Amazon testet 3D-Körperscanner - Perfekt passende Kleidung, aber Schockeffekt für Kunden

Amazon hat in den USA ein Projekt gestartet, bei dem sich Freiwillige über 20 Wochen hinweg immer wieder in 3D scannen lassen, um die Körperformen zu erfassen.

Amazon testet Möglichkeiten, Kleidergrößen über 3D-Scans zu bestimmen. Amazon testet Möglichkeiten, Kleidergrößen über 3D-Scans zu bestimmen.

Passende Kleidung ist trotz theoretisch normierter Größen nicht immer einfach zu finden und Amazon hofft, eine Möglichkeit erschlossen zu haben, dieses Problem zu lösen. In den USA hat das Unternehmen daher Freiwillige gesucht, die sich über 20 Wochen hinweg immer wieder in 3D scannen lassen, um die Veränderung der Körperformen zu dokumentieren. Solche Daten sollen dann auch helfen, bei Amazon verkaufte Kleidung besser passen zu lassen.

Der ungewohnte Anblick in 3D

Doch den eigenen Körper in 3D zu sehen, hat laut einem Bericht von The Conversation auch psychologische Effekte auf eine Person. Ganz allgemein gehen Menschen davon aus, dass ein 3D-Körperscan ihren Körper sehr genau abbildet, doch bisher kommt kaum jemand in die Lage, den eigenen Körper auf diese Weise zu betrachten. Eine Studie sollte daher herausfinden, wie Menschen auf diesen Anblick reagieren.

Die Ergebnisse, die erst im April 2018 veröffentlicht wurden, zeigen, dass sich die Teilnehmer nach dem Sehen ihres Körpers in 3D trauriger und unzufriedener mit ihrem Aussehen fühlen. Das trifft vor allem auf die Menschen zu, die zuvor eine ganz andere gewünschte Körperform angegeben hatten als die, die sie tatsächlich nach dem 3D-Scan sehen konnten.

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Änderung der eigenen Einschätzung

Aber fast alle Teilnehmer schätzen sich nach dem Scan um eine Kleidungsgröße höher ein, während ihr Ideal unverändert blieb. Das führte auch dazu, dass der Wunsch nach besserer Ernährung und mehr Bewegung öfter geäußert wurde. Ob das anschließend auch umgesetzt wird, müssten allerdings andere Studien zeigen. Doch für Händler oder Amazon zeigen die Ergebnisse, dass ein 3D-Körperscan erst einmal negative Gefühle auslöst - und das ist für einen Verkäufer in der Regel keine gute Nachricht.

Außerdem lässt die Studie keinen Schluss darüber zu, ob Kunden nach einem Scan wirklich gesünder leben und dann dort einkaufen, wo der 3D-Scan stattfand - ober den Laden lieber meiden. Dann würden die Scans nur eine ganz neue Gruppe an unzufriedenen Verbrauchern schaffen.

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