Dreist oder schlagfertig? Apple-CEO reagiert auf iPhone-Kritik mit viel diskutiertem Vorschlag

Apple CEO Tim Cook wurde in einem Interview nach dem auf iPhones immer noch fehlenden Messaging-Standard RCS gefragt - und er gab eine unmissverständliche Antwort.

Apple CEO Tim Cook hat bei der Veranstaltung Code Conference an einem Interview teilgenommen, bei dem er unter anderem gefragt wurde, warum sich Apple bisher weigert, in seine Software die Technologie RCS (Rich Communication Services) zu implementieren, um Nachrichten zwischen Android und iPhones zu vereinheitlichen.

Er gab eine Antwort, die im Kern zwar wenig überraschend ist, aber trotzdem als provokant interpretiert werden könnte.

Nutzer interessieren sich angeblich nicht dafür 

Cooks erste Antwort war noch relativ diplomatisch:  

»Ich sehe unsere Nutzer nicht danach fragen, eine Menge Energie in diese Sache zu stecken. Ich würde Sie gerne zu einem iPhone konvertieren.« 

Daraufhin hat der Fragende nachgebohrt und Tim Cook erzählt, er könne seiner Mutter bestimmte Videos nicht schicken, da diese ein Android-Smartphone benutze und er somit auf altmodische SMS zurückgreifen müsse. Tim Cooks Lösung für das Problem: 

»Kauf deiner Mutter ein iPhone.« 

Dieser Vorschlag hat unter anderem bei Reddit hohe Wellen geschlagen. Der passende Beitrag im Subreddit r/technology wurde inzwischen über 4.000 Mal kommentiert:

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Wieso RCS? 

RCS-Messaging soll die SMS ersetzen und somit Funktionen, die es in iMessage schon gibt, auf Android-Smartphones bringen, zum Beispiel Gruppenchats. Das ist vor allem für US-Nutzer interessant, da dort WhatsApp kaum verbreitet ist, aber auch hierzulande könnte RCS-Messaging eine gute Alternative sein, da WhatsApp immer wieder in der Kritik steht.  So richtig konnten sich Threema, Telegram und Co. bislang aber nicht gegen WhatsApp durchsetzen.

Der Nachteil bei SMS wiederum ist, dass die Datenmenge, die verschickt werden kann, begrenzt ist. So können manche Dateien gar nicht oder nur stark komprimiert verschickt werden. Außerdem fallen in den meisten Ländern noch immer Kosten für einzelne Nachrichten an. 

Falls ihr euch für das neue iPhone 14 interessiert (oder eure Mutter), findet ihr hier alle Infos zu den Geräten:

Warum weigert sich Apple, RCS einzuführen? 

Google hat sogar eine Kampagne gestartet, die Apple davon überzeugen soll, RCS einzuführen, doch der Konkurrent weigert sich beharrlich. Ein Grund dafür könnte sein: Würden die Messenger von Android und iPhones vereinheitlicht, wäre das auch das Aus für die sogenannte »Green-Bubble«. Die Nachrichten von Android-Nutzern erscheinen in der iMessage-App nämlich als grüne Sprechblase, während Nachrichten von iPhone-Nutzern mit einer blauen Sprechblase angezeigt werden. In manchen Personenkreisen scheint das als eine Art Statussymbol zu gelten.  

Auch das liebe Geld könnte ein Grund sein. Wenn Apple die Messenger-Dienste vereinheitlichen würde, würde ein Grund für potenzielle Kunden wegfallen, weshalb sie sich ein iPhone kaufen sollten. Im Gegenteil: Android könnte dadurch aufgrund der großen Geräteauswahl als Alternative locken.

Das bestätigt auch eine Aussage in einer Mail, die im Rahmen des Rechtstreits zwischen Apple und Epic ans Licht kam, in der es heißt:

»iMessage auf Android würde nur dazu dienen, Familien einen Grund zu geben, ein Android-Smartphone zu kaufen.« 

Alle Infos zu dem gestrigen Apple-Event und den neusten Ankündigungen findet ihr hier: 

Apple-Event Zusammenfassung: Alle Ankündigungen zu iPhone 14, Apple Watch und Co. 

Was sagt ihr dazu, dass Apple sich weigert, Messenger zu vereinheitlichen? Nutzt ihr iMessage und könnt das Festhalten an der Green-Bubble nachvollziehen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare! 

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