In 5 Bond-Filmen: Der schwierigste Effekt hatte nichts mit schnellen Autos zu tun, sondern mit einem wilden Ritt auf dem Wasser

Neben Godzilla ist James Bond eine der langlebigsten Filmserien der Leinwandgeschichte. Jetzt spricht die Visual-Effects-Chefin der Pierce-Brosnan-Filme über die größten Herausforderungen aus über 30 Jahren mit Bond.

Als Bond noch nicht blond war: Pierce Brosnan hat während seiner 007-Zeit nicht nur Martinis gekippt, sondern war auch beim Kitesurfing. (brava_67Flickr; Jens; Natalia80Adobe Stock) Als Bond noch nicht blond war: Pierce Brosnan hat während seiner 007-Zeit nicht nur Martinis gekippt, sondern war auch beim Kitesurfing. (brava_67/Flickr; Jens; Natalia80/Adobe Stock)

Eine der beliebtesten Filmserien hat nichts mit Superhelden zu tun, sondern mit einem Geheimagenten im Dienste seiner Majestät. Die Rede ist natürlich von James Bond alias 007.

Jetzt wurde auf 007.com ein Interview mit Visual-Effects-Spezialistin Mara Bryan veröffentlicht. Die Frau hat an allen vier James-Bond-Filmen mit Pierce Brosnan als Visual Effects-Chefin mitgearbeitet. Auch am bisher letzten Bond-Film No Time To Die war sie beteiligt.

Im Gespräch plaudert sie darüber, vor welchen Herausforderungen sie und ihr Team über die Jahre standen. Eine der größten hat mit einer legendären Kitesurfing-Szene aus einem über 20-Jahre-alten Film zu tun.

Aber fangen wir mit dem ersten Bond-Streifen mit Pierce Brosnan an ...

GoldenEye und Die Another Day: Klippensprünge, unsichtbare Aston Martins und Tsunami-Surfing

In modernen Blockbuster-Filmen sind am Computer entstandene Effekte allgegenwärtig. Ein wichtiger Meilenstein war der erste Jurassic-Park-Film aus dem Jahr 1993 mit 60 VFX-Shots. Aktuelle Hollywood-Großproduktionen wie Avengers: Infinity War oder der zweite Avatar Film haben um die 3.000 VFX-Shots.

GoldenEye: Als mit GoldenEye 1995 der erste Bond mit Pierce Brosnan als 007 erschien, waren Visual Efffects noch vergleichsweise jung. Entsprechend übersichtlich waren Budget und Anzahl der Visual Effects. Bryan sagt dazu:

»Ich begann mit einem Budget von etwa 40.000 Pfund (über 45.000 Euro) für ein paar optische Effekte und musste schrittweise um das Budget kämpfen, um rund 150-160 Aufnahmen [für GoldenEye] digital zu machen.«

Der aktuellste Bond-Film No Time To Die mit Daniel Craig in der Hauptrolle hatte übrigen 1.486 VFX-Shots

Auf die Frage, welche Aufnahmen die größten Herausforderungen bei GoldenEye darstellte, antwortet sie:

»Wie Bond in der Pilatus PC-6 (ein Flugzeug) über den Rand der Klippe stürzt. Das könnten wir jetzt, fast 30 Jahre später, viel besser machen. Auch die Sequenz, in der Bond an der Satellitenschüssel in Arecibo hängt. Das war schwierig, weil es so viele [Aufnahmen] davon gab.«

Seht die beiden Filmszenen mit dem Klippensprung und der Satellitenschüssel nachstehend.

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Die Another Day - Stirb an einem anderen Tag: Der letzte Bond-Film mit Pierce Brosnan war Die Another Day aus dem Jahr 2002. Zu den Aufnahmen, die bei Bryan im Zuge dieser Produktion für schlaflose Nächte gesorgt haben, gehört die Kitesurfing-Szene. Sie sagt dazu:

»Ich bin mir nicht sicher, ob sie [die Kitesurfing-Aufnahmen] funktioniert haben. […] Ich glaube, wir waren zu ehrgeizig. Ich bin mir nicht sicher, ob wir das Konzept Kitesurfing richtige angegangen sind, insbesondere angesichts der Grenzen der Technologie damals.«

Das Video gleich hier unten zeigt die von Bryan angesprochene Szene.

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Mitunter das Schwierigste bei Visual Effects: Wasser. Ähnliche wie beim aktuellen Godzilla-Film aus Japan stellte die Wassersimulation in der Kitesurfing-Szene eine besondere Herausforderung dar. Bryan erklärt dazu weiter:

»[…] digitale Wassersimulationen waren noch sehr neu. Die Software dafür war noch sehr unausgereift. Um die Wassereffekte zu erzeugen, musste eigener Computercode geschrieben werden. «

Die Aufnahme aus Die Another Day, auf die Bryan besonders stolz ist, hat mit dem unsichtbaren Aston Martin aus dem Film zu tun.

»Ich fand, der unsichtbare Aston Martin war sehr gelungen. Ob man die Idee mag oder nicht, ist eine andere Sache, aber ich fand, dass wir das ziemlich gut hinbekommen haben. […] Wir haben uns mit Militärtechnik beschäftigt. Auch haben wir LED-Bildschirme an der Seite des Fahrzeugs angebracht. Die LED-Bildschirme haben projiziert, was sich auf der gegenüberliegenden Fahrzeugseite befand.«

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No Time to Die - Keine Zeit zu sterben: Schließlich, was den aktuellsten Bond-Film No Time To Die aus dem Jahr 2021 angeht, unterstreicht Bryan die fordernde Arbeit an der Auto-Sequenz in der italienischen Stadt Matera.

»[…] Matera war natürlich eine große Nummer, wenn es um praktische Effekte geht. Es gab aber auch viele digitale Effekte. Wir hatten CG-Versionen aller Autos und den kleinen Bomben, die aus ihnen kamen. Wir haben überall Reifenspuren eingefügt und die Filmcrew herausretuschiert. Wenn der Aston Martin ein Stuntauto war, mussten wir den Stuntfahrer entfernen.«

Seht die entsprechende Szene im YouTube-Video.

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Neben Bond-Filmen hat Mara Bryan übrigens auch an Blockbuster-Filmen wie dem ersten Avatar-Film von James Cameron, dem modernen Science-Fiction-Klassiker District 9 oder der Videospielverfilmung Tomb Raider mit Angelina Jolie mitgearbeitet. Bleibt abzuwarten, mit welchen optischen Leckerbissen die Visual Effects des nächsten 007-Films aufwarten werden.

Apropos Visual Effects: Fans sind enttäuscht: Oppenheimer von Christopher Nolan geht bei Visual-Effects-Oscars leer aus

Was meint ihr? Können die Effekte aus den Bond-Filmen der 90er- und frühen 00er-Jahre noch mit aktueller Bildgewalt mithalten? Findet ihr die Tricksereien von vor knapp 30 Jahren noch beeindruckend, oder reißen euch die manchmal veralteten Effekte aus der Filmhandlung raus? Wie auch immer eure Meinung dazu lautet, schreibt uns diese gerne unten in die Kommentare.

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