Krypto-Währungen - Bitcoin-Mining könnte sich auf globale Erwärmung auswirken

Die zunehmende Verbreitung von Kryptomining könnte für sich genommen die globale Erwärmung um zwei Grad Celsius innerhalb von 20 Jahren erhöhen. Das hat eine Studie amerikanischer Forscher ergeben.

Bitcoin-Mining könnte sich laut einer Studie deutlich auf den Klimawandel auswirken. Bitcoin-Mining könnte sich laut einer Studie deutlich auf den Klimawandel auswirken.

Kryptomining beschleunigt den Klimawandel, und zwar in potentiell kritischem Ausmaß. Das haben zumindest US-amerikanische Forscher im Rahmen einer aktuellen Studie herausgefunden, die kürzlich in der Zeitschrift Nature Climate Change erschienen ist (via Motherboard).

Konkret sagen die Forscher, dass allein das Schürfen von Bitcoin innerhalb der nächsten 20 Jahre genug Kohlenstoff-Dioxid-Emissionen produzieren könnte, um die globale Temperatur um zwei Grad Celsius zu steigern. Ein Report der Vereinten Nationen geht laut Motherboard gleichzeitig davon aus, dass bereits ein Anstieg von 1,5 Grad Celsius irreversible negative Folgen haben würde.

Kryptowährungen und Mining - Was ist das und wie funktioniert es?

Für den problematischen CO2-Ausstoß des Bitcoin-Minings ist den Forschern zufolge der massive Energieverbrauch verantwortlich, der sich aus dem Betrieb der für das Mining erforderlichen Hardware ergibt. Den Berechnungen des niederländischen Ökonomen Alex de Vries zufolge entspricht der Energiebedarf des Bitcoin-Minings derzeit ungefähr demjenigen von ganz Österreich.

Für ihre Studie berücksichtigte das Forscherteam neben der Effizienz von Mining-Hardware die Standorte der Bitcoin-Miner und den den durchschnittlichen CO2-Ausstoß bei der Energiegewinnung in den jeweiligen Ländern. Daraus ergab sich eine Produktion von 69 Millionen Tonnen CO2 im Jahr allein durch Bitcoin-Mining.

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Um eine Vorhersage über die potentielle Entwicklung von Bitcoin-Mining in Sachen Energieverbrauch treffen zu können, zogen die Forscher Vergleiche zur Verbreitung von Kreditkarten und Geschirrspülern. In der Studie heißt es dazu:

"Sollte Bitcoin dem durchschnittlichen Wachstumstrend folgen, den wir bereits bei zahlreichen anderen Technologien beobachtet haben, könnte es in unter 100 Jahren mit der globalen Summe bargeldloser Transaktionen gleichziehen. Allerdings könnten die gesammelten Emissionen eines derartigen Gebrauchs-Wachstums im Rahmen von Emissionen liegen, die den Planeten innerhalb von 16 Jahren um 2 °C erwärmen. Wenn die Wachstumsrate den am langsamsten angenommenen Technologien entspricht, werden die gesammelten Emissionen von Bitcoin die 2°C-Grenze innerhalb von 22 Jahren überschreiten, oder innerhalb von 11 Jahren bei der schnellsten Rate, mit der andere Technologien angenommen wurden."

Allerdings beruhen diese Prognosen auf der Annahme, dass über die kommenden Jahrzehnte keine umweltfreundlichen Anpassungen bei der Energiegewinnung stattfinden. Eine zunehmende Verbreitung erneuerbarer Energien könnte sich auch positiv auf den CO2-Ausstoß des Bitcoin-Minings auswirken. Dafür müssten erneuerbare Energien aber zum einen günstiger und zum anderen stabiler und zuverlässiger werden als fossile Energien.

Auf der anderen Seite ist schwer abzusehen, wie populär das Bitcoin-Mining bleibt. Nach einem rasanten Wertanstieg im Jahr 2017 bis in den fünfstelligen Bereich ist der Bitcoin-Kurs im ersten Halbjahr 2018 wieder deutlich gefallen. In den letzten Monaten hat er sich aber auf einem immer noch hohen Niveau im mittleren vierstelligen Bereich stabilisiert.

Die Popularität von Krypto-Währungen wie Bitcoin und Ethereum sorgte 2017 teils für stark ansteigende Preise und eine schlechte Verfügbarkeit von Grafikkarten. Inzwischen hat sich die Lage aber wieder beruhigt, möglicherweise auch dank des vermehrten Einsatzes von speziellen »ASICs« (application-specific integrated circuit), die nur auf das Mining ausgelegt sind und deshalb deutlich energieeffizienter daran arbeiten können.

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