Intel Core i7 8700 - Geschwindigkeit hängt von OEM-Konfiguration ab

Die Leistung von Intels Coffee-Lake-CPU Core i7 8700 kann in OEM-Systemkonfigurationen deutlich niedriger als in anderen Umgebungen liegen.

Intels Core i7 8700 unterliegt bei der Leistung je nach Einsatzumgebung teils relativ deutlichen Schwankungen. Intels Core i7 8700 unterliegt bei der Leistung je nach Einsatzumgebung teils relativ deutlichen Schwankungen.

Im Segment der oberen Mittelklasse bietet Intel derzeit neben dem Core i7 8700K der Coffee-Lake-Baureihe auch den Core i7 8700 an (wobei die CPUs nach wie vor schlecht im Handel verfügbar sind). Weil Intel selbst keine Aussagen über die maximalen Taktraten bei Belastung mehrerer Kerne trifft, hat ComputerBase einen eigenen Vergleichstest der Prozessoren durchgeführt.

Das durchaus erstaunliche Ergebnis: Während sich die Leistung im Rahmen des regulären Test-Systems mit selbst gewählter Hardware kaum unterscheidet, kann sie im Falle des Core i7 8700 beim Einsatz in einem Komplett-PC spürbar niedriger liegen, was laut Computerbase an einer strengeren Berücksichtigung der offiziellen Angaben zu der thermischen Verlustleistung (»TDP« beziehungsweise »Thermal Design Power«) liegt.

Gleichstand bei maximalem Turbo, aber nicht in OEM-Systemen

Die maximale TDP beträgt 65 Watt beim i7 8700 und 95 Watt beim i7 8700K. Beim Basistakt unterscheiden sich beide Prozessoren um 500 MHz. Liegt die Last mit aktiviertem Turbo auf einem, zwei oder vier Kernen, hat der i7 8700K nur noch 100 MHz Vorsprung gegenüber seinem kleinen Bruder, bei Last auf sechs Kernen liegen beide in Sachen Taktrate sogar gleichauf.

Im Test nutzte ComputerBase das Gigabyte Aorus Z370 Gaming Ultra Mainboard (ohne, dass eine automatische Übertaktung aktiv war) und stellte fest, dass in den verschiedenen Testszenarien die CPUs jeweils mit den genannten Taktraten liefen. Das führte zu sehr ähnlicher Leistung und nahezu gleichem Stromverbrauch.

Im Vergleich dazu prüfte ComputerBase die Leistung des i7 8700 in einer OEM-Konfiguration, dem Medion Erazer X67015. Während die Leistung bei geringer CPU-Last in Spielen keine Unterschiede zutage förderte, brach sie in Anwendungen mit höherer CPU-Last um sieben bis 19 Prozent ein. Die Taktraten waren dabei von 4,3 GHz auf 3,6 bis 3,7 GHz gesunken.

Cinebench-Test zeigt: OEM-Version gedrosselt

Medion erklärte gegenüber ComputerBase, dass die Leistung, die mit dem Z370 Mainboard erzielt worden sei, nicht von dem in ihrer OEM-Version verbauten Mainboard zu erreichen sei. Als Begründung lieferte die Firma die von Intel angegebene TDP von 65 Watt für den Core i7 8700, auf die das Mainboard den Prozessor beschränke, um innerhalb der offiziellen Spezifikationen von Intel zu bleiben.

Intel bestätigte seinerseits das TDP-Limit und die dadurch bedingte Leistungsdrosselung, gab aber auch an, dass im Test mit Cinebench die i7-8700-CPU mit aktiviertem Turbo 4,3 GHz erreichen solle. Sobald das TDP-Limit die Leistung drossele, werde die Taktrate nur »leicht« auf 4,1 GHz oder 4,2 GHz sinken – statt auf die von Computerbase gemessenen 3,6 bis 3,7 GHz bei Medion-PC.

Intel erklärt allerdings, dass die genauen Leistungswerte »von der Konfiguration des OEMs abhängen«. Erschwerend hinzu kommt die nicht sehr genaue TDP-Definition von Intel, die unter anderem schwammig von einer »von Intel definierten, hochkomplexen Arbeitslast« zu ihrer Ermittlung spricht. Als Käufer eines OEM-Systems mit i7 8700 tappt man damit vorerst etwas im Dunkeln, was die genau erreichbare Leistung der CPU angeht.

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