Ich habe meine Apple Watch 7 gegen die Ultra getauscht, jetzt ist sie mein Favorit - wegen 3 starken Features

Meinung: Die Apple Watch Ultra ist für extreme Situationen entwickelt - meint Apple. Mich konnte die Uhr zumindest beim Wandern überzeugen, wegen drei Funktionen, die andere meiner bisherigen Uhren teilweise vermissen lassen.

Die Apple Watch Ultra ist eindeutig für (Extrem-)Sportler ausgelegt, die sich eine Smartwatch mit weniger Kompromissen wünschen. Immerhin bietet die protzige Uhr einige Funktionen. Mit passendem Abo wird das Gadget sogar zum Tauchcomputer umfunktioniert.

Ich durfte die Uhr jetzt im Rahmen der Outdoor-Tech-Woche ausprobieren und kann für mich drei wichtige Funktionen ausmachen, auf die ich zukünftig nicht mehr verzichten möchte.

Der Preis macht es mir allerdings schwer. Immerhin werden stolze 1000 Euro für die smarte Armbanduhr fällig. Aber gemach. Welche Features haben es mir derart angetan? Und reichen diese Funktionen alleine aus, um mich zum Kauf zu bewegen?

Patrick Schneider
Patrick Schneider

Dafür habe ich die Watch Ultra getestet: Da ich weder tauche, geschweige denn einen Tauchschein besitze, habe ich die Apple Watch Ultra für eine weitere Disziplin getestet, wofür sie prädestiniert ist und mich persönlich betrifft: wandern! Ja, ich habe das Wandern an Bergen und anderen Pfaden für mich entdeckt und weiß den Nutzen einer solchen Uhr durchaus zu schätzen.

1. Die Displayhelligkeit sucht ihresgleichen

Hä, was? Displayhelligkeit?! Korrekt, denn mit 2000 Nits (Spitzenhelligkeit) kommt kaum eine andere Smartwatch an die Displayhelligkeit der Apple Watch Ultra heran. An einem sonnigen Tag ist mir der gewaltige Unterschied zur Series 7 oder der Watch 5 Pro von Samsung sofort ins Auge gestochen.

Kein Wunder: Die Ultra ist doppelt so hell wie meine Series 7 (1000 Nits) von Apple. In diesem Beispiel knallt die Sonne direkt auf die beiden Uhren:

Bei extremer Sonneneinstrahlung ist die Series 7 im Vergleich nicht mehr so hell. Live in Farbe ist der Unterschied nochmal stärker wahrzunehmen. Bei extremer Sonneneinstrahlung ist die Series 7 im Vergleich nicht mehr so hell. Live in Farbe ist der Unterschied nochmal stärker wahrzunehmen.

Wofür ist eine hohe Displayhelligkeit so wichtig? Vorwiegend zu Komfort-Zwecken für alle, die bei sehr hellem Tageslicht und direkter Sonneneinstrahlung Informationen auf der Uhr ablesen möchten.

Ich nutze die Uhr bei unbekannten Wanderstrecken überwiegend zur Navigation. Aber auch meinen Puls und Informationen wie Höhenmessungen schaue ich mir unterwegs auf der Uhr sehr gerne genauer an.

Egal, welche Art von Inhalt - die Helligkeit sorgt für eine gute Lesbarkeit, ebenfalls in Kombination mit dem großen 49-Millimeter-Display.

Bei schlechten Witterungen wie Regen oder dichtem Nebel lässt sich mithilfe des rechten Rädchens (Digital Crown) das Display zudem abdunkeln und das Zifferblatt auf ein prägnantes Rot umstellen - quasi im Handumdrehen.

2. Die Apple Watch Ultra hat ein super genaues GPS

Genauer gesagt setzt Apple bei der Watch Ultra zur genauen Standortbestimmung auf ein Dual-Frequenzband-GPS (L1 und L5 GPS). Gerade unter dichten Blättern im Wald oder unter Hochhäusern innerhalb der Großstadt sorgt L5 GPS für eine besonders hohe Genauigkeit.

