Morgen ist Valentinstag und passend dazu geht es im Rahmen von FYNG Love dieser Tage um Liebe. Da möchte ich die Gelegenheit beim Schopfe packen und euch von meinen Erfahrungen mit Dating-Apps berichten. Seit über einem Jahr nutze ich einige davon und will euch die meiner Meinung nach besten präsentieren. Auf dass ihr vielleicht auch bald frustfrei auf digitale Partnersuche gehen könnt.
Dabei geht es vor allem um kostenlose Apps, die zwar immer eine Art Abo-Modell haben, aber auch gratis gut funktionieren – wenn auch mit Einschränkungen.
Bevor wir loslegen noch ein kleiner Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine sehr persönliche Sichtweise auf ein Thema, dass man zu großen Teilen nur individuell beurteilen kann. Ich kann beispielsweise nur aus der Sicht eines heterosexuellen Mannes schreiben. Trotzdem versuche ich natürlich so gut wie möglich alle Aspekte abzudecken.
Falls euch der Sinn dann noch nach mehr Liebe steht, findet ihr unter dem folgenden Link, Lovestorys aus der Community, tolle Rollenspielbegleiter, unsere ersten Tech-Lieben und vieles mehr zum Thema Liebe in Gaming und Technik:
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Das Prinzip ist überall gleich
Die Idee hinter den Dating-Apps ist oft recht ähnlich. Alle haben gemeinsam, dass man potenzielle Partnerinnen und Partner angezeigt bekommt und diese dann entweder nach links oder rechts swipen kann. Mit einem Wisch nach rechts bekundet man Interesse, mit einem Wisch nach links verschwindet das angezeigte Profil ins Daten-Nirwana.
Erst wenn zwei Personen gegenseitig Interesse bekundet haben, können sie miteinander kommunizieren. Zumindest in den meisten Fällen.
Bevor man mit dem Swipen beginnt, legt man noch ein Profil an und versorgt es mit Bildern und Informationen über die eigene Person.
Unterschiede zwischen den Apps finden sich abseits dieser gleichen Grundlage in den Feinheiten und Features. Aber auch die Personengruppen scheinen sich auf den Plattformen zu unterscheiden.
Dazu gibt es Abweichungen bei der Qualität der technischen Basis. In vielen Apps wird nämlich gar nicht oder nur wenig gegen Fake-Profile vorgegangen. Passt daher bitte auf euch auf und seid wachsam. Auch die Ortsbeschränkungen funktionieren nicht immer richtig. In einigen Apps ist es mir mehrfach passiert, dass mir Frauen von anderen Kontinenten angezeigt wurden - in meinen Augen nicht unbedingt Sinn der Sache.
Wir wollen uns bei FYNG Love aber vor allem auf das Positive fokussieren. Deswegen spreche ich heute nur über die vier Apps, die mir bisher am besten gefallen haben.
Tinder
Beginnen wir mit dem Klassiker der Dating-Apps. Tinder war eine der ersten Apps, die das Swipen groß gemacht hat und hält sich bis heute als einer der beliebtesten Dating-Plattformen. Laut Statista steht Tinder auf Platz zwei der Dating-Apps, direkt hinter Lovoo.
Hier kommt man in den Genuss einer einfachen und viel genutzten App. Bilder hochladen, ein paar wenige Angaben zur Person machen und schon kann es losgehen.
Mit Tinder Explore könnt ihr in speziell definierten Instanzen swipen, in denen euch beispielsweise nur Nutzerinnen und Nutzer angezeigt werden, die dasselbe Interesse verfolgen. Beispielsweise Gaming oder Tierliebe.
