Als AMD am Donnerstag die Preise für seine beiden Flaggschiff-Karten genannt hat, sind uns im React-Stream erst einmal die Kinnladen nach unten geklappt. Unter 1000 US-Dollar für das Top-Modell RX 7900 XTX sind schon eine Ansage.
Natürlich werden die Europreise für die beiden gezeigten Karten höher ausfallen und die Tausend-Euro-Marke knacken. Aber ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mich die Preisansage kaltgelassen hat.
So wirklich warm ums Herz wurde mir aber, als mir nach dem Stream bewusst wurde, was das für AMD in den kommenden Monaten bedeuten kann. Denn zusammen mit dem angekündigten Upscaler FSR 3.0 könnte AMD Budget-Spielern wie mir ein fantastisches Hardware-Jahr 2023 bescheren.
Midrange-Karten ohne Preissteigerung
Grafikkarten müssen nicht jedes Jahr teurer werden. In der Theorie dürfte uns das allen klar gewesen sein. In der Praxis aber haben uns die letzten Jahre ein anderes Bild präsentiert. Und nach der Ankündigung der RTX-4000-Karten von Nvidia schien es weiter bergauf zu gehen.
Zumindest zeitweise hat AMD mir mit den RX-7000-Karten aber die Hoffnung auf stabile GPU-Preise zurückgegeben. Wenn es schon die RX 7900 XT schafft, zum Release im Dezember 100 US-Dollar günstiger als der Vorgänger RX 6900 XT zu sein, dann muss ähnliches doch auch im Mittelklasse-Segment möglich sein.
Dazu einmal kurz aus dem Nähkästchen geplaudert: Ich bin privat nicht bereit, mehr als 700 Euro für eine Grafikkarte auszugeben. Für meine Ansprüche haben Karten in diesem Preissegment immer gereicht, und es gibt noch viele andere Tech-Anschaffungen, in die ich mein hart erarbeitetes Geld investieren möchte.
Dass es in den letzten Jahren dank Grafikkarten-Knappheit, Lieferketten-Problemen und Scalpern mau aussah, brauche ich sicher keinem zu erklären. Und auch wenn es mittlerweile wieder gute Angebote unterhalb dieser magischen Preisgrenze gibt: Die Ankündigung von RTX 4000 und Gerüchte im Voraus zur Bepreisung der RX-7000-Modelle ließen in mir nur wenig Hoffnung auf bezahlbare Nachfolge-Karten aufkommen.
Für mich ist es daher ein echtes Hoffnungszeichen, dass die RX 7900 XT nun für 899 US-Dollar erscheinen wird. Das lässt auf eine RX 7800 XT für unter 700 US-Dollar hoffen. Und auch wenn ich hier bei den aktuellen Wechselkursen nicht wirklich mit einem Ortspreis unter 700 Euro rechne: Zumindest die RX 7700 XT sollte diese Grenze doch wohl unterschreiten können.
Und wer weiß? Vielleicht lässt sich ja auch Nvidia auf die Kampfpreise ein und bringt Midrange-Karten zu vertretbaren Preisen. Wir Spieler würden davon nur profitieren.
2023: Da wartet noch mehr
Und offenbar hat AMD noch ein paar weitere heiße Eisen im Feuer, die 2023 geschmiedet werden sollen. Da wäre etwa das am Donnerstag bereits angeteaserte FSR 3.0. Die nächste Version von AMDs Upscaling-Technologie soll bereits 2023 erscheinen und für einen ordentlichen Performance-Boost sorgen.
So wirklich ins Detail ging der Hersteller dabei noch nicht. Aber wenn man den merkbaren Sprung von FSR 1 auf FSR 2 als Benchmark nimmt, darf man doch mit einer ordentlichen Qualitätssteigerung rechnen. Vielleicht kann man damit sogar Nvidias DLSS endlich gefährlich werden?
Und auch hier ist zudem wieder die Antwort von Team Grün spannend: Wenn AMD es schafft, neben den ordentlich bepreisten Midrange-Karten auch eine konkurrenzfähige Upscaling-Technologie auf den Markt zu bringen, muss Nvidia antworten. Die Folge für uns Spieler: Sinkende Preise und steigende Innovation. Und das haben wir uns nach den vergangenen Durstjahren ja wohl redlich verdient!
Wie seht ihr das? Habt ihr auch so einen rosigen Blick auf das kommende Hardware-Jahr? Oder seid ihr pessimistischer, was Preise, Verfügbarkeit und Co. angeht? Und konnte euch AMD mit seiner Präsentation abholen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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