2D im Internet war gestern: Neues Bildformat bringt 3D in den Browser

Mit einem neuen Bildformat möchte ein Unternehmen 3D-Inhalte auf 2D-Bildschirme bringen, die ihr dann auf allen Webseite im Browser betrachten könnt.

Mit einem neuen Verfahren will Looking Glass 3D-Bilder ins Internet bringen. Quelle: Nikki ChanThe Verge Mit einem neuen Verfahren will Looking Glass 3D-Bilder ins Internet bringen. Quelle: Nikki Chan/The Verge

2D-Bilder im Internet sind bei Weitem keine Neuheit. Mit GIFs ist immerhin schon im Jahr 1987 Bewegung in die Sache gekommen. Ein Unternehmen will jetzt aber noch einen Schritt weiter gehen und Szenen im Browser in 3D darstellen.

Das Unternehmen, das diese Technologie entwickelt hat, nennt sich Looking Glass, die Kollegen von The Verge sind die erstes, die das neue Bildformat vorstellen durften. Das lässt euch in eine 3D-Szene hineinschauen, auch wenn ihr sie auf einem 2D-Bildschirm betrachtet. 

Dafür nutzt das Unternehmen eine bereits sehr lange bekannte Technik namens Parallax-Scrolling. Dabei bewegen sich weiter entfernte Objekte in einer 3D-Szene langsamer als die Objekte im Vordergrund, wodurch ein 3D-Effekt entsteht. Das Bildformat nennt sich Looking Glass Block. Der 3D-Effekt entsteht dabei erst, sobald ihr die Maus darüber bewegt. Wie das aussehen kann, zeigt ein Beispiel von The Verge.

Bis zu 100 Bilder pro Block

Dabei besteht ein Looking Glass Block aus einer Serie von Bildern, welche die gezeigt Szene aus verschiedenen Blickwinkeln darstellt. Wenn ihr dann mit der Maus darüber scrollt, zeigt der Block ein Bild nach dem anderen und lässt so den 3D-Effekt entstehen. Das hat natürlich auch zur Folge, dass ein Block weitaus größer ist als ein normales JPEG. Blocks sind laut Looking Glass CEO Shawn Faye in der Regel rund 2 MByte groß, können aber bis zu 50 MByte und mehr anwachsen, wenn es sich um eine 8K-Szene handelt. 

Wenn ihr langsam über das Bild fahrt, könnt ihr die einzelnen Bilder genau erkennen und der Block stottert. Erst wenn ihr schneller drüber fahrt, entsteht ein weiches Bild und ein ansehnlicher 3D-Effekt, wie bei dieser Tafel Schokolade von Looking Glass zu sehen (via externen Link)

Pilotprogramm für 3D-Hologramme gestartet

Momentan ist die Technologie aber noch nicht für alle verfügbar. Looking Glass hat ein Pilotprojekt gestartet, bei dem Kreative sich anmelden können, um ihre Werke in 3D-Szenen zu verwandeln, die sie dann im Internet verteilen können. 

Das richtet sich vor allem an Künstler, die in 3D-Anwendungen wie Grafikengines wie der Unreal Engine oder Unity arbeiten oder auch mit 3D-Grafiksuites wie Blender oder Maya. Die Blöcke können dann mithilfe von Code in eine Webseite eingebunden werden. Das soll auf PCs und Smartphones gleichermaßen funktionieren. 

Erst vor Kurzem ist der Erfinder des GIFs von uns gegangen, weshalb wir uns im folgenden Artikel an ihn erinnern und sein Erbe für das Internet ehren: 

Erfinder des GIFs gestorben: Stephen Wilhite hat die Meme-Kultur geprägt

Glaubt ihr die Looking Glass Blocks können sich durchsetzen und bieten ausreichend Mehrwert? Sind sie ein fortschrittliches GIF oder sinnlose Spielerei? Lasst es uns gerne wissen. 

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