Dieser Controller hat mich zu einer schlechteren Spielerin gemacht – und ich verzeihe ihm das gerne

Der HyperX Clutch Gladiate RGB hat eine opulente Beleuchtung im durchsichtigen Gehäuse. Aber kann der PC-Controller mehr, als bloß gut auszusehen?

Mit dem HyperX Clutch Gladiate RGB in ihren Händen ließ Nele Alan Wake das ein oder andere Mal hopsgehen – und sie hat das jedes Mal genossen. Warum das so ist, und inwiefern der Controller Schuld daran trägt, lest ihr in unserem Test.

Technische Daten des HyperX Clutch Gladiate RGB

  • Verbindungsarten: Kabel (USB-C zu USB-A, abnehmbar)
  • Kabellänge: ca. 2,95 m
  • Kompatibilität: Xbox Series X|S, Xbox One, PC
  • Anschlüsse: 3,5 mm Stereo-Buchse und USB-C-Anschluss
  • Vibration/Rumble: Ja, über zwei Motoren
  • Lizenz: Offizielle Xbox-Lizenz
  • Beleuchtung: 6 RGB-LEDs (7 Farben, 3 Effekte)
  • Abmessungen: 15,5 x 6,5 x 11 cm
HyperX Clutch Gladiate RGB
HyperX Clutch Gladiate RGB
Dieser Xbox-lizenzierte Controller macht sich im Regal genauso gut wie am PC oder der Konsole – und das ist nichts Schlechtes! Er sieht mit seiner transparenten und üppig beleuchten Hülle nicht nur fantastisch aus, wir können zum Teil auch sehen, wie er funktioniert. Aus rein spielerischer Sicht, hat er aber ein paar kleinere Defizite, die der positivem Gesamtbewertung aber kaum schaden können.
  • Großartige Optik mit durchsichtigem Gehäuse und viel (änder- und abstellbarer) Beleuchtung
  • Preiswert
  • Kräftiges Force Feedback
  • Anpassungen komplett ohne zusätzliche Software über Tasten
  • Angenehme Größe (für M und L)
  • Kabel schön lang ...
  • ... aber nicht ummantelt und recht steif
  • Sehr glatte Oberfläche und Tasten
  • Analogsticks etwas schwergängig und D-Pad leicht schwammig (beides aber nicht dramatisch ausgeprägt)
HyperX Clutch Gladiate bei Amazon kaufen.

Glatte Oberfläche für bessere Transparenz

Meine erste, auf einen kleinen Block gekritzelte Notiz zu diesem Controller war beim Spielen von Alan Wake ein euphorisches krasse Beleuchtung!. Direkt danach folgte als Minuspunkt glattes Gehäuse + Griffe. Beides hängt tatsächlich miteinander zusammen und ist ziemlich sicher eine bewusste Designentscheidung des Herstellers.

Der Controller hat nicht einfach nur außen auf der Hülle angebrachte oder darin eingelassene Leuchtelemente, wie es sie bei anderen Gamepads gelegentlich gibt, sondern wartet mit einer Vielzahl von LEDs im Inneren auf – sechs um genau zu sein. Sichtbar werden diese durch ein komplett transparentes Gehäuse, durch das sie munter hindurchscheinen. Um die Durchsicht zu optimieren, ist die Hülle absolut glatt. Riffel, Grip, Mattierungen oder Ähnliches hätte hingegen negativen Einfluss auf die Transparenz.

Nele Wobker
Nele Wobker

Nele testet Controller nicht nur beruflich, sie benutzt sie auch außerhalb der Arbeit unheimlich gerne, vorausgesetzt, das Spiel unterstützt die Steuerung damit auch.

Xbox-Games wie Remedys Control, Alan Wake und Quantum Break oder auch sämtliche Assassin's Creeds, kann sie sich nur noch schwer mit Maus und Tastatur vorstellen. Neben ihren eigenen, privaten Gamepads, von denen sie euch ein paar schon einmal in einer kurzen Webstory vorgestellt hat, lagen innerhalb weniger Jahre rund 50 Test-Controller in ihren Händen – manche davon besser als andere.

Alleine den Xbox Wireless Controller besitzt sie inzwischen dreimal, aus Angst, dass dieser vielleicht irgendwann doch einmal nicht mehr hergestellt wird. Denn diesen hat sie aufgrund seiner Unkompliziertheit noch immer am liebsten.

