RX 6800 XT nicht zu kaufen: Meinung unseres Experten

Der Release von AMDs Konter zu Nvidias RTX 3080 ist erfolgt, zumindest in der Theorie. Die RX 6800 XT ist wie im Vorfeld erwartet momentan praktisch nicht verfügbar.

Die Anzeichen für eine schlechte Lieferbarkeit von AMDs neuer Radeon-RX-6000-Reihe zum Launch haben sich bewahrheitet. Die Anzeichen für eine schlechte Lieferbarkeit von AMDs neuer Radeon-RX-6000-Reihe zum Launch haben sich bewahrheitet.

Letztes Update: 22. November
Neu hinzugefügt: Markteinschätzung unseres E-Commerce-Managers für Gaming-Hardware am Ende des Artikels

Update vom 19. November: AMD hat sich uns gegenüber mit einem offiziellen Statement zu der Situation zu Wort gemeldet, wirklich entscheidende Informationen enthält es allerdings erwartungsgemäß nicht:

"Wir sind begeistert von der Reaktion auf die AMD Radeon RX 6000 Reihe auf Basis der hohen Nachfrage. Wir produzieren eine signifikante Zahl an Grafikkarten und arbeiten eng mit unseren Partnern zusammen, um die Produktion aufzustocken und Customs Designs der Karten in den nächsten Wochen auf den Markt zu bringen. Wir sind dankbar für eure Unterstützung und Geduld, während wir Radeon-RX-6000-Modelle in die Hände von so vielen Spielern wie möglich bringen."

Update vom 18. November: Die Befürchtungen sind eingetroffen, auch die Radeon RX 6800 XT ist zum Launch praktisch nicht verfügbar. In Preisvergleichsportalen wie Geizhals und in vielen Shops taucht sie gar nicht erst auf, außerdem liegen die Preise oft deutlich über den offiziell angegeben 650 Euro, wenn die Karten denn überhaupt gelistet werden.

Wir haben AMD bereits um eine Stellungnahme gebeten, vorerst bleibt uns aber wohl nichts anderes übrig, als auf eine bessere Verfügbarkeit zu warten (was unserer Einschätzung nach noch einige Monate oder gar länger dauern könnte). Interessiert ihr euch dennoch für die Performance der Karte, empfehlen wir euch unseren umfangreichen Test:

Originalmeldung vom 17. November: Der Release von AMDs kommenden RX-6000-Modellen wie der Radeon RX 6800 XT steht kurz bevor. Es ist allerdings davon auszugehen, dass ihr keine gute Chancen haben werdet, ein Modell zum Launch zu ergattern.

Das gilt einerseits aufgrund der momentan generell angespannten Liefersituation bei neu erscheinender PC-Hardware. Andererseits gibt es neue Hinweise aus der Branche dazu.

Wie steht's um die Verfügbarkeit?

Laut einem Video von Hardware Unboxed sind die Lagerbestände der RX-6000-Reihe sehr gering, oder um es mit den Worten aus dem Video zu sagen »ziemlich schrecklich, also auf RTX-3080-Niveau«.

Wir erinnern uns: Nvidias Geforce RTX 3080 war zum Launch praktisch sofort ausverkauft (und ist immer noch kaum lieferbar). Ähnliches scheint nun auch der RX-6000-Reihe zu blühen.

Nicht nur ein lokales Problem: Die entsprechenden Aussagen stammen von australischen Händlern. Wir rechnen aber in anderen Teilen der Welt (und auch in Deutschland) nicht mit einer besseren Verfügbarkeit - und hoffe, dass AMD uns eines Besseren belehrt.

Neben Nvidias RTX-3000-Reihe haben auch AMDS neue Ryzen-5000-Modelle und die neuen Konsolen von Microsoft und Sony mit größeren Problemen bei der Lieferbarkeit zu kämpfen. PS5 und Xbox Series X setzen genau wie Big Navi auf AMD-Chips mit RDNA2-Architektur, was die Situation zusätzlich verschärfen dürfte.

Mit Blick auf die Konsolen äußert sich unser Chefredakteur Heiko Klinge in der folgenden Kolumne zu der schwierigen Situation:

Anfrage an AMD und deutsche Händler laufen

Wir haben bereits bei AMD Deutschland sowie AMD-Partnern (ASUS, MSI, Gigabyte) und großen deutschen Online-Händlern nachgefragt, wie sie die Liefersituation einschätzen. Sollten wir entsprechende Antworten erhalten, aktualisieren wir diesen Artikel.

Anzeichen für eine ähnlich schlechte Lieferbarkeit von AMDs Big Navi wie im Falle von Nvidias RTX-3000-Reihe gab es bereits vorher. So sprach ein inzwischen gelöschter Beitrag eines Asus-Mitarbeiters vor einigen Tagen davon, dass die Karten innerhalb von Minuten ausverkauft sein würden (via PC Gamer).

AMD hat bereits vor längerer Zeit Maßnahmen angekündigt, die es unter anderem Bot-Käufern erschweren sollen, die Bestände aufzukaufen. Mehr dazu lest ihr im folgenden Artikel:

Offizielle Aussagen zu der momentan sehr schlechten Verfügbarkeit vieler Hardware-Produkte zum Launch gibt es kaum. Es ist aber durchaus möglich, dass auch die Folgen der Corona-Krise dazu beitragen, sowohl durch Lieferengpässe als auch in Form einer höheren Nachfrage.

Meinung unseres Experten: Jakob Erckert ist E-Commerce-Manager für Gaming-Hardware bei GameStar. Er freut sich über die neu entflammte Rivalität im High-End-Segment, sieht die Liefersituation jedoch kritisch. Am besten lassen wir ihn aber selbst zu Wort kommen:

AMD Radeon 6000er Serie - Ein Blick auf den Markt

Das wird dem Markt und dem Verbraucher gut tun. Betonung liegt auf wird. Nvidas Alleinherrschaft im High-End-Segment ist auf dem Papier nicht mehr so sattelfest wie wir es jahrelang gewohnt waren. Das zeigen die ersten unabhängigen Benchmarks aus aller Welt. Der Preiskampf ist nun auch im High-End-Bereich eröffnet und wird dem Verbraucher mit besseren Preisen zugutekommen.

Doch der Launch der neuen Big-Navi-Grafikkarten zeigt ähnliche Probleme wie zuvor RTX 3000. Die Verfügbarkeit der 6000er Karten ist vereinfacht gesagt nicht existent. Auch die Lieferungen durch Board-Partner wie ASUS oder MSI wird hier kurzfristig die Nachfrage nicht decken können. Während Nvidia langsam den Output an GPUs erhöht, strauchelt AMD hier noch.

Noch kann keine Prognose gestellt werden, doch bin ich der Meinung, dass wir in Q4 2020 weiterhin mit großen Problemen rechnen müssen. Das liegt nicht auch zuletzt an der überdurchschnittlich großen Nachfrage. Für die kommenden Wochen sehen wir zwar mehr Radeon-Grafikkarten im Zulauf, das wird die große Nachfrage allerdings nicht decken können.

Plant ihr grundsätzlich den Kauf einer der neuen AMD-Grafikkarten? Teilt es uns gerne in den Kommentaren und über unsere Umfrage zur Radeon-RX-6000-Reihe mit.

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