Die Apple Watch Ultra arbeitet mit fortschrittlichen Algorithmen, um die Satellitensignale besonders gut zu verarbeiten. Im Vergleich zu meinen bisherigen Smartwatches bin ich vom Ergebnis begeistert:

Apple Watches im GPS-Vergleich. Links: Apple Watch Ultra, Rechts: Apple Watch Series 7 Apple Watches im GPS-Vergleich. Links: Apple Watch Ultra, Rechts: Apple Watch Series 7

Als Navigations-Apps stehen euch Apple Karten oder Google Maps zur Verfügung. Ihr könnt also problemlos Orte eingeben und die Navigation starten; die Uhr weist euch den Weg.

Manko: Die smarte Armbanduhr unterstützt keine Offline-Karten, wie hochwertige Sportuhren der Marke Garmin zum Beispiel. Alternativ bieten sich Drittanbieter-Apps wie Komoot an, die sich problemlos installieren lassen.

Die teure Smartwatch unterstützt davon abgesehen eine Backtrack-Funktion, die meine GPS-Route mithilfe der Kompass-App auf der Uhr aufzeichnet und mich mit einem Fingertipp zum Startpunkt zurück navigiert.

An dieser Stelle wünsche ich mir zwar eine detaillierte Kartenführung, wie ich es von der Watch 5 von Samsung gewohnt bin, allerdings ist die Funktion der Watch Ultra nicht weniger schlecht, im Gegenteil. In der Praxis entpuppt sich diese Funktion als sehr verständlich in der Handhabe.

Dank dem GPS-Signal funktioniert die Aufzeichnung der Route sowie die Rückführung tadellos und äußerst präzise.

Die Trackback-Funktion der Apple Watch Ultra ist in meinen Augen sehr gelungen. Die Trackback-Funktion der Apple Watch Ultra ist in meinen Augen sehr gelungen.

Weiter erwähnenswert ist zudem die Wegpunkte-Funktion innerhalb der Kompass-App. Ich habe diese Funktion zwar selten genutzt, um einen besonderen Ort auf meiner Wanderung festzuhalten, eine nette Dreingabe ist sie aber allemal und rundet das Gesamtpaket der Navigation positiv ab.

3. Der Action-Button ist eine sinnvolle Ergänzung für Apple-Smartwatches

Der Action-Button an der Seite der Apple Watch Ultra kann individualisiert werden. Zwar ist der Umfang noch beschränkt, aber nicht weniger hilfreich im Alltag.

Ich nutze die Zusatztaste, um ein Training zu starten, gerade im Winter mit Handschuhen mehr als hilfreich.

Jede Apple Watch sollte den Action-Button übernehmen. Jede Apple Watch sollte den Action-Button übernehmen.

Ansonsten könnt ihr die Taste mit der Stoppuhr-, Taschenlampe-, Tauchen- oder der oben genannten Trackback-Funktion versehen - um einige Beispiele zu nennen. Auch Shortcuts (Kurzbefehle) sind möglich.

Apple darf an dieser Stelle mit dem nächsten watchOS 10-Update anknüpfen und weitere optionale Funktionen zur Verfügung stellen. Persönlich würde ich die Taschenlampe etwa zeitgesteuert (abends) für die Action-Taste nutzen.

Die Zusatztaste ist in jedem Fall ein großer Pluspunkt, gerade weil jede andere Smartwatch im Apple-Kosmos eine derartige Taste nicht bietet.

Abseits von Komfortfunktionen bietet der Action Button ein wirklich sinnvolles Feature: eine Sirene. Die lässt sich mit einem langen Drücken auf die Taste aktivieren.

Befinde ich mich unterwegs in Gefahr, kann ich zumindest mit einer 86-Dezibel-Sirene auf mich aufmerksam machen, um zumindest die Chance zu erhöhen, gefunden zu werden.

Ob der schrille Ton jemanden dazu animiert, zu Hilfe zu eilen, darf angezweifelt werden.

Weitere Features der Apple Watch Ultra

Die drei oben genannten Funktionen sind natürlich auf Outdoor gemünzt - immerhin ist die Uhr für genau dafür gebaut.