Alle meine Schaltkreise

Doch warum ist die Durchsichtigkeit der Außenschale bei diesem Gamepad überhaupt so wichtig? Weil man nur so die wahre Faszination dieses Geräts erleben kann, denn dieser Controller legt alles frei – auch seine Innereien! Gut, die Anspielung auf Futurama in der Zwischenüberschrift passt nicht ganz, denn die Schaltkreise selbst kann man natürlich nicht sehen. Dafür aber sehr wohl die Platinen, die feinen Drahtverbindungen und – was ich wirklich cool finde – die Rumble Units in den Haltegriffen.

Diese Rumble Units, also die Komponenten, die für die Vibrationen zuständig sind, waren dann auch hauptverantwortlich dafür, dass ich in Alan Wake gestorben bin, schlichtweg weil der Controller im falschen Moment interessanter war. Wie auch bei anderen Modellen, beginnen diese Bewegungseinheiten - einmal links, einmal rechts in beiden Haltehörnchen - zu rotieren, meistens in stressigen Spielsituationen.

Beispielsweise schießen vor Alan im schwachen Schein der Taschenlampe einige der schattenhaften Besessenen (Gegnertyp) aus dem Himmel auf den Boden. Krachend landen sie in einiger Entferung vor dem Protagonisten und stürmen auf ihn los. Der Controller kriegt sich kaum noch ein und zittert im Angesicht der Gegnerwelle, als hätte er eine kleine, schleudernde Waschmaschine verschluckt.

Doch ich schaue nicht zu den Bessenen. Ich gucke fasziniert das ruckelnde, hell erleuchtete Gamepad an, das ich, im Schneidersitz auf dem Sofa hockend, locker vor meinem Schoß halte. In den Griffen drehen sich mehrere aneinanderliegende Metallplättchen. Auf der linken Seite offenbar mehr als auf der rechten.

Um zu verifizieren, dass beide Teile wirklich nicht identisch sind, lasse ich das linke Haltehorn unvermittelt los, um besser gucken zu können. Der Controller entgleitet mir kurz, weil er praktisch keinen Grip hat. Eilig hebe ich ihn wieder auf, doch das Vibrieren ist bereits verstummt. Kurz schaue ich irritert zum Monitor auf. Das Spiel bietet mir an, neu zu laden. Alan ist tot. So schnell kann's gehen.

Kabel? Na klar!

Im Lieferumfang ist nur das Nötigste enthalten: Der Controller und das abnehmbare Kabel. Im Lieferumfang ist nur das Nötigste enthalten: Der Controller und das abnehmbare Kabel.

Der HyperX Clutch Gladiate RGB ist kabelgebunden, was bei der fulminanten Beleuchtung auch nicht verwundert, denn die würde erheblich am Akku saugen. Am Ende würden einige Spieler diese vermutlich einfach komplett abschalten, was schade wäre.

Zum Glück müssen wir uns beim HyperX-Gamepad aber keine Sorgen um Akkulaufzeiten machen. Das fast drei Meter lange USB-C nach USB-A-Kabel ist zwar etwas steif und auch leider nicht stoffummantelt, aber zumindest ausreichend lang. Und es liegt überhaupt bei! Inzwischen ist es unter Produzenten nämlich offenbar keine Selbstverständlichkeit mehr, die Leinen gratis mit in den Karton zu packen.

Wenn ihr ein Faible für einzigartige Gamepads habt, solltet ihr euch unbedingt Linhs Test zu dem Alpakka Controller und unsere Kaufberatungen zum Thema ansehen:

Gewohnheit und Geschmack sind nie unerheblich

Mein privat bevorzugtes On-Going-Gamepad ist noch immer der Xbox Wireless Controller, den ich inzwischen dreimal besitze. Im Vergleich zu diesem und den meisten der 16 anderen Controller, die ich nur in dieser einen Testrunde im Herbst/Winter zum Vergleichen da hatte, sind die Analogsticks des HyperX Clutch Gladiate RGB vielleicht einen kleinen Tick schwergängiger.

Ich würde aber behaupten, dass man das nur im direkten Vergleich und wenn man genauestens drauf achtet, überhaupt merkt. Und ob man das mag oder nicht, ist sowieso Geschmackssache.

Wo der Xbox Wireless Controller ein eher klickendes, knackig-präzises D-Pad mitbringt, hat der HyperX Clutch Gladiate RGB ein eher schwammiges Plastikkreuz. Gefühlt bewegt sich beispielsweise beim nach unten Drücken das komplette Teil mit. Aber das kommt einem wohl nur so vor, beziehungsweise lösen die Kontakte unterm Kreuz dennoch nur in die gewünschte Richtung aus. Dieses Feedback-Problem haben leider viele günstigere Controller. Nichts, woran man sich übermäßig stören müsste.

