Apple ohne Intel - Analysten widersprechen Gerüchten um Apple-CPU

Apple arbeitet laut einem Gerücht daran, ab dem Jahr 2020 die Prozessoren für seine Mac-Rechner selbst herzustellen.

Apple soll eigene Prozessoren für seine Mac-Reihe entwickeln. Apple soll eigene Prozessoren für seine Mac-Reihe entwickeln.

Update: Inzwischen gibt es einige Stimmen, die es für praktisch unmöglich halten, dass Apple auf absehbare Zeit auf Intel-Prozessoren verzichten kann. Bei Seeking Alpha werden einige der Gegenargumente zusammengefasst. So würden die aktuellen Windows-10-Notebooks mit dem ARM-Prozessor Snapdragon 835 zeigen, dass die Leistung »schrecklich« sei und alleine aus diesem Grund Apple macOS nicht auf ARM-CPUs laufen lassen kann.

Auch wenn Apple vielleicht schnellere und bessere Prozessoren auf anderer Basis herstellen könnte, wäre das keine passende Hardware für das aktuelle macOS-Ökosystem an Software. Millionen professioneller Nutzer wären auf x86-Prozessoren in Macs angewiesen und Intel werde Apple kaum eine Lizenz für die Herstellung solcher CPUs geben.

Ein weiterer Grund gegen einen Umstieg auf eigene CPUs sei, dass Apple mehr Geld damit verdient, wenn iPads und Mac unterschiedliche Hardware nutzen und dass der Plan von Apple, iOS-Apps auf macOS lauffähig zu machen, von der Virtualisierungstechnik in den aktuell genutzten Intel-CPUs abhängt.

Apple würde durch eigene Prozessoren vielleicht 50 US-Dollar pro Gerät sparen, was im Jahr auf 500 Millionen Dollar hinauslaufe. Das sei für ein Unternehmen mit einem Netto-Einkommen von über 48 Milliarden US-Dollar nicht signifikant. Glaubwürdig sei höchstens, dass Apple an einer Art Co-Prozessor für macOS-Produkte arbeitet.

Projekt Kalamata für Mac-CPUs

Update: Die Intel-Aktie ist nach dem Bericht von Bloomberg stark gefallen und verlor an der Börse laut einer Meldung von Golem um 8,7 Prozent an Wert. Die Webseite zieht auch einen Vergleich mit der Entscheidung von Apple aus dem Jahr 2017, als bekanntgegeben wurde, dass das Unternehmen eigene Grafikkerne für seine mobilen SoC entwickeln will, die in iPhones und iPads stecken.

Der bisherige Partner Imagination Technologies verlor daraufhin auch viel Börsenwert und wurde schließlich sogar von anderen übernommen. Allerdings war Imagination mit einem 50-prozentigen Anteil am Umsatz durch Apple wesentlich abhängiger als es Intel mit seinen gemeldeten 5 Prozent ist. Laut Golem könnte Apple vielleicht schon auf der kommenden World Wide Developers Conference Anfang Juni 2018 etwas zu den Prozessorenplänen verraten.

Originalmeldung:

Apple stellt schon seit einiger Zeit eigene Prozessoren auf ARM-Basis für seine iPhones und iPads her, die zudem eine sehr hohe Leistung bieten, die meistens über denen anderer ARM-SoCs liegt. Bei den Mac-Rechnern nutzt Apple allerdings weiterhin x86-Prozessoren von Intel.

Gerüchte darüber, dass sich daran in Zukunft etwas ändern könnte und Apple auch hier auf die ARM-Architektur setzen könnte, gibt es schon länger. Doch nun meldet Bloomberg, dass Apple wohl tatsächlich solche Pläne verfolgt und die Intel-Prozessoren durch selbstentwickelte CPUs ersetzen will - und das schon bis zum Jahr 2020.

Das Projekt trägt laut den Quellen von Bloomberg den Codenamen »Kalamata« und befindet sich noch in einer sehr frühen Phase. Ziel von Apple sei es, dass iPhones, iPads und Macs vollkommen nahtlos zusammenarbeiten können. Sollte Apple also tatsächlich in einigen Jahren seine Mac-Serie auf eigene Prozessoren umstellen, wäre das vermutlich eine ähnliche Umwälzung wie im Jahr 2005, als das Unternehmen von PowerPC-CPUs auf Intel umgestiegen war.

Projekt Marzipan für Touch, Maus und Tastatur

Für Intel wäre so ein Wechsel mit Sicherheit ein schwerer Schlag, denn laut Bloomberg stammen immerhin fünf Prozent des Umsatzes aus den Geschäften mit Apple. Für Apple hingegen wäre dann eine noch bessere Integration von Hard- und Software möglich, ohne wie bisher bei Upgrades auf neue Produkte von Intel warten zu müssen.

Apple soll auch daran arbeiten, dass Apps mit Touchscreens, aber auch mit Maus und Tastatur bedient werden können. Dieses Projekt namens »Marzipan« könnte ein erster Schritt sein, um universelle Apps für iPhone, iPad und Macs zu ermöglichen. Laut Gerüchten könnte schon eine der nächsten MacOS-Versionen erste Features dieser Art bieten. Wie immer bei Apple wird man abwarten müssen, was an den verschiedenen Gerüchten tatsächlich der Wahrheit entspricht.

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