Abofallen auf Smartphones sind ein bei Betrügern beliebtes Mittel, um arglosen Mobilfunknutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Stiftung Warentest ist jetzt einem großangelegten Abobetrug auf die Schliche gekommen, dem die eigentlich zuständige Bundesnetzagentur offenbar wenig entgegenzusetzen hatte.
Wie die Verbraucherschützer in einer offiziellen Mitteilung erklärten, erhielten rund 41.000 Kunden der Anbieter Mobilcom-Debitel, Vodafone und Klarmobil »falsche und zu hohe Rechnungen«.
Diese wiesen Beträge von 4,99 Euro oder 59,88 Euro für »Sonderdienste« eines Drittanbieters namens »Infin« aus, obwohl Kunden weder einen Kauf getätigt noch ein Abo abgeschlossen hatten.
Abo-Betrüger bereits auf Vodafone-Sperrliste vertreten
Infin erklärte als Reaktion auf Kundenbeschwerden, man sei zu Unrecht als Anbieter der Dienste auf der Rechnung ausgewiesen. Wie Golem mit Bezug auf Angaben von Mobilcom-Debitel berichtet, soll stattdessen das Londoner Unternehmen Texted hinter den Rechnungsforderungen stecken.
Texted steht allerdings bereits auf der Sperrliste unseriöser Drittanbieter bei Vodafone, das heißt: Die Firma fiel in der Vergangenheit bereits mit fragwürdigen Bestellsystemen ohne Bestätigungsfunktion auf.
Kontrollinstanz BNetzAg versagt
Trotzdem schritt die Bundesnetzagentur nicht ein - diese sei laut Stiftung Warentest:
"Blind für das gesamte Ausmaß des Kundenbetrugs durch dubiose Drittanbieter - obwohl sie seit gut zwei Jahren in einem 'Festlegungsverfahren' nach einem besseren Schutz von Mobilfunkkunden vor unseriösen Drittanbietern sucht."
Die Vebraucherschützer raten Kunden, die ungewöhnliche Abbuchungen auf der eigenen Handyrechnung entdecken und illegale Abofallen vermuten, schriftlich beim Mobilfunkanbieter Einspruch einzulegen. Betroffene sollen auf keinen Fall zahlen, auch nicht bei kleinen Beträgen.
Tipp: Bei seinem Mobilfunkanbieter kann man eine sogenannte »Drittanbietersperre« einrichten lassen, um Belastungen der Mobilfunkrechnung durch andere Anbieter als den Mobilfunkbetreiber selbst zu verhindern.
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