25 Jahre GameStar: Die vielleicht legendärste Grafikkarte aller Zeiten im Original-Test

Manchmal gibt es Ausnahmeprodukte, die auch lange nach ihrem Release noch in Erinnerung bleiben. Bei den Grafikkarten gilt das zweifellos für Nvidias berühmte 8800 GTX.

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Nein, das ist kein Schreibfehler: Nvidias legendäre Geforce 8800 GTX, um die es hier geht, ist tatsächlich schon so alt, dass das mittlerweile durch RTX ausgetauschte Kürzel GTX erst nach der Produktnummer folgt. Viel spannender aber ist die Frage, warum sie überhaupt als so legendär gilt?

Wenig überraschend hat sie das vor allem ihrer für damalige Verhältnisse enormen Leistung zu verdanken. Als sie Ende 2006 auf den Markt kam, hat sie ATIs aktuellen Konkurrenten Radeon X1950 XTX in unseren Benchmarks bei einer Auflösung von 1920x1200 durchschnittlich um sage und schreibe 64 Prozent übertroffen.

Auch die etwa ein halbes Jahr später als Antwort erschienene Radeon HD 2900 XT von ATI beziehungsweise AMD, die ATI Mitte 2006 übernommen haben, konnte an der Vormachtstellung der 8800 GTX nichts ändern.

Gepaart mit der verbesserten Bildqualität, der überzeugenden Effizienz und einem leisen Lüfterdesign gehört der Klassiker 8800 GTX damit auch in der Geschichte der GameStar-Hardware-Redaktion und all ihrer Tests aus den vergangenen 25 Jahren zu den absoluten Ausnahmeprodukten. Oder um es mit den Worten aus unserem damaligen Test zu sagen: Eine Meisterleistung.

Wir nutzen deshalb unser aktuelles Jubiläum, um den GameStar-Test der 8800 GTX nicht nur per Heftarchiv mit GameStar-Plus-Abo lesbar zu machen, sondern auch als frei verfügbaren Online-Test - wenn das eine alte Grafikkarte verdient hat, dann die 8880 GTX. Und falls ihr noch mehr Retro-Feeling braucht, schaut am besten in unseren Timelines zu den Grafikkarten von AMD und Nvidia vorbei:

Unser Original-Test aus der GameStar 01/2007

Das Wichtigste vorweg: Nvidias neues Flaggschiff Geforce 8800 GTX arbeitet durchweg erheblich schneller als ATIs Topmodell Radeon X1950 XTX – teils um 50 Prozent! Gleichzeitig setzt die erste DirectX-10-Grafikkarte neue Maßstäbe bei der Bildqualität, der Energieeffizienz und dem Lüfterdesign – eine Meisterleistung.

Wir jagen die mit 600 Euro exorbitant teure Geforce 8800 GTX von MSI sowie die ähnlich hochpreisige Asus Geforce 8800 GTS (500 Euro) durch unseren Benchmark-Parcours und vergleichen sie mit Radeon X1950 XTX und Geforce 7950 GX2.

Das bringt DirectX 10

Seit der Einführung von DirectX 9 gab es keinen so vehementen Eingriff in den internen Aufbau eines Grafikprozessors und dessen theoretische Fähigkeiten wie nun mit DirectX 10, dass Anfang 2007 zusammen mit Windows Vista erscheint.

DirectX 10 erweitert die Flexibilität derart, dass die Shader-Einheiten nahezu jede ihnen gestellte Rechenaufgabe bewältigen. Dazu gehören neben Physik (dazu später mehr) auch wissenschaftliche Berechnungen. Entsprechend propagiert Nvidia den Nutzen von GPUs in diesem Umfeld.

Teil des Shader Models 4.0 und die für Spieler spannendste Änderung von DirectX 10 ist ein neuer, dritter Shader-Typ, der so genannte Geometry Shader. Effizientes Displacement Mapping etwa ermöglicht zerklüftetere Oberflächenstrukturen als das bisher bekannte Parallax Occlusion Mapping. Echtzeit-Morphing-Effekte oder jede andere vorstellbare Modifikation von Geometrie übernimmt der Geometry Shader ebenso wie die Berechnung von Schattenvolumen.