Abgesehen von den Funktionen sind auch die Menschen wichtig, die die App nutzen. Jede soziale Plattform entwickelt ihre eigene Dynamik und da sind auch Dating-Apps keine Ausnahme. Dazu hat eine Freundin von mir neulich folgendes über den Date-Giganten gesagt:
»Auf Tinder sehen irgendwie alle aus wie Models. Da komme ich mir fehl am Platz vor.«
Und tatsächlich scheint es auch mich so, dass auf Tinder mehr Wert auf Äußerlichkeit gelegt wird. Das spiegelt sich auch in den Profil-Angaben wider, von denen es im Vergleich zu den anderen Apps recht wenige gibt.
Neben Wohnort, Job, Interessen und weiteren Angaben zu beispielsweise Kinderwunsch oder dem Rauchen gibt es keine weiteren Kennlern-Funktionen.
Für wen lohnt sich Tinder? Tinder ist schnell eingerichtet, einfach zu bedienen und bietet eine große Nutzerbasis, was grade in weniger stark bewohnten Gebieten von Vorteil sein kann. Wer einen Einstieg ins Online-Dating sucht, wird hier nichts falsch machen. Meiner Meinung nach gibt es allerdings ein paar bessere Apps auf dem Markt. Die schauen wir uns jetzt an.
Hinge
»Entwickelt, um gelöscht zu werden« ist das Werbemotto von Hinge. Es macht einige Dinge anders als die meisten Dating-Apps. Zum Beispiel kann man nicht einfach nach links oder rechts swipen.
Um mit Nutzerinnen und Nutzern in Kontakt zu treten, muss man auf ein Element im jeweiligen Profil reagieren. Das heißt, man drückt auf einen Button an einem Bild oder einer Text-Passage und schreibt der Person dann etwas zu dem Thema oder macht Komplimente.
Dieses Prinzip sorgt dafür, dass man nicht so sehr rein aufgrund des Aussehens urteilt. Ein Problem vieler Dating-Apps, denn eine gewisse Oberflächlichkeit lässt sich dort nur schwer vermeiden. Vor allem, wenn man schon eine Weile kein Match mehr hatte, tendiert man eher dazu, einfach nach dem Aussehen zu urteilen und so mehr Profile in kürzerer Zeit zu bewerten.
Hinge verhindert das durch die Komplimente, die man auf konkrete Dinge beziehen muss. So wird man gezwungen, sich wenigstens für ein paar Momente mit der anderen Person zu beschäftigen. Das macht Hinge in meinen Augen zu einer der besten Dating-Apps.
Das Problem von Hinge ist die Nutzerbasis. Hinge ist in Deutschland noch lange nicht so erfolgreich wie etwa Tinder. Es passiert recht schnell, dass trotz Umkreis-Einstellungen nur noch Personen angezeigt werden, die zu weit weg wohnen.
Trotzdem will ich euch Hinge empfehlen. Hier bekommt ihr eine Dating-App, die euch diverse Möglichkeiten gibt, euch selbst vorzustellen. Ob mit vordefinierten Fragen oder den sehr detaillierten Profil-Angaben. Bei Hinge hatte ich tatsächlich das Gefühl, als wäre die App dafür gemacht, sie einmal zu nutzen und dann mit seiner Partnerin oder seinem Partner glücklich zu werden. Auch wenn das vielleicht etwas naiv von mir sein mag.
Um herauszufinden, wie sich Apps wie diese hier auf unser Dating-Verhalten ausüben, hat sich Kollegin Alana Friedrichs mit Prof. Dr. Wera Aretz unterhalten. Sie lehrt Psychologie als Studiendeaknin an der Kölner Hochschule Fresenius und ist eine Expertin, was Dating-Apps angeht. Zum Interview geht´s hier lang:
Bumble
Bumble ist in meinem persönlichen Umfeld eine der beliebtesten Dating-Apps. Zumindest kommt es mir so vor, wenn ich mit anderen über dieses Thema spreche. Vor allem die Frauen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis scheinen von der App angetan zu sein. Warum, fragt ihr euch?
Der Clue bei Bumble ist, dass nach einem Match nur die Frau das Gegenüber anschreiben darf. Das sorgt dafür, dass Frauen wirklich nur mit den Partnern in Kontakt kommen, auf die sie auch Lust haben.
