Die Corsair K100 Air Wireless ist eine außergewöhnliche Tastatur - der Preis widerspiegelt das.

Tastaturen gibt es mittlerweile in den verschiedensten Formen. Von 60 über 65 bis hin zu 75 Prozent, mit normalen oder Low-Profile-Switches für all jene, die es besonders flach mögen, ist alles dabei. Zur letzten Gruppe zähle auch ich, weshalb auf meinem Schreibtisch ein solches Modell steht – allerdings kabelgebunden.

Auf meinem Zweitschreibtisch, meinem mir heiligen und bereits in diversen Tests erwähnten Fliesentisch, will ich jedoch keine Kabel sehen. Deshalb nutze ich dort seit einiger Zeit die Razer Blackwidow V3 Mini Hyperspeed. Eine hervorragende Funktastatur, ohne Zweifel, aber sie ist mir schlicht zu hoch. Das liegt vor allem daran, dass der Tisch sehr niedrig ist und ich immer die Handgelenke unangenehm abknicken muss, um damit vor dem Fernseher zu tippen. Eine Handballenauflage könnte vielleicht etwas Abhilfe schaffen, aber die liegt leider nicht bei.

Und genau hier kommt die Tastatur aus diesem Test ins Spiel. Kann die ultradünne Corsair K100 Air Wireless mein Problem lösen? Und taugt sie auch als Gaming-Tastatur?

Corsair K100 Air Wireless

Die Corsair K100 Air Wireless ist eine außergewöhnliche Tastatur. Das verdankt sie dem sehr flachen Design und den hochwertigen Ultra Low-Profile-Schaltern von Cherry. Das Schreibgefühl ist dadurch völlig anders, als man es von den meisten mechanischen Tastaturen her kennt. Der Preis widerspiegelt allerdings, dass sie sich an eine sehr spezielle Kundschaft richtet. Knapp 300 Euro dürften für viele Interessierte ein klares Ausschlusskriterium sein.

Hohe Verarbeitungsqualität
Aluminumgehäuse
Sehr flaches Design
1.000 Hertz Abtastrate

Schreibgefühl ist Geschmackssache
Sehr hoher Preis

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Das ist die Corsair K100 Air Wireless

Mechanische Switches: Cherry MX Ultra Low-Profile (taktil)
Multimediatasten: Ja
Beleuchtung: RGB-Einzeltastenbeleuchtung
Onboardspeicher: bis zu 50
Anbindung: 2,4-GHz-Funk, Bluetooth, USB-C auf USB-A
Abtastrate: 1.000 Hz (2,4-GHz-Funk, genannt Slipstream), 8.000 Hz (USB-C via Corsair Axon)
Gewicht: 780 Gramm
Akkuleistung: 50 Stunden mit RGB, 200 Stunden ohne Beleuchtung (Angaben des Herstellers)
Reichweite: bis zu 10 Meter
Preis: 299 Euro

Was sind die Besonderheiten der K100 Air Wireless?

Anschlussmöglichkeiten

Bei einer Funktastatur stehen selbstredend die Anschlussoptionen im Vordergrund. Hier bietet die K100 Air Wireless drei Möglichkeiten: Entweder via 2,4-GHz-Funk samt Slipstream-Technologie und einem typischen USB-Dongle. Letztere verspricht eine Signalverzögerung von weniger als einer Millisekunde. Dazu kommen Bluetooth in Version 4.2 und kabelgebunden via USB-C auf USB-A. Hierüber wird die K100 Air Wireless, wenig überraschend, auch geladen.

Links seht ihr den USB-Anschluss, rechts daneben den An- und Ausschalter.

Apropos Laden: Corsair gibt an, dass der Akku bei aktiver RGB-Beleuchtung bis zu 50 Stunden reicht, ohne sogar 200 Stunden. Das deckt sich durchaus mit den Erfahrungen, die ich in den letzten Wochen mit dem Testgerät sammeln konnte.

Die Abtastrate, also wie oft die Tastatur pro Sekunde Informationen an den Rechner übermittelt, unterscheidet sich je nach verwendetem Anschluss. Kabelgebunden sind bis zu 8.000 Hz möglich, via 2,4-GHz-Funk sind es 1.000 Hz. Die Corsair K70 Pro Mini Wireless bietet hier sogar bis zu 2.000 Hz, reaktionsfreudig genug selbst für kompetitives Gaming zeigen sich aber beide Geräte.

