Microsoft ist ohne Zweifel die erfolgreichste Software-Firma der Welt. Das Betriebssystem Windows dominiert seit vielen Jahren den PC-Markt und Gründer Bill Gates gilt nach wie vor als Visionär. Während das berühmte Zitat "640 KB should be enough for anyone" (zu Deutsch: 640 KByte Arbeitsspeicher sollten jedem reichen) so wohl nie von ihm gesagt wurde, hat Microsoft unter seiner Leitung dennoch einige beindruckende Flops produziert.
Microsoft BOB
Dass es dieses Projekt tatsächlich bis zur Veröffentlichung geschafft hat, muss daran liegen, dass es unter der Leitung von Melinda Gates, Bills Ehefrau, entworfen wurde. Es wurde im März 1995 veröffentlicht, noch vor Windows 95. Eine speziell für PC-Neulinge entworfene Oberfläche stellte den PC als Haus dar, in dessen Zimmern sich die verschiedenen Einzelprogramme befanden. Grafisch sah das Ganze eher aus wie ein misslungenes Monkey Island. Insgesamt wurde BOB 30.000 Mal in sechs Monaten verkauft. Windows 95 erreichte nach drei Monaten bereits die Marke von 45 Millionen verkauften Exemplaren. Dennoch lebt BOB auch heute noch weiter, so beispielsweise in der Schriftart Comic Sans MS, die eigentlich für BOB entwickelt wurde. Auch die (nervigen) Assistenten vieler Office-Versionen stammen aus BOB.
Windows ME
Windows 95, Windows 98 und Windows 98 Second Edition waren Erfolge für Microsoft, die man mit Windows ME, der Millenium Edition mit dem Aussehen von Windows 2000, fortsetzen wollte. Das Betriebssystem erschien im September 2000. Durch ein neues Treibermodell mit zu wenig Treibern und viele interne Probleme bei neuen Funktionen wie der System-Wiederherstellung hatte das letzte, auf DOS-basierende Windows schnell einen schlechten Ruf. Nur Experten konnten dem neuen Windows wirklich etwas abgewinnen, wenn das System sauber gehalten wurde. Für die meisten anderen Nutzer stand ME bald für "Microsoft Experiment", "Moron Edition" oder, wie unsere Kollegen der PC-WELT schrieben: "Repair ME".
Windows Vista
Die Diskussionen darüber, ob Windows Vista ein Flop ist oder nicht, sind auch über zwei Jahre nach seinem Erscheinen nicht beendet. Das mehrmals verschobene Betriebssystem, dass erst mehr als fünf Jahre nach Windows XP erschien, erntete schon vor dem Start harte Kritik. Viele Features wie das WinFS-Dateisystem waren gestrichen worden, die Anforderungen für das Aero-Interface schienen zu hoch und die große Anzahl an Editionen zu verwirrend. Nachdem das neue Treibermodell auch noch dafür sorgte, dass Spiele wegen unausgereifter Grafikkarten langsamer liefen als unter Windows XP, während unzählige Abfragen den Nutzer bei alltäglichen Aufgaben nervten, hatte Windows Vista schnell seinen schlechten Ruf, den es bis heute nicht mehr loswurde.
Dennoch hat das Betriebssystem erstmals zu einer stärkeren Verbreitung von 64-Bit-Software gesorgt, ist laut allen Statistiken deutlich sicherer als Windows XP, hat die Probleme bei Spielen längst überwunden und steckt letztendlich im Kern auch in Windows 7, dem Nachfolger, der in diesem Jahr wohl noch erscheint. Ein Flop, was das Image angeht, aber letztlich wohl doch ein Schritt in die richtige Richtung für Microsoft.
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