüstet.

Allianz-Spieler finden sich im gerade beschriebenen Chaos nach dem Bombenabwurf wieder und müssen versuchen, zur immer noch intakten Bombe vorzustoßen, um mit Jaina Prachtmeer den Kern der Massenvernichtungswaffe sicherzustellen. Wie die Magierin andeutet, führt dieser Erstschlag von Garrosh Höllschrei zwangsläufig zur Eskalation. Im Intro-Video zu Mists of Pandaria wird der Krieg zwischen Allianz und Horde in einer Seeschlacht aufgegriffen, die jedoch für beide Seiten ein unerwartetes Ende nimmt.

1 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (233)

Kommentare(233)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.