Das Design

Das Alleinstellungsmerkmal der K100 Air Wireless ist das besonders flache Design mit gerade einmal elf Millimetern an der schmalsten Stelle. Moment, werdet ihr sagen, es gibt doch auch andere, flache Tastaturen und das ebenfalls kabellos! Das stimmt zwar, Corsairs jüngster Sprössling bietet zusätzlich jedoch mechanische Schalter des deutschen Herstellers Cherry. Die garantieren eine lange Lebensdauer, ohne mit der Zeit auszuleiern und fühlen sich gleichzeitig sehr hochwertig an.

Die Corsair K100 Air Wireless misst an der schmalsten Stelle gerade einmal elf Millimeter.

Das Schreibgefühl ist jedoch Geschmackssache. Es erinnert mehr an jenes besonders hochwertiger Laptops wie beispielsweise Geräte von Alienware oder XMG Schenker. Ich mag das sehr, aber es ist bestimmt nichts für jedermann.

Wie gut ist die K100 Air Wireless?

Die K100 Air Wireless besticht durch ihre hohe Verarbeitungsqualität. Die wird durch die Frontplatte aus schwarzem, gebürstetem Aluminium zusätzlich unterstrichen. Das gefällt mir ebenso gut wie das Schreibgefühl.

Auf der Underseite befindet sich eine Gummierung, die sich fast über die gesamt Breite des Full-Size-Brettes zieht. Die verleiht ihr selbst auf meinem glatten Fliesentisch den richtigen Halt. Die Höhe respektive die Neigung lässt sich außerdem zweistufig einstellen.

Dass mir das Schreibgefühl zusagt, ist schon ein wenig durchgeblitzt. Das liegt vor allem an den Cherry-Schaltern, die mit einem Hubweg von 0,8 Millimetern sehr direkt und schnell auslösen. Durch ihren taktilen Charakter gibt es auch ausreichend Widerstand, um nicht versehentlich eine Taste zu drücken und beim Zocken eine falsche Bewegung zu vollführen. Ebenfalls gut gefällt mir die nach innen gerichtete Wölbung der Tastenkappen, in die sich meine Fingerspitzen sanft anschmiegen. Ein bisschen zusätzliche (gefühlte) Treffsicherheit beim Tippen vermittelt das ebenfalls.

Die RGB-Beleuchtung lässt nichts zu wünschen übrig.

Die iCUE-Software verrichtet gewohnt gut ihren Dienst. Egal ob schlichte, einfarbige Beleuchtung oder die Kombination aus mehreren Effekten, alle Einstellungen lassen sich schnell und intuitiv finden. Ich selbst brauche das alles zwar nicht unbedingt, mir reicht es, die einzelnen Tasten bei Dunkelheit zu erkennen, aber wer mag, kann sich hier nach Belieben austoben.

Mein persönliches Highlight ist das flache Design. Endlich muss ich meine Handgelenke nicht mehr abknicken, sondern kann meine Handballen beim Schreiben einfach auf den Wohnzimmertisch legen. Und ich muss dabei nicht auf die hervorragenden Eigenschaften mechanischer Schalter verzichten.

Für wen lohnt sich die K100 Air Wireless?

Allein schon wegen des Preises von knapp 300 Euro richtet sich die Corsair K100 Air Wireless an die Nische weniger Enthusiasten. Aber nicht nur deshalb. Das Schreibgefühl ist sehr speziell und ich bin mir sicher, dass viele eine normale mechanische Tastatur mit hohen Schaltern dem neuen Modell vorziehen werden.

Wer jedoch ebenso besondere Anforderungen an eine Tastatur stellt wie ich und gleichzeitig mit dem eher an ein hochwertiges Notebook erinnernden Tastenanschlag etwas anfangen kann, wird mit der K100 Air Wireless sehr glücklich werden.

Kaufberatung

Die besten Gaming-Tastaturen für jedes Budget

von Nele Wobker

Fazit der Redaktion

Alexander Köpf
@NebulaMutara

Die Corsair K100 Air Wireless ist eine außergewöhnliche Tastatur. Das gilt insbesondere für die hohe Verarbeitungsqualität, das extrem schlanke Design sowie das Schreibgefühl. Es tippt sich damit eher wie mit einem Edel-Laptop der Marken Alienware oder XMG Schenker als einer typischen mechanischen Tastatur.

Das verdeutlicht, dass sie sich nicht an den Mainstream richtet, sondern an eine spezielle und vor allem gut betuchte Klientel. Denn Corsairs jüngster Sproß ist mit einem Listenpreis von knapp 300 Euro ebenso teuer wie besonders. Der Mehrwert gegenüber Geräten in einer niedrigeren Preisklasse besteht einzig und allein im flachen Design mit Cherry MX Ultra Low-Profile-Switches. Für den, der genau das sucht und es sich leisten kann, ist es das Höchste. Für viele dürfte es jedoch ein Ausschlusskriterium sein.