Das Prinzip ist einzigartig auf dem Markt und hat für eine große Beliebtheit gesorgt. Auch mir als Mann gefällt das Feature gut. Das liegt wohl vor allem an meinen mangelnden Flirt-Skills. Da muss ich schonmal nicht das Eis brechen.
Bei gleichgeschlechtlichen Matches, Matches mit zwei nicht-binären Leuten oder Matches zwischen nicht-binären Personen und Männern hat jede Person die Möglichkeit, zuerst Kontakt aufzunehmen. Dann hat die andere Person 24 Stunden Zeit, um zu antworten, oder die Verbindung wird gekappt.
Die Optionen für euer Profil fallen bei Bumble sehr vielfältig aus. Ihr könnt verschiedene vorgefertigte Fragen beantworten, um mehr von euch, eurem Humor, oder euren Einstellungen preiszugeben. Außerdem könnt ihr bis zu fünf Interessen angeben, die eure Hobbys näher beschreiben. Der klassische »Erzähle was von dir«-Text ist natürlich auch mit dabei.
Insgesamt hat mir Bumble am besten gefallen. Das liegt zum einen daran, dass Frauen den ersten Schritt machen müssen, was eine schöne Abwechslung darstellt. Zum anderen habe ich auf Bumble mehr als auf allen anderen Apps den Eindruck, dass hier Menschen aus allen Lebenslagen und Gesellschaftsschichten anwesend sind.
Ich habe auf Bumble zumindest die besten Unterhaltungen geführt, die später in Dates mündeten.
Turn Up
Kommen wir zur letzten App im Bunde. Turn Up ist eine Dating-App, die sich auf den Musikgeschmack der Nutzerinnen und Nutzer konzentriert. Wenn in eurem Leben also Musik eine ähnlich große Rolle spielt, wie in meinem, dann solltet ihr euch diese App auf jeden Fall anschauen – vorausgesetzt ihr seid auf der Partnersuche, versteht sich.
Neben den üblichen Angaben zu der eigenen Person füllt ihr euer Profil auch mit Informationen zu eurem Musikgeschmack. Ihr könnt jeweils mehrere Angaben zu euren liebsten Genres, Bands, Künstlern, Alben oder Songs machen.
So findet ihr Menschen, die dieselbe oder ähnliche Musik wie ihr hören. Besonders interessant, wenn man einen spezielleren Geschmack hat.
Der große Nachteil an der Sache ist, dass man recht schnell durch die verfügbaren Profile geswipet hat. Immerhin gibt es viele verschiedene Musikrichtungen. Wenn ich beispielsweise viel Metal höre und das so angebe, wird die Auswahl deutlich geringer ausfallen als bei anderen Apps.
Bei Turn Up werden mir daher schon nach kurzer Zeit Profile angezeigt werden, die bis zu 150 Kilometer entfernt sind. Es mangelt also deutlich an Nutzerinnen und Nutzern – oder an Frauen, die meinen Musikgeschmack teilen. Aber das will ich nicht wahrhaben.
Wer von euch eine starke Liebe für Musik in sich trägt und diese mit dem Partner oder der Partnerin teilen will, wird mit dieser App seinen Spaß haben. Allen, denen es egal ist, welche Musik der Partner hört, findet bessere Alternativen.
Neben Dating Apps könnt ihr euch natürlich auch anders Online verlieben. Zum Beispiel in einem Videospiel. Kollege Sascha Penzhorn hat es so erlebt und berichtet euch in unserem Plus-Artikel über seine Erfahrung:
Meine Freundin und ich haben uns in der Jauchegrube des Internets kennengelernt
Nutzt ihr schon Dating-Apps? Wenn ja, welche gefällt euch am besten? Wenn nicht, würdet ihr euch jetzt welche herunterladen? Was hält euch davon ab? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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