China verkauft ersten eigenen DDR4-RAM: Wo steht er im Vergleich zu Samsung & Co?

China holt weiter auf: Der chinesische Halbleiterproduzent UniIC bietet selbst entwickelte DDR4-Arbeitsspeicher zum Verkauf an.

Der UniIC DDR4-2400 8GB kommt im schlichten grünen Platinen-Design daher. (Bildquelle: Tmall) Der UniIC DDR4-2400 8GB kommt im schlichten grünen Platinen-Design daher. (Bildquelle: Tmall)

Der chinesische Chipfabrikant UniIC Semiconductors startet den Verkauf des ersten vollständig in China entwickelten und produzierten DDR4-Arbeitsspeichers, wie aus einem Angebot des Onlinehändlers Tmall hervorgeht. Damit holt das Reich der Mitte technologisch einen weiteren wichtigen Schritt zum Westen auf.

Zuvor sorgten bereits der Zhaoxin KX-U6880, als erste 3-GHz-CPU des Landes, eine GPU auf GTX-1080-Niveau und sogar ein eigener Windows-Ersatz für Aufsehen. Hinter den aufrührenden Schlagzeilen geht es jedoch oft weit beschaulicher zu, wie der folgende Artikel zeigt. Wo ordnet sich der landeseigene DDR4-RAM also am Ende ein?

Um welche Module handelt es sich?

UniIC bietet zwei Modelle des DDR4-Speichers an: Einen DDR4-2400 und einen DDR4-2666. Letzterer verwendet allerdings Chips des südkoreanischen Halbleiterherstellers SK Hynix, wie ein Mitarbeiter von UniICs Webstore (Baidu.com, via Toms Hardware) mitteilte. Bleibt also nur das 2.400-Mhz-Modul als wirklich reinrassig chinesisches Produkt.

Die Specs des UniIC DDR-2400:

  • 8GB DDR4-2400
  • CL18/CL17 17-17-39 @1200 MHz bei 1,2 Volt

Wo ordnet sich der UniIC DDR-2400 ein?

Mit effektiv 2.400 MHz ordnet sich das UniIC-Modul in der mittleren Leistungsklasse (nach JEDEC) ein. Wie groß dabei der Übertaktungsspielraum ist, ist derzeit allerdings nicht bekannt. Vordefinierte OC-Profile wie sie etwa von Intel XMP bekannt sind, gibt es aber nicht.

Der Preis des UniIC DDR4-2400 8GB liegt bei 209 Yuan, was umgerechnet rund 26 Euro entspricht. Inklusive deutscher Mehrwertsteuer sind das circa 31 Euro. Damit rangiert der 8GB-Riegel im Bereich vergleichbarer Module.

Vorerst abzuwarten bleibt jedoch, wie sich der Arbeitsspeicher im Vergleich zu Produkten von Samsung, SK Hynix und Co. schlägt. Doch auch wenn es UniIC noch nicht mit den High-End-Modulen der Konkurrenz aufnehmen können sollte, hat man einen Fuß in den Markt für flüchtige Speicher gesetzt.

Nicht der erste DRAM-Produzent aus China

Im Herbst vergangenen Jahres machte das vom chinesischen Staat unterstützte Startup ChangXin Memory Technologies (CXMT) mit eigenen DRAM-Chips von sich Reden. Es war allerdings nicht klar, um welche DDR-Module es sich dabei genau handelt, lediglich Informationen zum verwendeten Fertigungsverfahren waren bekanntgeworden.

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