Abseits der Abenteuer-Features bietet die teure Armbanduhr noch weitere nennenswerte Eckdaten, die nicht vergessen werden dürfen:

  • Gewicht: Mit 49 Millimeter wirkt die Uhr zunächst klobig, ist dafür aber tatsächlich leicht am Handgelenk (rund 61 Gramm).
  • Akkulaufzeit: Im Test zeigt sich die Uhr als Dauerläufer, zumindest verhältnismäßig mit anderen Smartwatches wie die Pixel Watch, der Series 7 sowie der Series 8. Bis zu 3 Tage schaffe ich in der Regel mit der Uhr, bis ich diese wieder an den Strom klemme. Andere Outdoor-Uhren wie die Garmin Fenix 7 halten allerdings länger durch.
  • Tauchgang: Mit der Uhr am Handgelenk könnt ihr in der Theorie bis zu 40 Metern tief tauchen, zumindest laut Apple. Möchtet ihr sämtliche Funktionen mit der Oceanic+-App freischalten, wird ein kostenpflichtiges Abonnement fällig.
  • Design und Verarbeitung: Die Uhr fühlt sich hochwertig an und ist wirklich kratzfest. Aufgrund der ungewohnten Höhe bin ich mehrfach an Türen, Tischen und anderen Hindernissen hängen geblieben. Nicht ein Kratzer ist bisher auf der Uhr festzustellen.

Die Apple Watch Series 7: Noch immer sehr gut und weitaus günstiger.

Apple Watch Series 7
Apple Watch Series 7
Midnight Grey (GPS, 45mm)
Mit Retina Display, Alugehäuse und Fitnesstracking
459 €419 €
Apple Watch Series 7
Apple Watch Series 7
Abyssblue (GPS, 45mm)
Mit Retina Display, Alugehäuse und Fitnesstracking
459 €426,99 €
Apple Watch Series 7
Apple Watch Series 7
Starlight (GPS, 45mm)
Mit Retina Display, Alugehäuse und Fitnesstracking
459 €433,99 €

Die Apple Watch Ultra ist längst nicht perfekt

So sehr mich das Gesamtbild der Uhr positiv stimmt, es gibt auch schlechte Nachrichten. Fangen wir beim Elefanten im Raum an, nämlich beim Preis.

Mit knapp 1000 Euro ist die Apple Watch Ultra alles andere als eine günstige Anschaffung.

Davon abgesehen gibt es noch immer Schwachpunkte, die mich an der Uhr stören, oder eher der Software. Ich hatte zumindest die leise Hoffnung, dass Apple bei der Watch Ultra von dem recht konservativen Betriebssystem ein wenig abweicht.

Im Großen und Ganzen bleibt es eine Apple-Uhr, trotz der tollen und teils sinnvollen Funktionen. Die Zifferblätter auf der Watch Ultra - auch Watchfaces genannt - sind aber im Grunde nur eine größere Version der bisherigen digitalen Zeiger und nicht wirklich auf die große Armbanduhr optimiert.

Nach längerem Nutzen wurde ich daher das Gefühl nicht los, dass die 49 Millimeter auf dem Display nicht sinnvoll ausgereizt werden.

Zwar bietet Apple exklusiv für die teure Armbanduhr eigene Explorer-Watchfaces, die in meinen Augen aber wenig Innovatives bieten und sich schlicht nahtlos an die übrige Auswahl einreihen.

Wieso kann nicht die Apple Watch Ultra die Komplikationen (optional) häufiger aktualisieren? Die Akkukapazität ist schließlich höher als bei den gewöhnlichen Modellen.

Ja, es ist meckern auf hohem Niveau. Bei 1000 Euro sind es aber eben solche Kleinigkeiten, die mich grübeln lassen, warum ich von der Series 7 upgraden sollte, obwohl die Watch Ultra jetzt ganz klar mein Favorit ist.

Ich gehe super gerne wandern und auf die 3 oben genannten Funktionen will ich (eigentlich) nicht mehr verzichten - zumindest wenn ich ein iPhone bei mir trage. Allerdings sind mir die tollen Funktionen den Aufpreis nicht wert.

Wie das Wandern auch ohne 1000-Euro-Uhr zum Highlight werden kann, erfahrt ihr im folgenden Erlebnisbericht:

Mich hat die Apple Watch Ultra zum Wandern überzeugt, aber doch nicht zum Kauf bewogen - obwohl sie für mich einen Mehrwert bietet. Aber wie sieht es bei euch aus? Besitzt ihr eine Apple Watch Ultra und seid rundum zufrieden oder seht ihr ebenfalls Verbesserungspotenzial? Welche Outdoor-Uhr verwendet ihr? Schreibt es gerne unten in die Kommentare!

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