Das Asus ROG Ally punktet für mich da, wo das Steam Deck enttäuscht

Das Asus ROG Ally will dem Steam Deck Konkurrenz machen. In einem Punkt hat es für mich bereits die Nase vorn.

Asus hat vor Kurzem einen eigenen Gaming-Handheld vorgestellt, namentlich das ROG Ally. Damit möchte man auf den vom Steam Deck losgetretenen Hype rund um mobiles PC-Zocken aufsatteln und ein Stück vom leckeren Kuchen abhaben, bevor Gabe Newell ihn komplett verspeist hat.

Erste internationale Tester durften Hand ans das Gerät legen und sich ein Bild von Leistungsfähigkeit, Display, Akkulaufzeit, Optik und mehr machen. Ich knete diese Pressestimmen für euch zu einem kompakten Teig zusammen, würze diesen noch mit meiner ganz eigenen Meinung zum ROG Ally und schon haben wir einen eigenen Kuchen, den wir mit niemandem teilen. Abgemacht? Abgemacht!

Sören Diedrich

@GameStar_de

Sören hat schon immer ein Faible für Handhelds gehabt. Angefangen vom Game Boy Color (die gelbe Pikachu-Edition!) über die PSP bis hin zum Steam Deck und natürlich der Nintendo Switch - er hatte sie alle! Kommt das Asus ROG Ally für ihn infrage? Ja! Und der Grund liegt nicht etwa bei der Hard-, sondern vielmehr bei der Software.

Die Hardware ist top...

Widmen wir uns zunächst der Hardware des ROG Ally. Die ist äußerst potent, leistungsfähiger noch als das Steam Deck, und dürfte dank der brandneuen AMD Ryzen Z1 APU selbst für aktuelle und anspruchsvollere Titel genügend Leistung in petto haben - nur FullHD-Auflösung und einer RDNA3-Grafikeinheit sei Dank. Das Steam Deck löst immerhin gar bloß mit 1280x800 Pixeln auf und lässt Bilder mit 60 Hz über den Bildschirm flimmern, während es beim ROG Ally augenfreundliche 120 Hz sind.

Hinzu kommen je nach Ausstattungsvariante noch bis zu 16 GB LPDDR5-RAM und eine vermutlich pfeilschnelle 512 GB PCIe-4-SSD. Verpackt wird das Ganze in ein nur 608 Gramm schweres Gehäuse. Zum Vergleich: Das Steam Deck bringt mit 669 Gramm etwas mehr auf die Waage.

Was sagen die Tester? Von der Leistungsfähigkeit des ROG Ally ist Allisa James von Techradar sehr angetan, die berichtet:

Monica Chin von The Verge wird noch konkreter, wenn sie verlautbaren lässt:

Weniger mit der Leistung und mehr mit der Haptik hat sich Dan Ackerman von CNet beschäftigt, der von der Bedienung des Geräts überzeugt ist:

Gibt es noch Fragezeichen? Ja, die gibt es. Noch ist unklar, welche Kapazität der Akku aufweist und wie lange dieser dann unterwegs durchhält. Außerdem muss man bedenken, dass das ROG Ally die potenzielle maximale Leistung des Ryzen Z1-Chips wohl im Alltag nie erreichen wird, da die APU sich dann bis zu 30 Watt genehmigen dürfte - viel zu viel für ein mobiles Gerät, von der Wärmeentwicklung ganz zu schweigen.

...aber die Software ist der Matchball

Kommen wir nun zu meiner angekündigten eigenen Meinung. Denn für mich ist das ROG Ally nicht wegen der Hardware spannend (erneut: Akku und Abwärme limitieren die Power ohnehin), sondern wegen seiner Software.

Statt Linux kommt hier Windows 11 zum Einsatz. Der für uns Zocker wohl wichtigste Unterschied, denn dadurch fällt auf einen Schlag jede Kompatibilitätsgrenze. Ich habe keine Lust mehr, an meinem Steam OS herumzufrickeln und mich mit diesem vermaledeiten Linux-Desktop herumzuärgern. Und bevor die Experten nun im Kommentarbereich ihre Finger nur so über die Tastatur fliegen lassen: Ja, auf dem Steam Deck kann man auch Windows 11 und damit verbundene Software installieren.

Wir dürfen aber nicht nur aus unserer Enthusiasten-Perspektive auf solche Geräte blicken, sondern müssen uns auch in die Haut eines weniger verrückten Endkunden versetzen, der einfach nur zocken will. Und was wird der sich wünschen? Genau: Steam, GOG, den Epic Launcher, Uplay und Co., eben so wie am PC. Wir sind Gewohnheitstiere, das wissen auch die Hardware-Hersteller.

Asus sollte in meinen Augen das Marketing des ROG Ally weniger auf die nur auf dem Papier wichtige Performance auslegen, sondern vielmehr auf die Software. Andere Mitbewerber wie das von mir getestete Ayaneo Air Pro setzen zwar ebenfalls auf Windows, hier habe ich aber keinen großen Konzern im Hintergrund, der mir auch außerhalb von China mit Support zur Seite steht - Punkt für Asus.

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von Sören Diedrich

Asus scheint ohnehin bereits erkannt zu haben, dass bei der Software am meisten Potenzial für Markterfolg besteht. Wenn ihr das ROG Ally kauft, sind nicht nur gängige Programme wie die oben aufgeführten schon vorinstalliert, ihr erhaltet sogar eine 90-Tage-Trial für den Microsoft Game Pass obendrauf.

Werde ich mir das ROG Ally kaufen? Das Steam Deck ist meine Retro-Maschine. Die PSP hole ich nur noch für Klassiker raus, die auf keine andere Plattform portiert wurden. Und der Game Boy Color im Pika-Pika-Design...ach, lassen wir das.

Gut möglich, dass ich auch hier zuschlage. Das hängt aber natürlich auch vom noch nicht bekannten Preis ab. Nur mit der Optik hadere ich noch ein wenig. Sieht schon verdammt nach 90er-Jahre aus, und als Jahrgang 1990 darf ich das sagen. Andererseits hatte ich damals auch schon das auffällige Dinosaurier-Tamagotchi, da kann ich ein bisschen RGB-Spielerei unterwegs durchaus verschmerzen.

Viel wichtiger als meine Meinung - denn die kenne ich ja bereits - sind mir eure Gedanken zu diesem Thema! Interessiert ihr euch für das Asus ROG Ally? Wenn ja: Welche Features haben es euch am meisten angetan, die Performance, die Haptik, oder etwas ganz anderes? Wenn nein: Was stört euch an dem Gadget? So oder so: Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!