Helligkeit Beide Controller mit statisch grüner Farbe. Links auf der schwächsten und rechts auf der hellsten Stufe.

Bunt dynamisch Der Controller lässt einige Modi, Effekte und Farbwechsel zu.

Werkseinstellung und Off Links die Werkseinstellung des Controllers, rechts ausgeschaltet.

Lila Meine persönliche Lieblingseinstellung in Lila und weniger stark leuchtend aber saft pulsirend.

Für wen ist der HyperX Clutch Gladiate RGB geeignet?

Wir schauen, für wen der HyperX Clutch Gladiate RGB der richtige Controller sein könnte. Die Einsatzgebiete ließen sich natürlich noch deutlich ausweiten, wir bleiben aber bei den Hauptzielgruppen:

  • Tech-Liebhaber: Wenn ihr wissen wollt, wie ein Gamepad von innen aussieht und arbeitet - und sofern ihr ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, unabhängig von den Grundeigenschaften, zu schätzen wisst.
  • Gaming-Nerds: Als Zweit- oder Dritt-Controller oder als nerdige Deko für‘s Regal.
  • Schmierfinke und Hygienische: Wer seinen Controller gerne regelmäßig feucht abwischt, z. B. weil das Kind (oder auch man selbst) mit klebrigen Marmeladenhänden daran herumgespielt hat, oder für Leute wie Nele, die sowieso ständig alle möglichen Eingabegeräte sauber machen muss.
  • Sicher und unkompliziert: Wen das Kabel nicht stört, oder wer ohnehin Wired Controller bevorzugt.

Fazit der Redaktion

Nele Wobker

Okay, ich gebe es zu. Dieser Controller hat alleine wegen seines, wie ich finde, legendär guten Aussehens einen Extra-Stern in der Bewertung von mir bekommen – und das ist auch vollkommen in Ordnung. Denn obwohl der HyperX Clutch Gladiate RGB aus rein spielerischer Sicht nicht unbedingt überragend ist, macht diese Optik ihn zu einem absoluten Tech-Liebhaberstück, das tief blicken lässt und das ich nicht mehr missen will.

Die gelegentlichen Ingame-Tode in Alan Wake habe ich nur zu gerne in Kauf genommen, um den Rumble-Units beim Arbeiten zuzusehen oder um an der Beleuchtung herumzuspielen.

Renegade oder Paragon? Mit zwei HyperX Clutch Gladiate RGB kann man Garrus und Tali aus Mass Effect im Regal neu erstrahlen lassen. Aufgrund eines Fehlers stand mir der Controller in zweifacher Ausführung zur Verfügung. Renegade oder Paragon? Mit zwei HyperX Clutch Gladiate RGB kann man Garrus und Tali aus Mass Effect im Regal neu erstrahlen lassen. Aufgrund eines Fehlers stand mir der Controller in zweifacher Ausführung zur Verfügung.

Wie vielfältig und vor allem simpel sich an der Beleuchtung schrauben lässt, kommt meiner Vorliebe für unkomplizierte aber wirkungsvolle Technik sehr entgegen. Für rund 50 Euro kann man ihn gegebenenfalls sogar einfach als Dekoration oder nerdige Weihnachtsbeleuchtung benutzen. Da gibt es wesentlich teurere Lichtshows für Feiertage.

Außerdem ist das Gamepad trotz der paar Negativpunkte ja auch nicht schlecht. Bessere gibt es fast immer irgendwie, irgendwo, irgendwann. Ich habe mich beim Spielen mit diesem Controller quasi ständig an selbigem erfreut. Kommt es darauf nicht letztendlich an – dem Spaß beim Spielen?

Alan Wake sagt, er ist mit dem Sterben als Kriminalschriftsteller so oder so vertraut. Dass ich zu Beginn des Spiels auf Schwer gestellt habe, könnte Alans gelegentliche Tode vielleicht auch ein wenig mitverursacht haben.

Sein Kumpel Barry Wheeler fügt hinzu: »I don't care what anybody says; I am done with darkness!« und die muss man mit dem HyperX Clutch Gladiate RGB nie mehr fürchten. Es werde Licht!

zu den Kommentaren (3)

Kommentare(3)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.