Froggy zeigt, wie Animationen über ein Feature namens Stream-Out direkt im Grafikprozessor berechnet werden können. Übrigens: Alle Geforce-8-Demos bis auf Waterworld laufen unter Windows XP mit OpenGL. Froggy zeigt, wie Animationen über ein Feature namens Stream-Out direkt im Grafikprozessor berechnet werden können. Übrigens: Alle Geforce-8-Demos bis auf Waterworld laufen unter Windows XP mit OpenGL.

DirectX 10 erhöht ferner die Anforderungen an den Grafikchip bei der maximalen Länge des Shader-Programms und den Zwischenspeichergrößen. Die maximale Texturauflösung steigt von 2048x2048 auf gigantische 8192x8192 Pixel.

Ein wesentliches, wenn auch nicht zwingendes Merkmal der neuen Programmierschnittstelle sind die so genannten Unified Shader, erstmals implementiert von ATI beim Xenos-Grafikchip der Xbox 360. Entgegen vielen Gerüchten basiert auch die Geforce 8 auf diesen gleichgeschalteten Shader-Einheiten, explizit getrennte Rechenwerke für Vertex- und Pixel-Kalkulationen sind also passé.

Das führt zu einer deutlich erhöhten Spieleleistung: Fällt bei herkömmlichen Shader-Architekturen hauptsächlich Pixelarbeit an, liegen die Vertex-Einheiten brach – und umgekehrt. Unified Shader teilen sich die Rechenarbeit je nach Aufkommen und nutzen so vorhandene Ressourcen besser aus.

Die Geforce 8 im Detail

Bei Smoke Sim übernimmt die Geforce 8 die komplette physikalische Berechnung sowie die Darstellung des Rauchs. Bei Smoke Sim übernimmt die Geforce 8 die komplette physikalische Berechnung sowie die Darstellung des Rauchs.

Sowohl Geforce 8800 GTX als auch GTS nutzen den komplett neu entwickelten G80- Grafikprozessor, der aus unglaublichen 681 Millionen Transistoren besteht – mehr als doppelt so viele wie beim G71 einer Geforce 7900 GTX (278 Millionen). Als erster Grafikchip überhaupt erfüllt der G80 die umfangreichen Anforderungen von DirectX 10.

Gleich 128 Unified-Shader-Prozessoren, von denen bei der GTS allerdings nur 96 aktiv sind, kümmern sich um Vertex-, Geometry und Pixel-Berechnungen. Zwecks optimaler Auslastung verteilt der G80 das zu berechnende Bild unter Berücksichtigung der aktuellen Shader-Auslastung auf die einzelnen Rechenwerke.

Grundsätzlich ist dies nichts anderes, als wenn ein Spiel von mehr als einem Hauptprozessorkern profitiert – je effizienter diese Threading genannte Technik, desto besser die Nutzung der Ressourcen. ATI praktiziert dies übrigens seit der Radeon-X1000-Generation.

Die DirectX-10-Demo Waterworld beeindruckt mit schroffen Oberflächen und Physikberechnungen in der GPU. Die DirectX-10-Demo Waterworld beeindruckt mit schroffen Oberflächen und Physikberechnungen in der GPU.

Eine Besonderheit der Geforce 8 sind die unterschiedlichen Taktfrequenzen von Shadern und übrigem Chip. Während die GTX-Shader mit 1.350 MHz rennen, trotten die übrigen Baugruppen mit 575 MHz hinterher; die GTS-Werte liegen bei 1.200 beziehungsweise 500 MHz, eine Radeon X1950 XTX taktet durchweg mit 650 MHz.

Die für die Spieleleistung wichtige Speicheranbindung hat Nvidia gegenüber der 7900 GTX von 256 auf 384 Bit verbreitert, der Videospeicher vergrößerte sich von 512 auf üppige 768 MByte. Da auf der günstigeren GTS nur zehn statt zwölf Speicherchips zum Einsatz kommen, ist die Verbindung zum Speicher lediglich 320 Bit breit, das Speichervolumen beträgt 640 MByte.

Beide Geforce 8-Platinen besitzen zwei SLI-Anschlüsse, einen davon für klassisches SLI. An den zweiten kann zwar auch eine Geforce 8 angeschlossen werden, aber als dedizierte Physikkarte. Die beiden DualLink-DVI-Bildausgänge der Geforce 8 unterstützen 30-Zoll-Displays mit Auflösungen bis 2560 mal 1600 Bildpunkten sowie den HDCP-Kopierschutz des kommenden HDDVD- und Blu-ray-Materials.

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