Alle gängigen Windows-7-Versionen beherrschen die sogenannte »Multi-Touch-Fähigkeit«. Das heißt, mit Hilfe eines berührungsempfindlichen Monitors können Sie den Windows-7-Desktop sowie installierte Programme per Berührung des Bildschirms steuern. »Multi-Touch« deshalb, weil auch zwei gleichzeitige Berührungen erkannt werden. Das reicht vom einfachen Antippen einer Schaltfläche oder eines Icons (entspricht einem Klick mit der linken Maustaste) über das Verschieben von Fenstern oder Dateien (Finger auf das Symbol legen und über den Bildschirm ziehen) bis hin zum Vergrößern oder Verkleinern von Bildern oder Text (zwei Finger spreizen beziehungsweise zusammenführen). Für einen Doppelklick tippen Sie zweimal kurz hintereinander, ähnlich wie bei den Bedienfeldern von Notebooks. Für einen Rechtsklick halten Sie einen Finger auf dem Display und tippen mit einem zweiten kurz daneben auf. Tastatureingaben wie das Eintippen einer Internet-Adresse erledigen Sie entweder mit Hilfe eines eingeblendeten Tastenfeldes oder per Handschrifterkennung.
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Touch-Screen im Test: Acer T230H
Zum Testen der Multi-Touch-Technik nutzen wir Acers 340 Euro teuren T230H. Der wirkt auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches 23-Zoll-TFT im 16:9-Format mit Full-HD-Auflösung (1920x1080) und spiegelnder Oberfläche.
Die Reaktionszeit des TN-Panels gibt Acer mit zwei Millisekunden an, störende Schlieren konnten wir selbst in schnellen Spielen keine feststellen. Die Bildqualität überzeugt mit satten Farben und scharfer Darstellung. Der Blickwinkel bevor es zu Farbverfälschungen kommt, ist allerdings relativ schmal.
Das Besondere am T230H aber ist die berührungsempfindliche Bildschirmoberfläche. Um Ihre Kommandos und Gesten zurück an den PC zu übertragen, besitzt der T230H einen USB-Anschluss. Die Treiberinstallation erfolgt automatisch nach dem Anstöpseln und Sie müssen keinerlei extra Einstellungen vornehmen, um Ihren Windows-7-PC per Berührung zu bedienen.
Praxistest
Anfangs macht die Steuerung per Berührung durchaus Spaß, vor allem das intuitive Antippen von Icons oder das Verschieben von Fenstern wirkt zunächst wie ein echter Fortschritt gegenüber der traditionellen Steuerung mit Maus und Tastatur.
Allerdings zeigen sich relativ schnell die Grenzen der Technik: Zum einen registriert der TFT teils nicht alle Gesten durchgängig, so dass vor allem längere Bewegungen, etwa zum Verschieben eines Fensters, nicht komplett ausgeführt werden. Auch das Drehen beziehungsweise Vergrößern oder Verkleinern von Bildern bricht häufig frühzeitig ab oder wird erst beim zweiten Versuch erkannt. Zum anderen tippen Sie besonders bei kleinen Schaltflächen, die Sie mit der Maus problemlos treffen, häufiger daneben und müssen das Kommando wiederholen. Das gilt auch für die Texteingabe mittels des eingeblendeten Tastenfeldes, die Handschrifterkennung arbeitet im Vergleich zwar relativ komfortabel und exakt, mit einer herkömmlichen Tastatur sind Sie trotzdem wesentlich schneller.
Zum Spielen schließlich eignet sich die Technik höchstens bedingt. Shooter lassen sich gar nicht steuern, meisten drehten wir uns nur hilflos im Kreis. Einzig bei Strategie- und Aufbautiteln wie Anno 1404 funktioniert die Touch-Steuerung einigermaßen. Trotzdem nerven auch hier häufige Vertipper und Ungenauigkeiten, die dem T230H angelastet werden müssen, da Multi-Touch bei Handys wie etwa Apples iPhone deutlich exakter und problemloser arbeitet.
Ergonomie und Fazit
Wer sich von der Touch-Screen-Technik ein intuitiveres und auch entspannteres Arbeiten erwartet, wird enttäuscht. In der Praxis ermüdet es die Arme unerwartet schnell.
Denn das ständige Heben der Hand zum Bildschirm belastet die Muskulatur spürbar und macht sich bereits nach wenigen Minuten unangenehm bemerkbar. In Kombination mit den doch recht häufig auftretenden Ungenauigkeiten und Aussetzern des Acer T230H ersetzt ein Touch-Screen daher noch lange nicht die traditionelle Maus-Tastatur-Kombination, die wesentlich präziser, schneller und anstrengungsloser funktioniert. Eine Ausnahme sind allenfalls Tablett-PCs, die Sie auf dem Schoß oder im Arm haben, was den starken Ermüdungseffekt umgeht.
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